Der Krieg der USA gegen die ganze Welt

Begonnen von Hans, Juli 22, 2013, 16:38:16

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Hans

Rachsüchtiger Diebstahl von afghanischem Geld durch Biden und Pentagon
Jacob G. Hornberger
 
Während der gesamten Invasion und der 20-jährigen Besetzung Afghanistans stellten sich die US-Beamten als große Retter und Wohltäter des afghanischen Volkes dar. Das vielleicht beste Beispiel für dieses Phänomen ist die Verwendung des Begriffs "Operation Enduring Freedom" durch das Pentagon für seine tödlichen und zerstörerischen Operationen in Afghanistan. Es gab auch die angebliche Sorge um die "Rechte der Frauen" in diesem Land.
Das war immer eine Lüge. Das zeigte sich daran, dass es nie eine Obergrenze für die Zahl der Afghanen gab, die während der Invasion und der Besetzung getötet werden konnten. Schon früh haben das Pentagon und die CIA sogar die Politik verfolgt, die Zahl der getöteten Afghanen nicht zu zählen. Es spielte keine Rolle. Jede noch so hohe Zahl von Toten und Verletzten wurde als akzeptabel angesehen. Die Idee war, dass die Menschen, die die tödliche und zerstörerische US-Gewalt überlebten, "dauerhafte Freiheit" und "Frauenrechte" genießen würden.
Die Wahrheit ist, dass sich die US-Beamten nie um das Wohlergehen der afghanischen Bevölkerung gekümmert haben, einschließlich all der Menschen auf afghanischen Hochzeitsfeiern, die während der 20-jährigen Besatzung regelmäßig bombardiert wurden.
Heute zeigt sich die Bösartigkeit der US-Regierung wieder einmal in zweierlei Hinsicht: (1) die Entscheidung von Präsident Biden und dem Pentagon, eines ihrer patentierten Systeme von Wirtschaftssanktionen gegen die afghanische Bevölkerung durchzusetzen, und (2) die Entscheidung von Biden und dem Pentagon, der afghanischen Regierung mehr als 7 Milliarden Dollar zu stehlen.
Die Sanktionen sind eine reine Zurschaustellung von Bösartigkeit. Warum sollte man dem afghanischen Volk noch mehr Tod und Leid zumuten? Der Krieg ist vorbei. Das Pentagon und die CIA haben verloren. Findet euch damit ab. Lasst das afghanische Volk in Ruhe! Genug ist genug. Können sie sich nicht mit der großen Zahl von Toten und der massiven Zerstörung zufrieden geben, die sie in den letzten 20 Jahren über das afghanische Volk gebracht haben? Warum sollten sie mit einem brutalen System von Wirtschaftssanktionen noch mehr Menschen töten und verarmen lassen?
Die dunkle Ironie ist, dass sie die Sanktionen im Namen der Bekämpfung des "Terrorismus" durchsetzen. Aber ist der Grund, warum sie den Terrorismus verurteilen, nicht der, dass er unschuldige Menschen als Mittel zur Erreichung eines politischen Ziels ins Visier nimmt? Nun, das ist genau das, was ihr böses Sanktionssystem tut. Es zielt ebenfalls auf unschuldige Menschen mit Tod, Verarmung und Leid ab, um ein politisches Ziel zu erreichen - d.h. das Taliban-Regime schlecht aussehen zu lassen oder vielleicht sogar - (die Hoffnung stirbt zuletzt!) - einen Regimewechsel herbeizuführen und ein anderes korruptes US-Marionettenregime an die Macht zu bringen.
Vor der US-Invasion in Afghanistan hatte die Zentralbank der Taliban mehr als 7 Milliarden Dollar in den Vereinigten Staaten zur sicheren Verwahrung deponiert. Dieses Geld gehört zu Recht der Zentralbank der Taliban, die es zurückverlangt hat. Es spielt keine Rolle, dass die Taliban das Pentagon und die CIA besiegt und sie zum Verlassen des Landes gezwungen haben. Das Geld gehört immer noch rechtmäßig der afghanischen Regierung.
Präsident Biden und das Pentagon haben jedoch beschlossen, es zu stehlen. Sie sagen, dass sie die Hälfte des Geldes für die Entschädigung der Opfer von 9/11 und die andere Hälfte für "humanitäre Hilfe" verwenden werden. Oh, sind sie nicht gute, fürsorgliche und mitfühlende Menschen? Wer hätte das gedacht?
Aber das sind sie nicht. Sie sind nichts weiter als gewöhnliche Diebe. Sie haben weder moralisch noch rechtlich das Recht, dieses Geld zu stehlen, ganz gleich, was sie damit anstellen. Das Geld gehört der afghanischen Regierung.
Außerdem hatte das Taliban-Regime nie etwas mit den Anschlägen vom 11. September zu tun, und niemand, auch nicht die Opfer des 11. September, hat jemals das Gegenteil bewiesen. Der einzige Grund, warum das Regime von George W. Bush die Invasion Afghanistans anordnete, war die Weigerung der Taliban, Osama bin Laden bedingungslos auszuliefern, wozu die Taliban rechtlich befugt waren, da es keinen Auslieferungsvertrag zwischen den beiden Ländern gab. Das Bush-Regime hat nie einen einzigen Beweis dafür vorgelegt, dass die Taliban in die Anschläge vom 11. September 2001 verwickelt waren, und auch die Opfer vom 11. September haben keine Beweise vorgelegt.
Außerdem ist die Vorstellung, dass Biden und das Pentagon mit dem Geld der Taliban "humanitär" handeln wollen, lächerlich. Die humanitären Belange des afghanischen Volkes sind ihnen völlig egal. Zur Erinnerung: Es gab nie eine Obergrenze für die Zahl der afghanischen Menschen, die sie zu töten, zu verstümmeln und zu verletzen bereit waren, um "dauerhafte Freiheit" und "Frauenrechte" nach Afghanistan zu bringen. Denken Sie auch daran, dass 99 Prozent der Menschen, die sie getötet, verstümmelt und verletzt haben und deren Häuser und Geschäfte 20 Jahre lang von US-Bomben zerstört wurden, nichts mit den Anschlägen vom 11. September zu tun hatten.
Nachdem sie so viel Tod, Leid und Zerstörung über die Menschen in Afghanistan gebracht haben, müssen Biden und das Pentagon das Richtige tun. Sie müssen diese tödlichen und zerstörerischen Sanktionen aufheben und das afghanische Volk endlich in Ruhe lassen. Außerdem müssen sie das Geld der afghanischen Regierung an die afghanische Regierung zurückgeben. Sich wie bösartige gemeine Diebe zu verhalten, die Rache und Vergeltung für ihre Niederlage suchen, wirft kein gutes Licht auf die Vereinigten Staaten von Amerika.
http://antikrieg.com/aktuell/2022_02_15_rachsuechtiger.htm
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

,,Falsche Flagge": USA beklagen die eigenen Propagandatechniken
18. Februar 2022 um 11:32 Ein Artikel von: Tobias Riegel
Russland wolle Gründe für eine Intervention künstlich herstellen – die USA und andere westliche Politiker prangern aktuell genau jene Techniken an, die sie in den letzten Jahren perfektioniert und ausgiebig genutzt haben, um westliche Einmischungen in fremde und souveräne Länder zu rechtfertigen. Ein Kommentar von Tobias Riegel.
Im aktuellen Meinungskampf um den Ukraine-Konflikt bezichtigen westliche Politiker nun Russland der Nutzung der eher von der eigenen Seite bekannten Propaganda-Techniken. So behauptet laut DPA der US-Präsident Joe Biden, es gebe Grund zur Annahme, dass Moskau in Operationen unter falscher Flagge verwickelt sei – also in Techniken, mit denen ein Vorwand für einen Angriff selber fabriziert werden soll. Ähnliche Sorgen äußerten laut Medien auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell.
Wie ein solcher russischer Angriff unter falsche Flagge aussehen könnte, hat laut Medien gerade US-Außenminister Antony Blinken vor dem UN-Sicherheitsrat in New York erklärt: ,,Dies könnte ein gewaltsames Ereignis sein, das Russland gegen die Ukraine vorbringen wird, oder eine unerhörte Anschuldigung, die Russland gegen die ukrainische Regierung erheben wird", sagte er. Möglich seien etwa ein vermeintlicher Terroranschlag in Russland, die ,,erfundene Entdeckung eines Massengrabes" und Vorwürfe eines Völkermordes oder ein vorgetäuschter oder echter Angriff mit Chemiewaffen. Gerade das angebliche Unterdrücken oder gewaltsame Vorgehen gegen Russen oder Menschen russischer Herkunft und Sprache in der Ostukraine könne als Kriegsvorwand dienen, hieß es aus den USA.
Kommen einem diese Stichworte nicht sehr bekannt vor – nur eben von der anderen Seite? Wie war das mit dem ,,Massaker von Raak", das ein wichtiges Propagandamotiv für den Jugoslawienkrieg war? Und welche geopolitische Macht hat seit 2001 mit der Berufung auf Terroranschläge mehrere Länder mit Krieg überzogen? Und welche Seite behauptet aktuell aus geopolitischen Gründen die Existenz eines ,,Genozids" in China? Und welche Staaten wollten vor gar nicht langer Zeit mit angeblichen ,,Giftgasangriffen" der syrischen Regierung westliche Interventionen rechtfertigen? Die NachDenkSeiten haben in den letzten Tagen viel über die aktuelle Kriegspropaganda geschrieben, eine Auswahl finden Sie unter dem Artikel.
Trübe Quellen, falsche Flaggen: Die Propaganda des Westens
Die USA und andere westliche Politiker prangern mit den obigen Zitaten nun also genau jene Techniken an, die sie in den letzten Jahren perfektioniert und ausgiebig genutzt haben, um westliche Einmischungen in fremde und souveräne Länder zu rechtfertigen. Zusätzlich gibt es eine aktuelle doppelzüngige Debatte um (laut westlichen Kommentatoren) in der Welt angeblich nicht vorhandene ,,Einflusssphären" – es sei erinnert: Westliche Staaten unter Führung des US-Militärs haben zahlreiche Staaten als Einflusssphären behandelt und sie dabei unter Inkaufnahme zahlloser Toter weitgehend zerstört: Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien sind nur die dramatischsten Beispiele.
Es braucht auch nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, wie sich die USA verhalten würden, wenn Mexiko Anstalten machen würde, schwere chinesische Waffen an der US-amerikanischen Grenze zu installieren – das Nachbarland würde umgehend zum US-Interessengebiet erklärt werden. Der Ukraine-Konflikt wird nur verkürzt erzählt, meist wird erst mit der Abspaltung der Krim eingesetzt. Außerdem wird das aktuell in westlichen Medien geheiligte ,,Selbstbestimmungsrecht" der Ukraine vor allem über ein perspektivisches ,,Menschenrecht auf Waffenstationierung" definiert – möglicherweise gegen Russland gerichtete NATO-Waffen wohlgemerkt. Dieses Recht auf staatliche Selbstbestimmung bildet urplötzlich (und sicher nur vorübergehend) einen großen Teil der westlichen Propaganda, während es in den zahlreichen vom Westen destabilisierten Ländern anscheinend nichts galt.
Dazu kommen nun also die oben zitierten westlichen Warnungen vor Aktionen unter falscher Flagge durch Russland. Als Paradebeispiel für diese ausgiebig vom Westen genutzte Technik sei die Propaganda zum Angriff auf die syrische Regierung erwähnt. Zum einen war für diese Propaganda wirklich keine Quelle zu trüb: Dubiose Informanten wie die ,,Weißhelme", die ,,Syrische Stelle für Menschenrechte" oder ,,Bellingcat" wurden in den Rang seriöser Berichterstatter erhoben. Zum anderen ist (mindestens) eine Aktion unter mutmaßlich falscher Flagge gut dokumentiert: Unter dem Titel ,,Desinformation und Propaganda mit falscher Flagge zerstören das unbestechliche Gut der Glaubwürdigkeit von Politik" hat Karin Leukefeld beschrieben, wie ein OVCW-Bericht zum angeblichen Giftgasangriff im syrischen Duma unter scharfer Kritik steht: Die OVCW hat sich offenbar einspannen lassen, um die militärischen Interessen des Westens in Syrien durchzudrücken.
Nun verwendet auch Russland ,,Genozid"-Rhetorik
Bei den Themen Ukraine und verdeckte westliche Einmischungen muss auch an das Prinzip der ,,Farbrevolution" erinnert werden. Mit Bezug auf die aktuelle Propaganda gegen die Proteste von Kritikern der Corona-Politik in Deutschland muss zudem an die westliche Berichterstattung zum Maidan-Umsturz erinnert werden: Während die Nazis auf dem Maidan kleingeredet wurden, werden die Rechten bei den Spaziergängen überlebensgroß aufgeblasen.
Dass alle Beteiligten der geopolitischen Propaganda solche Techniken nutzen, ist nicht überraschend. Dass nun auch Russland eine ziemlich fragwürdige Rhetorik mit ,,Genozid" verwendet, illustriert die (vom Westen losgetretene) Eskalation auf verbaler Ebene. Bemerkenswert ist einmal mehr das Messen mit zweierlei Maß in vielen deutschen Medien. Wurden die der syrischen Regierung untergeschobenen angeblichen ,,Giftgasangriffe" exzessiv ausgeschlachtet, um sie als Legitimierung des westlich unterstützten Angriffs auf die syrische Regierung zu nutzen, so werden viele Medien im Falle von russischen Vorwürfen wahrscheinlich ihre investigative Ader neu entdecken. Der in Syrien als absurd abgetane Vorwurf der ,,Falschen Flagge" wird im Falle der Ukraine von vielen deutschen Redakteuren mutmaßlich ganz anders behandelt werden.
US-Verbrechen stellen alle anderen in den Schatten
Die westlichen Äußerungen von den fabrizierten Kriegsgründen bauen auch realen Verbrechen vor: Egal, was Russland ab jetzt über Verbrechen der ukrainischen Seite berichtet, es wird mutmaßlich unter den Verdacht der ,,Falschen Flagge" (also ausgedacht oder selber inszeniert) gestellt werden. Diese Skepsis ist übrigens grundsätzlich zu begrüßen. Wenn die Skepsis allerdings selektiv nur die eine Seite trifft, wird daraus Propaganda.
Kriegspropaganda machen alle Beteiligten. In Deutschland sind die Bürger aber vor allem den Techniken westlicher Medien und Agenturen ausgesetzt, darum werden diese hier zuerst betrachtet. Zudem wäre eine Gleichmachung falsch: Die Armeen westlicher Staaten haben seit dem Zweiten Weltkrieg erheblich mehr Kriegsverbrechen begangen als die russische bzw. sowjetische Armee. Die Pose des unbefleckten Moralisten in Kriegsfragen, die viele deutsche Politiker und Journalisten annehmen, hält einer realen Betrachtung nicht stand. Das Gleiche gilt für die geballte Finanz- und Meinungsmacht der ,,Medien-NATO" im Vergleich zu russischen Medien.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=80977
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denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Trump nennt Putins Vorgehen "genial" – Mit ihm als Präsidenten wäre es nicht soweit gekommen


Der vormalige US-Präsident Donald Trump hat in einem Interview Joe Bidens Umgang mit der Ukraine-Krise kritisiert und Russlands Vorgehen im Donbass als "genial" bezeichnet. Gleichzeitig behauptete er, mit ihm als Präsidenten wäre es nicht zu der jetzigen Situation in der Ukraine gekommen.           

Der vorige US-Präsident Donald Trump hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin für seine Strategie in der Ostukraine gelobt. Der russische Staatschef habe Joe Biden ausmanövriert, indem er die abtrünnigen Republiken Donezk (DVR) und Lugansk (LVR) zu souveränen Staaten erklärt habe.

Trumps Twitter-Alternative "Truth Social" startet holprig in Apples App Store

"Ich bin gestern hineingegangen und da war ein Fernsehbildschirm, und ich sagte: 'Das ist genial' ", kommentierte Trump das am Dienstag in einem Interview mit dem Radiomoderator Buck Sexton. "Putin erklärt einen großen Teil der Ukraine – der Ukraine! – für unabhängig." Er fügte noch gehässig hinzu: "Oh, ist das wunderbar."  
Trump bezog sich damit auf Putins Ankündigungen vom Montag, dass Russland die Souveränität der DVR und der LVR sofort anerkennen werde, die nach einem u.a. von den USA massiv unterstützten Sturz der gewählten ukrainischen Führung im Jahr 2014 ihre Unabhängigkeit von der Kiewer Putschregierung erklärt hatten. Im Anschluss an diese Entscheidung holte der russische Präsident am Dienstag die Zustimmung des russischen Parlamentes ein, notfalls russische Streitkräfte als Friedenstruppen in die Territorien der DVR und LVR im ukrainischen Teil des Donbass zu entsenden. Später stellte er noch ganz klar fest, dass diese Genehmigung nicht bedeutet, dass russische Truppen sofort in die Republiken entsandt werden.
Trump sagte als ehemaliger US-Oberbefehlshaber, eine solche Wendung der Ereignisse wäre nie eingetreten, wenn er noch als US-Präsident im Amt wäre. Er beschuldigte seinen Nachfolger der Inkompetenz, während er Russlands Vorgehen im Donbass, einschließlich Moskaus potentieller Friedensmission, als "klug" bezeichnete.
Zitat"Das ist die stärkste Friedenstruppe – die könnten wir an unserer Südgrenze [der US-Grenze zu Mexico] gebrauchen", scherzte Trump, und weiter:
"Das ist die stärkste Friedenstruppe, die ich je gesehen habe. Es waren mehr Panzer da, als ich je gesehen habe. Sie werden den Frieden auf jeden Fall bewahren."  
Biden kündigte am Dienstag US-Wirtschaftssanktionen gegen Moskau und die Entsendung von weiteren US-Streitkräften in die baltische Region an, um auf das zu reagieren, was er als "den Beginn einer russischen Invasion in die Ukraine" bezeichnete. Trump argumentierte, dass  Russland im Wesentlichen ohne ernsthafte Konsequenzen Territorium an sich reißt, was seiner Meinung nach darauf zurückzuführen ist, dass Putin ein "schlauer Kerl" ist. 
"Hier ist ein Mann, der sehr gerissen ist, ich kenne ihn sehr gut ...", sagte Trump. " Hier ist ein Mann, der sagt: 'Wissen Sie, ich werde einen großen Teil der Ukraine für unabhängig erklären.' Er hat das Wort 'unabhängig' benutzt. 'Und wir werden rausgehen, und wir werden reingehen, und wir werden helfen, den Frieden zu erhalten.' "

Zitat"Man muss schon sagen, das ist ziemlich schlau. Und wissen Sie, was Biden darauf geantwortet hat? Es gab keine Antwort. Dafür hatten sie keine. Nun, das ist sehr traurig."
Auf Sextons Nachfrage, wie denn die US-Strategie in Bezug auf die Ukraine so aus dem Ruder laufen konnte, entgegnete Trump:
Zitat"Was schiefgelaufen ist, das war eine manipulierte Wahl, und was schiefgelaufen ist, ist ein Kandidat, der nicht dort sein sollte, ... ein Mann, der keine Ahnung hat, was er da tut."
https://de.rt.com/international/132249-donald-trump-wurdigt-putin/
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Hans

Der Lehrling der Folterknechte
Andrew P. Napolitano
 
Letzte Woche wies der Oberste Gerichtshof die Klage eines Häftlings des US-Marinestützpunkts Guantanamo Bay auf Kuba gegen das Justizministerium ab, weil die Regierung behauptete, die in der Klage verlangten Informationen seien ein Staatsgeheimnis, dessen Offenlegung die nationale Sicherheit beeinträchtigen würde.
Der Kläger in diesem Fall hat bereits öffentlich in Gitmo über seine Folterung durch polnische Geheimdienstagenten in Polen auf Ersuchen ihrer amerikanischen Kollegen ausgesagt, und er wollte von den US-Beamten bestätigt bekommen, dass die Folterungen tatsächlich stattgefunden haben.
Die amerikanischen Psychologen, die die Folterungen ausgearbeitet und geleitet haben, haben ein Buch darüber geschrieben und öffentlich darüber gesprochen. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat festgestellt, dass die Folterungen so stattgefunden haben, wie der Häftling in Gitmo sie beschrieben hat. Und die polnische Staatsanwaltschaft hat die polnischen Geheimdienstmitarbeiter wegen Verletzung der Menschenrechte dieses Häftlings angeklagt.
Dennoch will die Regierung die Folterungen von vor fast 20 Jahren geheim halten. Letzte Woche hat der Oberste Gerichtshof dem zugestimmt.
Hier ist die Vorgeschichte:
Im Jahr 2002 wurde Abu Zubaydah in Pakistan gefangen genommen und der CIA übergeben, die ihn nach Polen brachte, wo er unter Aufsicht von CIA-Agenten und zwei amerikanischen Psychologen brutal gefoltert wurde, bis er 2006 nach Gitmo verlegt wurde.
Die Bush-Regierung behauptete, Zubaydah sei ein hochrangiges Mitglied von al-Qaida, das über Informationen verfüge, die für den Kampf gegen den Terrorismus erforderlich seien. Nachdem die Folter keine verwertbaren Informationen erbracht hatte, teilte die CIA dem Justizministerium und dem Geheimdienstausschuss des Senats mit, dass Zubaydah kein Mitglied von al-Qaida sei und dass sie keine Beweise für ein Fehlverhalten von ihm habe. Zubaydah befindet sich seit 20 Jahren in Gefangenschaft, ohne dass ihm ein Verbrechen zur Last gelegt wird.
Seine Anwälte reichten beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Strafanzeige gegen die CIA und die polnischen Geheimdienstagenten ein, die ihn gefoltert hatten.
Das Gericht kam zu dem Schluss, dass die Folter tatsächlich stattgefunden hat, und verwies die Angelegenheit an die polnische Staatsanwaltschaft, damit diese ein Strafverfahren gegen die polnischen Angeklagten einleitet. Während dieses Strafverfahrens baten die polnischen Staatsanwälte das Justizministerium um die Namen derjenigen, die Zubaydah gefoltert hatten, und um eine Dokumentation der Folterungen.
Als das Justizministerium dieses Ersuchen ablehnte, verklagte Zubaydah das Justizministerium und forderte ein Gericht auf, das Justizministerium zu verpflichten, dem Ersuchen nachzukommen.
In der mündlichen Verhandlung vor dem Obersten Gerichtshof im vergangenen Jahr räumte der Anwalt der Regierung ein, dass die Namen der Folterer und die Art ihrer grausamen Taten bereits bekannt sind - aus dem Buch, das die Psychologen darüber geschrieben haben, und aus der Aussage des Gefangenen -, dass die Regierung aber nichts davon bestätigen will, weil es sich um Staatsgeheimnisse handelt.
Wenn diese so genannten Staatsgeheimnisse nun öffentlich bekannt sind, warum weigert sich die Regierung dann, sie zu bestätigen? Um sich vor Peinlichkeiten zu schützen.
Die Regierung hat eine lange und schmutzige Geschichte, wenn es darum geht, sich vor Peinlichkeiten zu schützen.
Am 6. Oktober 1948 verließ ein Flugzeug der US-Regierung den Luftwaffenstützpunkt Robins in Warner Robins, Georgia, zu einem Hin- und Rückflug nach Orlando, Florida, als es abstürzte und seine Besatzung ums Leben kam. Als die Hinterbliebenen die Regierung verklagten, um herauszufinden, wer das Flugzeug hergestellt hatte und warum es abgestürzt war, verweigerte das FBI jegliche Auskunft mit der Begründung, dass es sich bei den gesuchten Informationen um Staatsgeheimnisse handele.
Als der Oberste Gerichtshof 1953 dieses neuartige Argument bestätigte, änderte er effektiv die Beweisregeln, indem er der Bundesregierung erlaubte, Beweise zurückzuhalten - ohne einem Richter offenzulegen, um welche Geheimnisse es sich handelt -, einfach indem sie sich auf diese Staatsgeheimnisse berief.
Seit 1953 hat sich die Regierung Dutzende Male erfolgreich auf das Staatsgeheimnis berufen und behauptet, die Offenlegung der so genannten Geheimnisse würde die nationale Sicherheit beeinträchtigen.
Im Jahr 2001, nachdem die Verjährungsfrist für alle Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit dem Absturz von 1948 längst abgelaufen war und Reporter Anträge auf Informationsfreiheit für die angeblichen Staatsgeheimnisse gestellt hatten, wies ein Richter die Regierung an, diese offenzulegen.
Es gab keine.
Die gesamte Staatsgeheimnisdoktrin beruhte auf der Vertuschung von Peinlichkeiten und Fehlverhalten der Regierung und dem Schutz des Flugzeugherstellers vor Rechtsstreitigkeiten, nicht auf dem Schutz legitimer Geheimnisse.
Nun zurück zum Fall Zubaydah. Als der Fall im vergangenen Jahr vor dem Obersten Gerichtshof verhandelt wurde, wusste jeder, der an der mündlichen Verhandlung teilnahm, dass die Staatsgeheimnisdoktrin auf wesentlichen Falschdarstellungen beruhte, die das FBI gegenüber mindestens einem Dutzend Bundesrichtern und Richtern gemacht hatte, und dennoch tat die Regierung so, als sei sie legitim und zwingend.
Die Regierung argumentierte, dass sie in Kriegszeiten mehr Befugnisse habe, ihr Verhalten geheim zu halten - selbst 20 Jahre später, selbst nach Kriegsende, selbst wenn die Geheimnisse bereits bekannt sind.
Der Oberste Gerichtshof stimmte dem zu. Er bestätigte die Doktrin der Staatsgeheimnisse und wies Zubaydahs Klage ab. Damit versuchte das Gericht, die Geschichte umzuschreiben, indem es eine durch Täuschung geschaffene Doktrin legitimierte und so tat, als seien Dinge, die bereits öffentlich bekannt sind, irgendwie immer noch geheim.
Wenn man dann noch die Tatsache hinzufügt, dass jede Art von Folter kriminell und verfassungswidrig ist, hat man ein Gericht, das zum Lehrling von Bürokraten und Folterknechten des tiefen Staates wird, die glauben, dass das FBI in Angelegenheiten der sogenannten nationalen Sicherheit nichts falsch machen kann.
Richter Neil Gorsuch schrieb eine scharfe Gegenstimme, in der er der Mehrheit vorwarf, dass die Doktrin der Staatsgeheimnisse gültig sei und geltend gemacht werden könne, ohne dass die Geheimnisse zuvor einem Bundesrichter im Geheimen gezeigt würden. Er kritisierte auch die Mehrheit, indem er fragte: Welchem denkbaren Zweck der nationalen Sicherheit dient es, etwas zu verbergen, das bereits offenkundig ist?
Die Folter-Rechtsprechung des Gerichts ist abscheulich, verfassungswidrig und gespenstisch.
Sie ist widerlich, weil sie aus Richtern mit Scheuklappen besteht, die so urteilen, als ob das von der Regierung verursachte Blut und der Schmerz von Unschuldigen keine Rolle spielen würden. Sie ist verfassungswidrig, weil sie den festgelegten Schutz der natürlichen Rechte durch den neunten Verfassungszusatz ablehnt, der den menschlichen Körper vor unerwünschten Eingriffen der Regierung schützt. Es ist erschütternd, weil der Oberste Gerichtshof, der Folterknechte schützt, die Regierung dazu bringen wird, noch mehr zu foltern.
Das ist es, was aus den Wächtern der Verfassung geworden ist.
http://antikrieg.com/aktuell/2022_03_12_derlehrling.htm
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(André Gide)

Hans

Bekämpft Washington Russland bis zum letzten Ukrainer?
Ron Paul
 
Die russische Invasion in der Ukraine geht in die dritte Woche, und es besteht die leise Hoffnung, dass die Verhandlungen zwischen den beiden Seiten bald zu einem Waffenstillstand führen könnten. Doch angesichts der schrillen Kriegstreiberei in Washington scheint es fast so, als würde die US-Regierung dies nur ungern sehen.
Der Kongress und die US-Regierung scheinen entschlossen zu sein, die Vereinigten Staaten wegen der Ukraine in einen Krieg mit Russland hineinzuziehen. Senator Lindsay Graham ruft offen dazu auf, den russischen Präsidenten zu töten, und viele Abgeordnete des US-Repräsentantenhauses haben von der Regierung die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine gefordert.
Sind sie wahnsinnig? Eine Flugverbotszone bedeutet, dass man alles zerstört, was die totale US-Luftherrschaft verhindern könnte. Das bedeutet einen Angriff auf russische Raketen- und Luftabwehrsysteme innerhalb Russlands. Mit anderen Worten: Dritter Weltkrieg.
Wir können alle Abscheu vor der Zerstörung in der Ukraine empfinden, aber ist es wirklich notwendig, dass wir mit unserer eigenen nuklearen Vernichtung spielen?
Traurigerweise scheint eine große parteiübergreifende Gruppe im Kongress so zu denken.
Vieles von dem, was in der Ukraine geschieht, kann auf die Obama-Regierung zurückgeführt werden. Beamte des Außenministeriums wie Victoria Nuland und Antony Blinken haben den Umsturz der ukrainischen Regierung im Jahr 2014 geplant und durchgeführt. Das hat uns auf den Weg zum Konflikt gebracht, denn die nach dem Putsch eingesetzte Regierung begann, die NATO-Mitgliedschaft zu fordern.
Blinken, Nuland und die anderen, die für diese abscheuliche Tat verantwortlich waren, kehrten unter Präsident Biden in höherer Position in die Regierung zurück und haben ihre Ukraine-Agenda weiter vorangetrieben.
Letzte Woche versuchte Außenminister Blinken - unser Spitzendiplomat - polnische Kampfjets aus der Sowjetzeit in die Ukraine zu schicken, um Russen abzuschießen. Als die Polen anboten, die Flugzeuge zu einem US-Stützpunkt in Deutschland zu bringen und sie vom Pentagon in die Ukraine verlegen zu lassen, schritt das Pentagon schließlich ein, um eine außerordentlich riskante Aktion zu verhindern, die selbst nach Ansicht des Pentagon keinen wirklichen Einfluss auf den Ausgang des Krieges haben würde.
Das Außenministerium versucht, uns in einen Krieg hineinzuziehen, und das Pentagon versucht, uns herauszuhalten. Welch eine Ironie!
Damals, als ich im Wahlkampf unterwegs war, sagte ich, dass wir ein paar tausend Diplomaten in der Regierung haben, und dass es vielleicht keine schlechte Idee wäre, sie einzusetzen. Aber ich meinte sicher nicht, dass wir sie einsetzen sollten, um zu versuchen, uns weiter in einen Krieg zu verwickeln!
Drei Wochen nach Beginn dieses schrecklichen Krieges führen die USA keine Gespräche mit Russland. Wie Antiwar.com kürzlich berichtete, unterstützt die US-Regierung nicht die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland, die zu einem Waffenstillstand und einem Ende des Blutvergießens führen könnten, sondern eskaliert die Situation, was das Blutvergießen nur noch vergrößern kann.
Der ständige Zustrom von Waffen der USA und ihrer Verbündeten in die Ukraine und das Gerede über die Unterstützung eines ausgedehnten Aufstands scheinen nicht darauf abzuzielen, der Ukraine einen Sieg auf dem Schlachtfeld zu verschaffen, sondern vielmehr darauf, Russland eine, wie Außenminister Blinken es nannte, "strategische Niederlage" zuzufügen.
Es sieht sehr danach aus, als wolle die Biden-Regierung Russland bis zum letzten Ukrainer bekämpfen. Die einzige Lösung für die USA besteht darin, sich zurückzuziehen. Lasst die Russen und Ukrainer eine Einigung erzielen. Das heißt, keine NATO für die Ukraine und keine US-Raketen an Russlands Grenzen? Na und? Macht Schluss mit dem Krieg, dann macht Schluss mit der NATO!
http://antikrieg.com/aktuell/2022_03_14_bekaempftwashington.htm
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Hans

Sanktionen: Läuft alles nach Plan?
Bei aller Emotionalität, die derzeit die Medien und die Menschen beherrscht, sollte man bei geopolitischen Analysen einen kühlen Kopf bewahren, denn es gibt Meldungen, die aufhören lassen.


von
15. März 2022 03:13 Uhr
Geopolitik ist ein ausgesprochen trockenes Feld, bei dem man nicht an Leid und Tod denken darf, wenn man es verstehen will. Man muss all das ausblenden und die Ereignisse (leider auch Kriege) so emotionslos sehen, wie Schachfiguren auf einem Schachbrett. Ein Geostratege denkt nicht über die Toten nach, die ein von ihm losgetretener Konflikt kostet, sondern er denkt nur darüber nach, ob der Krieg bei der Erreichung von Zielen hilft. Menschliches Leid hat in diesem Gedanken keinen Platz.
Ich habe bereits aufgezeigt, dass der Ukraine-Konflikt keineswegs überraschend gekommen ist. Dass er kommen musste, war aus geopolitischem Kalkül der USA gewollt, die Frage war nur, wann man ihn lostritt. Wenn das für Sie unglaublich klingt, lesen Sie es hier nach.
Das große Ziel der USA ist es, das zum Gegner erklärte Russland um jeden Preis zu schwächen. Die russische Militärintervention in der Ukraine ist das beste, was den USA passieren konnte, denn nun endlich haben sie Europa so weit, dass zu Sanktionen bereit ist, die die EU zwar wirtschaftlich vernichten werden, aber die EU opfert sich ja für einen guten Zweck!
Auch Russland wird dabei sicher geschwächt. Wer aber (auf den ersten Blick) kaum geschwächt wird, sind die USA. Sie haben kaum Handel mit Russland und wenn die EU auf russisches Gas verzichtet, machen die USA mit ihrem Frackinggas sogar noch ein Bombengeschäft. Ich habe die geopolitische Lage, die ich hier nur kurz zusammengefasst habe, in diesem Artikel ausführlich erklärt.
Für die USA läuft es also einerseits sehr gut, denn die EU folgt der US-Linie offenbar bis zum eigenen Untergang. Allerdings besteht die Welt nicht nur aus den USA, der EU und Russland. Wenn wir uns die Geopolitik wie ein Schachbrett vorstellen, sollten wir auch die anderen Bereiche des Schachbrettes im Auge behalten. Und darum soll es hier gehen.
China
China und Russland sind eng befreundet, die USA machen aber Druck auf China, es solle sich nicht als ,,Sanktionsbrecher" betätigen und Russland helfen, die anti-russischen Sanktionen abzuschwächen. Auf Druck reagiert man in China, das ein stolzes Land ist, aber allergisch. Hinzu kommt, dass in China die Sicht eine völlig andere ist: In China steht man auf Seiten Russlands und die Menschen haben sogar Aktionen wie ,,kauft russisch!" gestartet.
Die USA sind dank ihrer feindseligen Politik gegenüber China verhasst und die Chinesen verstehen, dass die USA Russland in der Ukraine in die Zwickmühle gelockt haben, entweder Atomraketen vor der eigenen Haustür zu akzeptieren, oder militärisch zuzuschlagen, um die Stationierung von Atomraketen zu verhindern. Und da die USA China ohnehin schon einen Handelskrieg erklärt haben, können die USA kaum hoffen, dass China sich ihnen nun gegen Russland anschließt, schließlich hat der Druck der USA auf Russland und China diese beiden Länder ja erst so eng zusammengeschweißt, wie sie jetzt sind.
Hinzu kommt die Taiwan-Frage, in der die USA derzeit sogar noch stärker zündeln, indem sie Taiwan Waffen verkaufen und sich offen gegen chinesische Interessen stellen. Es ist hier nicht wichtig, wie Sie oder ich zu der Taiwan-Frage stehen, wichtig sind die Interessen Chinas und der USA. China sieht Taiwan als Teil Chinas, die USA sehen Taiwan als nützlichen Stützpunkt gegen China.
Nun machen die USA Druck auf China und drohen sogar harte Sanktionen gegen China an, wenn es Russland hilft. China ist das offenbar egal, denn es hat den Druck der USA zurückgewiesen. Sollten die USA in Chinas Verhalten demnächst eine Unterstützung Russlands sehen und zusammen mit ihren Satelliten in Europa auch gegen China den Handelskrieg so sehr eskalieren, wie sie es gegen Russland tun, dürfte China sich davon nicht beeindrucken lassen.
Im Gegenteil meinen manche Analysten, dass China in dem Fall die Taiwan-Frage gewaltsam lösen könnte. China wird das sicher nicht wollen, eine friedliche Vereinigung wäre China lieber. Aber die Anhänger einer gewaltsamen Lösung der Frage werden sehr starke Argumente bekommen, wenn der Westen so harte Sanktionen gegen China verhängt, wie gegen Russland. Die Argumente lauten: Erstens hätten die USA dann sowieso schon alle möglichen Sanktionen verhängt, viel mehr Druckmittel hätten sie nicht mehr, schlimmer könnte es also sowieso nicht werden. Zweitens hätte China in Sachen Taiwan dann Russland an seiner Seite, so wie China in Sachen Ukraine an der Seite Russlands steht. Darauf dürfte man in Peking noch vor kurzem nicht zu hoffen gewagt haben, aber die USA haben Russland und China mit ihrer Politik so eng zusammengebracht, dass Russland keine andere Wahl hätte, als einem Vorgehen Chinas gegen Taiwan den Rücken zu stärken.
Sollten die USA gehofft haben, China und Russland in der Ukraine-Frage spalten zu können, dürfte sich in Washington derzeit Ernüchterung breit machen.
Das liebe Öl
Wenn die EU im Falle des Übergreifen des vom Westen gegen Russland ausgerufenen Handelskrieges auf Öl und Gas nicht innerhalb von Wochen wirtschaftlich kollabieren soll, dann muss irgendwo Ersatz für das russische Öl und Gas her. Die EU bezieht 40 Prozent ihres Gases und 30 Prozent ihres Öls aus Russland.
Ein Ende der russischen Öl- und Gaslieferungen nach Europa ist möglich. Zwar wehren sich noch viele EU-Staaten dagegen, Russland aus dem SWIFT auszuschließen, weil der Gashahn dann sofort geschlossen wird, aber der Druck auf sie wächst. Aber Russland könnte den Hahn auch selbst zudrehen, denn in Russland mehren sich die Stimmen, die fordern, gegen die wirklich sehr schweren EU-Sanktionen auch endlich schweres Geschütz aufzufahren.
Die USA und die EU haben in den letzten Tagen sehr hektisch herumtelefoniert. Katar scheint bereit zu sein, mehr Gas zu liefern, aber seine Bedingungen sind hart: Die EU soll sich langfristig verpflichten, das teurere Gas aus Katar abzunehmen. Aber Katar kann die EU alleine ohnehin nicht retten.
In Washington dürfte die Enttäuschung über die arabischen Golfstaaten derzeit sehr tief sitzen, denn sie haben eine Erhöhung der Ölförderung abgelehnt und laut Medienberichten gehen die dort herrschenden Könige und Sultane derzeit nicht einmal ans Telefon, wenn US-Präsident Biden sie deswegen sprechen möchte. Und den anti-russischen Sanktionen haben sie sich auch nicht angeschlossen.
Die arabischen Staaten wollen es sich offensichtlich nicht mit ihren wichtigen Kunden in China verderben, um nur einen möglichen Grund für deren auffällige Zurückhaltung gegenüber den Plänen des Westens zu nennen.
Gescheiterte Notlösungen
Derzeit laufen die schwierigen Verhandlungen mit dem Iran über das Atomabkommen. Sollten die Verhandlungen Erfolg haben, werden die westlichen Sanktionen gegen den Iran aufgehoben und der Iran könnte Öl liefern. Aber Russland hat nun gefordert, dass die USA garantieren sollen, dass sich die westlichen Sanktionen gegen Russland nicht auf den Iran erstrecken sollen. Das bedeutet, die westlichen Sanktionen sollen sich nicht auf die Wirtschaftsverbindungen zwischen Russland und dem Iran auswirken.
Das haben die USA abgelehnt und dem Iran angeboten, ein Atomabkommen ohne Russland abzuschließen. Das wäre für den Iran verlockend, weil dann endlich die Sanktionen fallen und der Westen sofort das iranische Öl abnehmen würde. Aber der Iran erinnert sich an die ,,Vertragstreue" der USA, die das letzte Atomabkommen einfach so gebrochen haben, die Details finden Sie hier.
Während der Westen vertragsbrüchig war, haben Russland und China ihre Vertragstreue bewiesen und anders als der Westen weiterhin Handel mit dem Iran getrieben. Der Iran hat also keinen Grund, den USA zu trauen und sich gegen die Länder zu stellen, die ihn unterstützt haben, als der Westen ihn sanktioniert hat.
Das hat der Iran – in meinen Augen – gerade deutlich gezeigt, als er eine Rakete auf den Irak abgefeuert hat, die anscheinend amerikanischen Zielen dort gegolten hat. Passiert ist nicht viel, aber das war ein deutliches Signal an die USA, was der Iran von deren Vorschlägen hält.
Auch gegenüber dem ölreichen Venezuela haben die USA nun neue Töne angeschlagen und eine Normalisierung der Beziehungen in Aussicht gestellt, vor allem eine Aufhebung des Ölembargos, wenn Venezuela sich der westlichen Politik gegen Russland anschließt. Der venezolanische Präsident Maduro hat den USA als Antwort mitgeteilt, Russland sei ein strategischer Partner Venezuelas. Im Klartext: Er hat Washington den Mittelfinger gezeigt.
Beide Länder – der Iran und Venezuela – haben sich daran gewöhnt, unter Sanktionen zu leben und sie werden den Teufel tun, sich nun gegen die Länder zu stellen, die sie in Zeiten der Sanktionen am Leben gehalten haben, also gegen Russland und China. Sie wissen sehr genau, dass eine unter diesen Umständen geschaffene Normalisierung der Beziehungen zu den USA nur vorübergehend wäre und dass sie später alleine dastehen würden, wenn sie sich jetzt gegen Russland und China stellen.
Fazit
Zumindest bisher haben die USA und die EU keine Wege gefunden, wie sie einen totalen Handelskrieg gegen Russland überleben sollen, wenn der sich auf Öl und Gas ausweitet. Das kann sich natürlich noch ändern, aber für die USA läuft es anscheinend derzeit nicht rund.
Und das war nur das Thema Öl, es gibt noch mehr Themen, bei denen dem Westen der Handelskrieg mit Russland auf die Füße fallen könnte. So dürfte das vom Westen verkündete Exportverbot für Mikrochips ein Eigentor werden, weil Russland bei einigen wichtigen Rohstoffen für deren Herstellung der einzige Lieferant weltweit ist. Sollte Russland den Export dieser Rohstoffe einstellen, könnte der Westen keine Chips mehr produzieren. Der lachende Dritte wäre China und wenn das dann seinerseits ein Exportverbot für Chips gegen den Westen ausspricht, wäre das Eigentor perfekt.
Auch bei Lebensmitteln dürfte es schwierig werden. Russland und die Ukraine gehören zu den größten Getreidexporteuren der Welt. Russland und Weißrussland sind bei Düngemitteln weltweit marktbeherrschend. Was wäre, wenn Russland und Weißrussland den Export von Getreide und Düngemitteln stoppen und die ukrainische Ernte dem Westen ebenfalls nicht zur Verfügung steht?
Der Westen hat zwar den Dollar und den Euro, aber was tun mit dem bunten Papier, wenn man damit die nötigen Waren nicht kaufen kann? Russland kann heizen und Lebensmittel produzieren. Auch China hätte damit aufgrund von Lieferungen aus Russland keine Probleme und könnte mit seiner Industrie darüber hinaus viele Defizite in anderen Bereichen abschwächen, die Russland wegen der Sanktionen drohen.
Dem Westen hingegen dürfte das Fehlen chinesischer Waren sehr weh tun, denn der Westen hat kaum noch eigene Produktion, die hat der Westen aus Kostengründen ja nach China ausgelagert.
Der vom Westen erklärte Wirtschaftskrieg, der mit einem vom Westen provozierten Militäreinsatz Russlands begründet wird, könnte ein böser Bumerang werden.
In meinem neuen Buch ,,Inside Corona – Die Pandemie, das Netzwerk und die Hintermänner - Die wahren Ziele hinter Covid-19" zeige ich anhand von umfangreichen zugespielten Datenanalysen, wie die Pandemie durch diverse Organisationen in mehreren Phasen vorbereitet wurde, wobei die aktive Vorbereitungsphase etwa 2016/2017 begann. Darüber hinaus zeigen die Daten auch, welche übergeordneten Ziele diese Organisatoren verfolgen und wie die Pandemie ihnen den Weg zur Erreichung dieser Ziele ebnet.
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https://www.anti-spiegel.ru/2022/sanktionen-laeuft-alles-nach-plan/
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Hüte dich vor den Iden des März ... Russland besiegt und Putin ermordet?
Finian Cunningham
 
Ende dieses Monats, so die Botschaft der westlichen Medien, wird Russland von den von der NATO unterstützten ukrainischen Neonazi-Brigaden besiegt sein.
Russlands militärische Intervention in der Ukraine hebt den Krieg auf eine neue Ebene der Informationskriegsführung. In den letzten drei Wochen haben die westlichen Mainstream-Medien einen Tsunami von Falschinformationen und Verzerrungen entfesselt, der viele Menschen in Aufruhr versetzt hat.
Passenderweise, wenn auch nicht wirklich beabsichtigt, hieß es am 15. März - den Iden des März - auf den Titelseiten, dass Russlands Truppen in zwei Wochen eine Niederlage drohe. Die von der NATO unterstützten Truppen des Kiewer Regimes hätten die russischen Truppen in die Flucht geschlagen", hieß es.
Am selben Tag wurde der ukrainische Präsident Wladimir Zelenskij - bekannt für seine ominösen Vorhersagen - von westlichen Medien mit der Aufforderung an die russischen Soldaten zitiert, sich zu ergeben, da die Situation für sie aussichtslos sei.
Merken Sie sich das also vor. Bis zum Ende dieses Monats, so die Botschaft der westlichen Medien, wird Russland von den von der NATO unterstützten ukrainischen Neonazi-Brigaden besiegt sein. Und nicht nur das: Wie US-Senator Lindsey Graham und amerikanische Unternehmen in den sozialen Medien angedeutet haben, könnte der russische Präsident Wladimir Putin ermordet werden.
Die Zusammenstellung von Shakespeare und Julius Cäsar als Mittel zur Darstellung des Konflikts in der Ukraine findet eine praktische Chiffre in Form des ukrainischen Zelensky, des Mannes, der früher ein Comedy-Schauspieler war, bevor er 2019 Präsident wurde. Letzte Woche hielt Zelensky eine Videoansprache vor dem britischen Parlament, die mit stehenden Ovationen bedacht wurde, und in der er den berühmten englischen Barden und Kriegshelden Winston Churchill mit bewegenden Worten zitierte. Es war politisches Theater, das von Zelenskys Handlangern bei der CIA und dem MI6 geschrieben wurde.
Der Schauspieler und Politiker ist auch ziemlich überzeugend. Er hat seine angebliche jüdische Abstammung und seine Verwandtschaft mit dem Holocaust hochgespielt, um Russlands Behauptungen zu entkräften, dass Neonazi-Paramilitärs die Ukraine überrennen. Russlands Informationen über das Asowsche Bataillon und andere faschistische Formationen werden von unabhängigen Quellen bestätigt und gut dokumentiert.
Zelensky ist ein Mann mit vielen Gesichtern. Einige westliche Medien verweisen auf seine öffentlichkeitswirksamen Auftritte, bei denen er die Ukrainer zum Widerstand aufruft, doch gleichzeitig hält er, wie es scheint, in einem geheimen Bunker trotzige Reden in Militäruniform. Diese angebliche Vorsichtsmaßnahme soll verhindern, dass das russische Militär seinen genauen Aufenthaltsort entdeckt und ihn mit einem Luftangriff ermordet.
Eine Panne in dem Drama - die von den kriecherischen Medien anscheinend nicht bemerkt wurde - waren Berichte, wonach die Ministerpräsidenten Polens, der Tschechischen Republik und Sloweniens am 15. März nach Kiew geflogen sind, um sich mit Zelensky zu treffen und europäische Solidarität zu demonstrieren.
Wirklich? Wenn Zelensky sich aus Angst um sein Leben vor russischen Raketen in Bunkern versteckt und Kiew durch angebliche wahllose Luftangriffe ein solches Kriegsgebiet ist - wie die westlichen Medien immer wieder berichten -, würden sich diese europäischen Staats- und Regierungschefs dann wirklich in die ukrainische Hauptstadt wagen?
Der Konflikt in der Ukraine scheint in Bezug auf die grassierenden Falschinformationen und virtuellen Realitäten, die von den westlichen Medien verwendet werden, mit keinem anderen zu vergleichen zu sein. Er erinnert an die westliche Hysterie über Syrien und die "Belagerung von Aleppo" Ende 2016, die sich als Befreiung durch die syrische Armee und ihre russischen Verbündeten von den vom Westen unterstützten Terroristen herausstellte. Bilder von Explosionen und zivilen Opfern, die den russischen Streitkräften zugeschrieben werden, wurden als Ausschnitte aus anderen Kriegen, Orten und Jahren identifiziert. Luftangriffe der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen wurden als in ukrainischen Städten stattfindend gemeldet. Sogar Hollywood-Katastrophenfilme haben Bilder geliefert, die für "Berichte" über angebliche russische Übergriffe recycelt wurden.
Zweifellos hat die russische Militärintervention in der Ukraine Leid und Vertreibung verursacht. Welcher Krieg hat das nicht? Eine russische Nachrichtensendung wurde unterbrochen, als einer ihrer Mitarbeiter einen Antikriegsprotest ausstrahlte.
Aber dieser Krieg hätte vermieden werden können, wenn die USA und ihre NATO-Verbündeten die langjährigen Sicherheitsbedenken Russlands beachtet hätten. Die Bewaffnung der Ukraine seit dem von der CIA orchestrierten Putsch im Jahr 2014 und die Entfesselung neonazistischer Kräfte gegen die russischsprachige Bevölkerung musste zwangsläufig zu einem Krieg führen. Der letzte Strohhalm war, als die russischen Verhandlungsbemühungen auf die unnachgiebige Unnachgiebigkeit der NATO-Mächte trafen.
Moskau erklärt, seine am 24. Februar begonnene Militäroperation werde so lange fortgesetzt, bis das Kiewer Regime auf einen NATO-Beitritt verzichtet, seine neonazistischen Paramilitärs ausrottet und Russlands historischen Anspruch auf die Krim sowie die abtrünnigen Republiken Donezk und Lugansk anerkennt.
Zelensky hat unberechenbar reagiert, wie eine Marionette an der Schnur, die er zweifelsohne ist. Es hat vier Verhandlungsrunden zwischen seinen Vertretern und Russland gegeben. Die ukrainische CIA-MI6-Marionette hat zeitweise davon gesprochen, die NATO-Mitgliedschaft aufzugeben und sich Russlands Gebietsansprüchen zu beugen. Dann wieder hielt er trotzige Widerstandsreden und forderte die Kapitulation Russlands. Die Schlussfolgerung ist, dass es Zelensky und seinem Regime nicht ernst ist mit der Aushandlung einer Lösung. Ihre Aufgabe ist es, den Konflikt so lange wie möglich hinauszuzögern, um Russland zu untergraben und das Elend der ukrainischen Bevölkerung zu verlängern - von der viele froh sind, dass die russischen Streitkräfte dieses korrupte Regime loswerden.
Die westliche Berichterstattung über den Konflikt in der Ukraine ist wie Zelensky und sein Regime eine ausgeklügelte Propagandaschimäre. Man sagt uns, der Krieg sei ausschließlich auf die verrückten Tiraden eines bösen russischen Tyrannen namens Wladimir Putin zurückzuführen - der lächerlicherweise mit Hitler verglichen wird. Westliche Boulevardzeitungen sowie hochkarätige Leute wie das in den USA ansässige Bulletin of Atomic Scientists warnen uns, dass "Mad Vlad" bereit ist, Atomwaffen oder chemische und biologische Massenvernichtungswaffen einzusetzen. Diese Warnungen stammen von westlichen Medien, deren Regierungen und Militäreinrichtungen in der Ukraine Labors für biologische Waffen betreiben und die neonazistische Todesschwadronen ausbilden.
Wir sollten uns in der Tat vor den Iden des März hüten. Die westliche Propaganda sagt den Untergang Russlands voraus. Die Medien lassen Russland verzweifelt und verkommen aussehen, bereit, Massenvernichtungswaffen einzusetzen. Wozu das Ganze? Für eine sich scheinbar selbst erfüllende Prophezeiung, in der sie den Retter der Ukraine spielen können? Die wirklich verzweifelte Seite ist die Seite, die wirklich verzweifelt ist.
http://antikrieg.com/aktuell/2022_03_21_huetedich.htm
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Keine Freundschaft oder Neutralität gegenüber Russland
Jacob G. Hornberger
 
Wenn es eines gibt, was die ganze Welt weiß, dann dass die USA niemandem erlauben werden, eine freundschaftliche oder gar neutrale Beziehung zu Russland und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu unterhalten. Wenn ein ausländisches Regime in Bezug auf den Ukraine-Konflikt nicht auf der Seite der Vereinigten Staaten von Amerika steht, wird es als Feind betrachtet und wahrscheinlich mit harten Wirtschaftssanktionen belegt. Fragen Sie nur China.
Bei den amerikanischen Bürgern ist das natürlich nicht anders. Von jedem wird erwartet, dass er sich anpasst. Wer das nicht tut, gilt als unpatriotisch oder, noch schlimmer, als Verräter. Die New York Times weist heute in einem Meinungsartikel mit dem Titel "The Friend of Our Enemy Is Not a 'Traitor'" ("Der Freund unseres Feindes ist kein 'Verräter'") von Peter Beinhart auf dieses Phänomen hin. Der Artikel nennt Beispiele dafür, wie die ehemalige demokratische Abgeordnete Tulsi Gabbard und der Fox-News-Kommentator Tucker Carlson als Verräter oder Putin-Liebhaber bezeichnet werden, weil sie die US-Außenpolitik in Frage stellen.
Das war während des Kalten Krieges nicht anders. Beamte des Pentagons und der CIA vertraten die Ansicht, dass es keinen Raum für Freundschaft mit der Sowjetunion oder sogar Neutralität gäbe. Sie betrachteten den Kalten Krieg als einen sehr realen Krieg bis zum Ende, in dem es einen Gewinner und einen Verlierer geben würde.
Jeder, der nicht auf der Seite der Vereinigten Staaten stand, wurde als Kriegsgegner betrachtet und entsprechend behandelt.
Der demokratisch gewählte Präsident von Guatemala, Jacobo Arbenz, erfuhr, was dies bedeutete. Nach seiner Wahl verkündete er, dass er kein Interesse daran habe, sich im Kalten Krieg gegen Russland und den Rest der Sowjetunion auf die Seite der Vereinigten Staaten zu stellen. Aber er ging über die Neutralität hinaus. Er nahm tatsächlich friedliche und freundschaftliche Beziehungen zur kommunistischen Welt auf.
Folglich betrachteten die US-Politiker Arbenz als einen Feind der Vereinigten Staaten. In den Augen des Pentagon und der CIA hatte niemand das Recht, sich in Kriegszeiten mit dem Feind anzufreunden. Arbenz war das Ziel eines Regimewechsels, insbesondere eines von der CIA inszenierten Staatsstreichs im Jahr 1953.
Als Teil dieses Staatsstreichs hatte die CIA eine Attentatsliste. Bis heute wird nicht bekannt gegeben, wer auf der Liste stand ("nationale Sicherheit"), aber es besteht kein Zweifel, dass Präsident Arbenz ganz oben stand. Die Position des Pentagon und der CIA war: Wenn du dich mit unserem Feind anfreundest, insbesondere als Präsident, machst du dich selbst zum Feind und wir haben das Recht, dich zu ermorden.
Arbenz hatte Glück. Es gelang ihm, aus dem Land zu fliehen, bevor sie ihn ermorden konnten. Die CIA ersetzte ihn durch einen brutalen Militärdiktator, der sich sofort dem antisowjetischen, antikommunistischen Kreuzzug der USA im Kalten Krieg anschloss.
Das Gleiche geschah 1970. Das chilenische Volk wählte auf demokratische Weise einen sozialistischen Arzt namens Salvador Allende zum Präsidenten seines Landes. Wie Arbenz vor ihm machte Allende deutlich, dass Chile freundschaftliche Beziehungen zu den Sowjets und auch zu den Kubanern aufbauen würde. Er lud sogar den kubanischen Kommunistenführer Fidel Castro ein, nach Chile zu kommen und das Land mit ihm zu bereisen.
Wie bei Arbenz machte dies Allende zu einem Feind der Vereinigten Staaten. Zur Erinnerung: Der Kalte Krieg war noch in vollem Gange. Schlimmer noch: Die Kommunisten besiegten die Vereinigten Staaten in Vietnam. Als Kriegsgegner der Vereinigten Staaten wurde Allende mit einer Operation zum Regimewechsel ins Visier genommen, bei der er ums Leben kam. Wie bei Arbenz wurde er durch einen brutalen Militärdiktator ersetzt, dessen Schläger etwa 60.000 unschuldige Menschen zusammen trieben und folterten, vergewaltigten, misshandelten, verschwinden ließen oder töteten, darunter auch zwei Amerikaner, Charles Horman und Frank Teruggi.
Wie ich in meinem neuen Buch An Encounter with Evil: The Abraham Zapruder Story (Eine Begegnung mit dem Bösen: Die Abraham Zapruder Story) darlege, tat Präsident Kennedy nach der Kubakrise, was Arbenz getan hatte und was Allende tun würde. Er lehnte die Denkweise des Pentagons und der CIA über den Kalten Krieg ab. Tatsächlich empfand er zu diesem Zeitpunkt eine tiefe Verachtung für die CIA und das militärische Establishment.
In seiner Friedensrede an der American University im Juni 1963 verkündete Kennedy, was Arbenz angekündigt hatte und was Allende ankündigen würde. Er sagte, dass die Vereinigten Staaten nicht länger eine antirussische, antisowjetische und antikommunistische Außenpolitik verfolgen würden. Stattdessen sagte er, wie Arbenz und Allende, dass die Vereinigten Staaten eine friedliche und freundschaftliche Beziehung zu den Sowjets und den Russen aufbauen würden, ungeachtet ihrer unterschiedlichen Ideologie.
Zur Erinnerung: Das war 1963, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Die Sowjets setzten ihre brutale Nachkriegsbesetzung Osteuropas und Ostdeutschlands fort. Der Vietcong und die nordvietnamesischen Kommunisten drohten, Südvietnam zu erobern. Die Berliner Mauer war gebaut worden. Die Sowjets hatten auf Kuba Atomraketen installiert, die auf die Vereinigten Staaten gerichtet waren. Der sowjetische Premier Nikita Chruschtschow hatte versprochen, uns zu "begraben".
Ein Präsident, der den Abzug der US-Truppen aus Vietnam genau zu dem Zeitpunkt anordnete, als die Kommunisten drohten, das Land zu übernehmen, ein Präsident, der sich für die Bürgerrechtsbewegung einsetzte, von der das nationale Sicherheitsestablishment überzeugt war, dass sie eine kommunistische Front war.
Können Sie sich das vorstellen? Wie naiv war das denn? Zumindest dachten das das Pentagon und die CIA. Aber es war noch viel schlimmer als das. Wie Arbenz und Allende hatte sich auch Kennedy zum Feind der Vereinigten Staaten gemacht. Für das Pentagon und die CIA war klar, dass Kennedys Handeln zum Sturz des Landes führen würde, was eine kommunistische Machtübernahme in den Vereinigten Staaten bedeuten würde.
Am Tag der Ermordung hatte Kennedy einen Abgesandten, der mit Fidel Castro zu Mittag aß. Stellen Sie sich die Reaktion des Pentagon und der CIA vor, als sie die folgende Nachricht entdeckten, die Kennedy über seinen Abgesandten an Castro schickte: "Ich billige die Proklamation, die Fidel Castro in der Sierra Maestra verfasst hat, als er zu Recht Gerechtigkeit forderte und sich besonders danach sehnte, Kuba von der Korruption zu befreien. Ich will sogar noch weiter gehen: In gewisser Weise ist es so, als ob Batista die Verkörperung einer Reihe von Sünden der Vereinigten Staaten war. Jetzt werden wir für diese Sünden bezahlen müssen. In der Frage des Batista-Regimes stimme ich mit den ersten kubanischen Revolutionären überein. Das ist völlig klar."
Wie ich in meinem neuen Buch An Encounter with Evil: The Abraham Zapruder Story zeige, war dies der Grund, warum sie Kennedy für einen Regimewechsel ins Visier nehmen mussten - derselben Grund, aus dem sie Arbenz und später Allende ins Visier nahmen. Jeder politische Führer, der mit Russland befreundet war, galt automatisch als Feind der Vereinigten Staaten und als ernste Bedrohung der "nationalen Sicherheit".
http://antikrieg.com/aktuell/2022_03_29_keinefreundschaft.htm
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Hans


Wenn die Propaganda zu wirken droht, einfach Friedman und Putin zuhören
08. April 2022 um 16:10 Ein Artikel von: Redaktion
Viele Menschen sind verunsichert. Erstaunlich viele glauben den westlichen Erzählungen. Das ist verständlich. Erstens ist die Propaganda perfekt, und zweitens ist ein Krieg nicht zu rechtfertigen. Auch viele NachDenkSeiten-Leserinnen und -Leser sind beeindruckt vom Westen. Zwei Leserbriefe sind als Beleg dafür angefügt. Ein anderer Leser hat uns auf ein Video aufmerksam gemacht, in dem nacheinander der US-Geostratege George Friedman (Stratfor) und der russische Präsident zu Wort kommen. Beides stammt von Pressekonferenzen aus dem Jahr 2015. Bei beidem geht es um den Ukraine-Konflikt und die Hintergründe. Hier ist das Video. Der NachDenkSeiten-Leser J.D.H., von dem der Tipp kam, schreibt dazu: ,,Ich kann mir nicht helfen, aber ich kann in den Ausführungen des russischen Präsidenten keine Anzeichen eines Verrückten erkennen, insbesondere in Zusammenhang der offenen geostrategischen Ausführungen von Friedman." Danke für den Tipp. Albrecht Müller.


https://www.youtube.com/watch?v=xC4epLO3ArE

https://www.nachdenkseiten.de/?p=82811
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Hans

Die Ukraine ist ein Spielball auf dem großen Schachbrett

Rick Sterling

 

Zbigniew Brzezinskis Buch The Grand Chessboard wurde vor 25 Jahren veröffentlicht. Seine Annahmen und Strategien zur Aufrechterhaltung der globalen Dominanz der USA haben die Außenpolitik der USA stark beeinflusst. Angesichts der Entwicklung des Konflikts in der Ukraine, der zu einem Weltkrieg eskalieren könnte, können wir sehen, wohin diese Politik führt und wie wichtig es ist, sie neu zu bewerten.

 

Die Notwendigkeit der Beherrschung Eurasiens

 

Die grundlegende Prämisse von The Grand Chessboard wird in der Einleitung umrissen:

        mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion sind die Vereinigten Staaten die einzige Weltmacht
        Europa und Asien (Eurasien) haben zusammen die größte Landfläche, Bevölkerung und Wirtschaft
        Die USA müssen Eurasien kontrollieren und verhindern, dass ein anderes Land die Vorherrschaft der USA in Frage stellt.

Brzezinski fasst die Situation zusammen: "Amerika ist jetzt die einzige globale Supermacht, und Eurasien ist der zentrale Schauplatz des Globus." Er fügt hinzu: "Es ist zwingend notwendig, dass kein eurasischer Herausforderer auftaucht, der in der Lage ist, Eurasien zu dominieren und damit Amerika herauszufordern."

Das Buch gibt einen Überblick über die verschiedenen Nationen in Eurasien, von Japan im Osten bis zum Vereinigten Königreich im Westen. Die gesamte Landmasse Europas und Asiens wird abgedeckt. Dies ist das "große Schachbrett", und Brzezinski analysiert, wie die USA die verschiedenen Figuren auf dem Brett "spielen" sollten, um potenzielle Rivalen niederzuhalten und die USA unter Kontrolle zu halten.

 

Brzezinskis Einfluss

 

Brzezinski war ein sehr einflussreicher nationaler Sicherheitsberater von Präsident Carter. Davor gründete er die Trilaterale Kommission. Später unterrichtete er Madeline Albright und viele andere Schlüsselfiguren der US-Außenpolitik.

Brzezinski initiierte die "Afghanistan-Falle". Dabei handelte es sich um das geheime US-Programm von 1979 zur Mobilisierung und Unterstützung ausländischer Mudschaheddin-Kämpfer, um in Afghanistan einzumarschieren und es zu destabilisieren.

Der Plan Brzezinskis bestand darin, reaktionäre lokale Kräfte und ausländische Kämpfer einzusetzen, um so viel Chaos zu stiften, dass die Regierung die benachbarte Sowjetunion um militärische Unterstützung bitten würde. Das übergeordnete Ziel war es, "die sowjetische Armee lahmzulegen" und "ihnen ihr eigenes Vietnam zu geben".

Mit enormen Finanzmitteln aus den USA und Saudi-Arabien ab 1978 führte der Plan zu Chaos, Hunger und Blutvergießen in Afghanistan, das bis heute anhält. Ungefähr 6 Millionen Afghanen wurden zu Flüchtlingen, die vor dem Chaos und dem Krieg flohen.

Als er Jahre später zu dieser Politik befragt wurde, zeigte sich Brzezinski stolz und eindeutig: "Wir haben die Russen nicht zu einer Intervention gedrängt, aber wir haben wissentlich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie intervenieren würden." Auf die Frage, ob er das jahrzehntelange Chaos in Afghanistan bedauere, antwortete er klar und deutlich: "Was bedauern? Diese Geheimoperation war eine ausgezeichnete Idee. Sie hatte den Effekt, die Russen in die afghanische Falle zu locken, und Sie wollen, dass ich das bedauere? .... Moskau musste einen Krieg führen, der für das Regime untragbar war, einen Konflikt, der zur Demoralisierung und schließlich zum Zerfall des Sowjetimperiums führte. ... Was ist in der Weltgeschichte wichtiger? Die Taliban oder der Zusammenbruch des Sowjetimperiums? Einige aufgewühlte Muslime oder die Befreiung Mitteleuropas und das Ende des Kalten Krieges?"

Afghanistan war ein Spielball der USA im Feldzug gegen die Sowjetunion. Die Amoralität der US-Außenpolitik ist eindeutig und beständig, von der Zerstörung Afghanistans ab 1978 bis zur aktuellen Hungersnot, die durch das Einfrieren der afghanischen Staatsreserven durch die USA verursacht wird.

Die Rückwirkungen sind ebenfalls klar. Die von den USA und den Saudis ausgebildeten ausländischen Kämpfer wurden zu Al-Qaida und dann zu ISIS. Das Massaker in der Diskothek von Orlando 2016, bei dem 49 Menschen starben und 53 verwundet wurden, wurde von dem Sohn eines afghanischen Flüchtlings verübt, der niemals in die USA gekommen wäre, wenn sein Land nicht absichtlich destabilisiert worden wäre. Paul Fitzgerald beschreibt die Tragödie wortgewandt in seinem Artikel Brzezinskis Vision, die Sowjets in die afghanische Falle zu locken - jetzt der Alptraum von Orlando.

 

US-Vorherrschaft und Exzeptionalismus

 

Das "Grand Chessboard" geht von der Vormachtstellung und dem Exzeptionalismus der USA aus und fügt die Strategie zur Umsetzung und Durchsetzung dieser "Vormachtstellung" auf dem größten und wichtigsten Schauplatz hinzu: Eurasien.

Brzezinski kann sich eine multipolare Welt nicht vorstellen. "Eine Welt ohne die Vorrangstellung der USA wird eine Welt mit mehr Gewalt und Unordnung und weniger Demokratie und Wirtschaftswachstum sein ...." und "Die einzige wirkliche Alternative zur amerikanischen globalen Führung in der absehbaren Zukunft ist internationale Anarchie."

Diese Behauptungen gelten auch heute noch, da das außenpolitische Establishment der USA immer wieder von der "auf Regeln basierenden Ordnung" und der "internationalen Gemeinschaft" spricht und dabei die Tatsache ignoriert, dass der Westen nur ein kleiner Teil der Menschheit ist. Gegen Ende seines Buches schlägt Brzezinski eine "Aufwertung" der Vereinten Nationen und eine "neue Verteilung von Verantwortlichkeiten und Privilegien" vor, die den "veränderten Realitäten der globalen Macht" Rechnung tragen.

 

Die Bedeutung der NATO und der Ukraine

 

Nach der Auflösung der Sowjetunion und des Warschauer Paktes glaubten viele im Westen, die NATO werde nicht mehr gebraucht. Die NATO behauptete, sie sei ein reines Verteidigungsbündnis, und ihr einziger Konkurrent hatte sich aufgelöst.

Brzezinski und andere US-amerikanische Falken waren der Ansicht, dass die NATO dazu benutzt werden könnte, die Hegemonie der USA auszuweiten und den Kauf von Waffen aufrechtzuerhalten. So schrieb er, dass "eine erweiterte NATO sowohl den kurzfristigen als auch den längerfristigen Zielen der US-Politik gut dienen wird".

Brzezinski bestand darauf, dass russische Bedenken oder Befürchtungen abgetan werden sollten. "Jedes Entgegenkommen gegenüber Russland in der Frage der NATO-Erweiterung sollte nicht zu einem Ergebnis führen, das Russland de facto zu einem entscheidungsbefugten Mitglied des Bündnisses macht." Brzezinski verstand es geschickt, eine aggressive und offensive Politik ins beste Licht zu rücken.

Brzezinski stellt die Ukraine als das zentrale Land zur Eindämmung Russlands dar. Er sagt: "Die Ukraine ist der kritische Staat, wenn es um die zukünftige Entwicklung Russlands geht." Er sagt: "Ohne die Ukraine hört Russland auf, ein eurasisches Imperium zu sein." Dies ist ein weiteres Beispiel für seine geschickte Wortwahl, denn die Ukraine als Teil eines feindlichen Militärbündnisses verhindert nicht nur ein russisches "Imperium", sondern stellt eine potenzielle Bedrohung dar. Kiew ist weniger als 500 Meilen von Moskau entfernt, und die Ukraine war eine wichtige Route der Nazi-Invasion.

Brzezinski war sich des umstrittenen Charakters der ukrainischen Grenzen durchaus bewusst. Auf Seite 104 führt er ein Zitat an, das zeigt, dass viele Menschen in der Ostukraine die Ukraine seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion verlassen wollten. In dem Zitat aus einer Moskauer Zeitung von 1996 heißt es: "In absehbarer Zeit stellen die Ereignisse in der Ostukraine Russland vor ein sehr schwieriges Problem. Massenhafte Manifestationen der Unzufriedenheit ... werden von Appellen an Russland oder sogar Forderungen nach einer Übernahme der Region begleitet sein."

Trotz dieser Realität lehnt Brzezinski die russischen Rechte und Beschwerden ab. Er sagt unverblümt: "Europa ist Amerikas wesentlicher geopolitischer Brückenkopf auf dem eurasischen Kontinent", und "Westeuropa und zunehmend auch Mitteleuropa bleiben weitgehend ein amerikanisches Protektorat." Die unausgesprochene Annahme ist, dass die USA jedes Recht haben, Eurasien aus der Ferne zu dominieren.

Brzezinski rät Russland zu einer Dezentralisierung mit freiem Markt und einer losen Konföderation von "europäischem Russland, einem sibirischen Russland und einer fernöstlichen Republik".

 

Afghanistan ist das Modell

 

Brzezinski ist sich bewusst, dass Russland eine potenzielle Herausforderung für die Vorherrschaft der USA in Eurasien darstellt, insbesondere wenn es sich mit China verbündet. Im "Grand Chessboard" schreibt er: "Wenn der mittlere Raum dem Westen eine Abfuhr erteilt, zu einem selbstbewussten Einzelwesen wird und entweder die Kontrolle über den Süden gewinnt oder ein Bündnis mit dem wichtigsten östlichen Akteur eingeht, dann schrumpft Amerikas Vormachtstellung in Eurasien dramatisch." Russland ist der "mittlere Raum" und China ist der "große östliche Akteur".

Was von den US-Strategen befürchtet wurde, ist eingetreten: In den letzten 20 Jahren haben Russland und China ein Bündnis aufgebaut, das die Hegemonie der USA beenden und eine neue Ära in den internationalen Beziehungen einleiten soll.

Dies mag der Grund sein, warum die USA die Krise in der Ukraine aggressiv provoziert haben. Die Liste der Provokationen ist eindeutig: moralische und materielle Unterstützung der Maidan-Proteste, Ablehnung des EU-Abkommens ("F*** the EU"), die Scharfschützenmorde und der gewaltsame Staatsstreich von 2014, Missachtung des vom UN-Sicherheitsrat gebilligten Minsker Abkommens, NATO-Berater und -Ausbildung für Ultranationalisten, Lieferung tödlicher Waffen an die Ukraine, Weigerung, die ukrainische Nichtmitgliedschaft in der NATO zu akzeptieren, Androhung der Invasion des Donbass und der Krim.

Vor der russischen Intervention in der Ukraine sagte die Soldatin im aktiven Dienst und ehemalige Kongressabgeordnete Tulsi Gabbard: "Sie wollen tatsächlich, dass Russland in die Ukraine einmarschiert. Warum sollten sie das tun? Weil es der Biden-Regierung einen klaren Vorwand gibt, drakonische Sanktionen ... gegen Russland und das russische Volk zu verhängen, und zweitens, weil es diesen kalten Krieg zementiert. Der militärisch-industrielle Komplex ist derjenige, der hiervon profitiert. Sie kontrollieren eindeutig die Regierung Biden. Kriegshetzer auf beiden Seiten in Washington, die diese Spannungen geschürt haben. Wenn sie Russland dazu bringen, in die Ukraine einzumarschieren, wird dieser neue kalte Krieg festgeschrieben, und der militärisch-industrielle Komplex beginnt, eine Menge mehr Geld zu verdienen .... Wer zahlt den Preis? Das amerikanische Volk ... das ukrainische Volk ... das russische Volk zahlt den Preis. Es untergräbt unsere eigene nationale Sicherheit, aber der militärisch-industrielle Komplex, der so viele unserer gewählten Beamten kontrolliert, gewinnt und sie rennen zur Bank."

Das ist richtig, aber die Gründe für die Provokationen liegen tiefer. Hillary Clinton fasste kürzlich die Wünsche und Träume der Washingtoner Falken zusammen: "Die Russen sind 1980 in Afghanistan einmarschiert ... viele Länder haben Waffen, Ratschläge und sogar einige Berater an diejenigen geliefert, die rekrutiert wurden, um gegen Russland zu kämpfen ... ein gut finanzierter Aufstand hat die Russen im Grunde aus Afghanistan vertrieben. ... Ich glaube, das ist das Modell, auf das die Menschen jetzt schauen."

Die US-Außenpolitik war von Brzezinski über Madeline Albright und Hillary Clinton bis hin zu Victoria Nuland konsequent. Die Ergebnisse sind in Afghanistan, Irak, Jugoslawien, Libyen, Syrien und jetzt in der Ukraine zu sehen.

Wie in Afghanistan haben die USA "Russland nicht zum Eingreifen gedrängt", sondern "wissentlich die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie es tun würden". Der Zweck ist in beiden Fällen derselbe: eine Schachfigur zu benutzen, um einen Rivalen zu untergraben und möglicherweise auszuschalten. Wir gehen davon aus, dass die USA alles tun werden, um das Blutvergießen und den Krieg zu verlängern, um die russische Armee zu behindern und eine friedliche Lösung zu verhindern. Das Ziel der USA ist genau das, was Joe Biden sagte: ein Regimewechsel in Moskau.

Wie Afghanistan ist auch die Ukraine nur ein Spielstein auf dem Schachbrett.
http://www.antikrieg.com/aktuell/2022_04_25_dieukraine.htm
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

 Pentagon erklärt, dass die USA ukrainische Streitkräfte in Deutschland ausbilden

Die Ausbildung findet auch an zwei anderen Standorten in Europa außerhalb der Ukraine statt

Dave DeCamp

 

Das Pentagon teilte am Freitag mit, dass die USA damit begonnen haben, ukrainische Streitkräfte in Deutschland im Umgang mit moderner militärischer Ausrüstung zu schulen, die Washington Kiew zur Verfügung stellt.

"Heute kann ich bekannt geben, dass die Vereinigten Staaten mit den ukrainischen Streitkräften eine Ausbildung an Schlüsselsystemen in US-Militäreinrichtungen in Deutschland begonnen haben", sagte Pentagon-Sprecher John Kirby.

Kirby sagte, dass die Bemühungen in Deutschland auf der Artillerieausbildung aufbauen, die die ukrainischen Streitkräfte von den USA in anderen europäischen Ländern außerhalb der Ukraine erhalten haben. Die USA haben die ukrainischen Streitkräfte im Umgang mit Haubitzen geschult, wollten aber nicht bekannt geben, wo diese Schulungen stattfanden.

Die aktuelle Ausbildung findet in Deutschland und an zwei weiteren, nicht genannten Orten in Europa statt. "Wir sprechen von ungefähr drei Standorten außerhalb der Ukraine, und in diesem Fall können wir definitiv Deutschland als einen Standort identifizieren, aber es gibt noch andere Standorte außerhalb der Ukraine ... wir können nur nicht sagen, wo sie sind", sagte Kirby.

Kirby sagte, dass 160 Soldaten der Nationalgarde Floridas, die in der Ukraine stationiert waren und vor der russischen Invasion abgezogen wurden, den Großteil der Ausbildung übernehmen werden. Neben der Artillerie sollen die Ukrainer auch im Umgang mit Radarsystemen und gepanzerten Fahrzeugen geschult werden.

Das Vereinigte Königreich ist das einzige Land, das Berichten zufolge ukrainische Streitkräfte innerhalb des ukrainischen Hoheitsgebiets ausbildet, ein Schritt, der Moskau provozieren könnte. Die Times berichtete, dass Truppen des britischen Special Air Service (SAS) in Kiew die Ukrainer im Umgang mit von London bereitgestellten Panzerabwehrwaffen ausbilden.

Die angekündigte Ausbildung in Deutschland erfolgt, nachdem Präsident Biden den Kongress um ein umfangreiches Hilfspaket in Höhe von 33 Milliarden Dollar für die Ukraine gebeten hat, darunter 20,4 Milliarden Dollar an Militärhilfe. Sowohl die USA als auch die NATO haben erklärt, sie seien bereit, die Ukraine langfristig gegen Russland zu unterstützen.

http://antikrieg.com/aktuell/2022_04_30_pentagon.htm
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denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Diese Länder sind bereit, den Zorn der USA wegen Russland-Ukraine zu riskieren

Der globale Süden lässt sich nicht einschüchtern und lehnt es zunehmend ab, sich bei Sanktionen und Verurteilungen mit dem Westen zu verbünden

Stephen Kinzer

 

Die Amerikaner feuern die Ukraine in einem Krieg an, den viele für einen entscheidenden Kampf um die Freiheit der Menschen halten. Die Intensität unserer Begeisterung macht es leicht, anzunehmen, dass alle Menschen auf der Welt sie teilen. Das tun sie aber nicht.

Die leidenschaftliche Reaktion der Amerikaner findet nur in Europa, Kanada und den wenigen Verbündeten der USA in Ostasien eine Entsprechung. Für viele Menschen im Rest der Welt ist der Russland-Ukraine-Konflikt nur ein weiterer sinnloser Krieg des Westens, an dem sie nicht beteiligt sind.

Die beiden größten Länder Lateinamerikas, Mexiko und Brasilien, haben sich geweigert, Sanktionen gegen Russland zu verhängen oder den Handel einzuschränken. Südafrika, das wirtschaftliche Kraftzentrum des afrikanischen Kontinents, hat dasselbe getan. In Asien scheint der Widerstand gegen einen Beitritt zum pro-ukrainischen Block jedoch am bewusstesten und am weitesten verbreitet zu sein. Dies hat Washington alarmiert. Um sich durchzusetzen, lassen die Vereinigten Staaten ihre Peitsche über mehrere asiatische Länder knallen.

China und Indien, wo mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung lebt, sind die stärksten Abweichler. Beide haben sich bei der jüngsten Abstimmung der Vereinten Nationen zur Verurteilung Russlands der Stimme enthalten, und beide lehnen die von den USA unterstützten Sanktionen ab. Es gibt nicht viel mehr, was wir tun können, um China zu bestrafen, aber Indien scheint anfälliger zu sein. Kurz nach der UN-Abstimmung kündigte Außenminister Antony Blinken an, dass die Vereinigten Staaten begonnen hätten, "einige der jüngsten besorgniserregenden Entwicklungen in Indien zu beobachten, darunter eine Zunahme der Menschenrechtsverletzungen". Dann warnte Präsident Bidens oberster Wirtschaftsberater Brian Deese Indien, dass es "erhebliche und langfristige Konsequenzen" zu erwarten habe, wenn es seine "strategische Ausrichtung" nicht überdenke.

Pakistan, eine Atommacht mit 200 Millionen Einwohnern, hat sich bei der UN-Abstimmung nicht nur einfach enthalten. Als die Vereinigten Staaten Premierminister Imran Khan aufforderten, sich der Anti-Russland-Koalition anzuschließen, spottete er: "Sind wir eure Sklaven, die alles tun, was ihr sagt?" Dies geschah nicht lange nachdem er dem Pentagon gesagt hatte: "Jegliche Stützpunkte, jegliche Art von Aktionen von pakistanischem Territorium aus in Afghanistan, auf keinen Fall." An dem Tag, als Präsident Wladimir Putin die Invasion in der Ukraine einleitete, war Khan bei ihm im Kreml.

In der Zwischenzeit sagte der stellvertretende Außenminister Donald Lu bei einer Anhörung im Kongress, dass seine Leute mit srilankischen und pakistanischen Beamten telefonierten, um sie zu drängen, für die Resolution zu stimmen. Er sagte, er sei "enttäuscht" über das Ergebnis. Am 9. April wurde Khan seines Amtes enthoben, nachdem einige Mitglieder des Parlaments, die ihn unterstützt hatten, die Seiten gewechselt und sich der Opposition angeschlossen hatten.

Pakistans pro-amerikanisches Militär hatte die Mitglieder des Parlaments wissen lassen, dass es ein Misstrauensvotum befürwortete. Khan hatte noch andere Probleme, darunter eine schlechte Wirtschaftsbilanz. Er hat angekündigt, dass er bei den Wahlen im nächsten Jahr versuchen wird, an die Macht zurückzukehren und dabei gegen die "arroganten und bedrohlichen" Vereinigten Staaten von Amerika zu Felde ziehen wird.

Washington ist auch wegen eines neuen Sicherheitspakts, den die Salomonen (650.000 Einwohner) mit China geschlossen haben, in heller Aufregung. Das Weiße Haus erklärte, es werde "erhebliche Bedenken haben und entsprechend reagieren", wenn China durch den Pakt zu viel militärischen Einfluss auf den Salomonen erhalte. Premierminister Manasseh Sogavare entgegnete, er empfinde es als "sehr beleidigend", dass die Vereinigten Staaten sein Land als "ungeeignet, unsere souveränen Angelegenheiten zu regeln" bezeichneten. In den Medien der Region wurde über einen möglichen Staatsstreich oder gar eine von Australien ausgehende Invasion spekuliert.

Andere asiatische Länder schließen sich der Abwanderung aus der amerikanischen Einflusssphäre an. Vietnam hat sich bei der UN-Abstimmung zur Verurteilung Russlands der Stimme enthalten und anschließend eine Reihe gemeinsamer Manöver mit dem russischen Militär angekündigt. Indonesien, das viertgrößte Land der Welt, das den diesjährigen G20-Gipfel ausrichten wird, besteht darauf, dass Putin trotz der Bemühungen der USA und Europas, ihn zu isolieren, eingeladen wird.

Am anderen Ende des Kontinents weigerte sich der saudi-arabische Prinz Mohammed bin Salman Berichten zufolge, mit Präsident Biden über die Erhöhung der Ölproduktion zu sprechen, führte aber ein langes Telefonat mit Putin (nach Angaben des Kremls) und hat Chinas Präsident Xi Jinping zu einem baldigen Besuch in Riad eingeladen. Die Vereinigten Arabischen Emirate weigerten sich, Russland zu verurteilen, weil sie, so ein Berater des Präsidenten, "glauben, dass eine Parteinahme nur zu mehr Gewalt führen würde".

Nur wenige Staats- und Regierungschefs der Welt haben Russlands Einmarsch gebilligt. Man kann sich jedoch fragen, wie die Vereinigten Staaten, die Serbien bombardiert haben, in den Irak einmarschiert sind, Afghanistan besetzt haben und Libyen verwüstet haben, behaupten können, dass sie sich einer Aggression widersetzen. Sie sind durchdrungen von Berichten über Entführungen durch die CIA und Folterungen in Geheimgefängnissen, so dass Aufrufe aus Washington zur Unterstützung der "regelbasierten Ordnung" hohl klingen.

Präsident Bidens Forderung, Putin wegen Kriegsverbrechen vor Gericht zu stellen, mag durch die berichteten Gräueltaten gerechtfertigt sein, könnte aber als heuchlerisch von einem Land angesehen werden, das sich geweigert hat, dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag beizutreten, und sogar damit gedroht hat, in Holland einzumarschieren, falls das Gericht amerikanische Kriegsverbrechen untersucht. Die Vereinigten Staaten bestehen darauf, dass die Ukraine ihren eigenen Weg gehen kann, erheben aber manchmal Einspruch, wenn andere Länder dies tun wollen.

Die Kräfte in Asien, nicht in Europa, werden das kommende Jahrhundert bestimmen. Viele asiatische Staaten sehen ihre Interessen mit denen der Giganten des Kontinents, Russland und China, auf einer Linie. Sie lassen sich nicht mehr so leicht einschüchtern, wie es früher der Fall war. Die Vereinigten Staaten setzen darauf, dass Drohungen und Warnungen sie wieder auf Linie bringen werden. Das könnte das Gegenteil bewirken und sie weiter entfremden.
http://antikrieg.com/aktuell/2022_05_03_dieselaender.htm
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Hans

 Bidens Brzezinski-Plan für Russland

Daniel McAdams

 

Ein paar Überlegungen zum aktuellen Stand des Krieges zwischen den USA und Russland. Ja, ich habe es geschrieben: Krieg zwischen den USA und Russland. Nennen wir die Dinge, wie sie wirklich sind. In der Tat ist dies überhaupt keine Verschwörungstheorie. Das wahre Ziel der US-Politik in der Region wurde in der vergangenen Woche von keinem Geringeren als US-Verteidigungsminister Lloyd Austin enthüllt, als er klarstellte, dass das Ziel nicht wirklich darin besteht, dem tapferen Emporkömmling Ukraine bei der Wiederherstellung seiner "Demokratie" zu helfen, sondern vielmehr darin, Russland selbst zu schwächen - und hoffentlich zu zerschlagen.

Er sagte: "Wir wollen Russland so weit schwächen, dass es die Dinge, die es beim Einmarsch in die Ukraine getan hat, nicht mehr tun kann."

Das ist eine ganz andere Zielsetzung und kommt in der Tat dem näher, was Dr. Paul Mitte März fragte: "Bekämpft Washington Russland bis zum letzten Ukrainer?"

Das erklärt, warum die USA Milliarden von Dollar an militärischer Ausrüstung in die notorisch korrupte Ukraine pumpen - und weitere 33 Milliarden Dollar sind auf dem Weg!

Plötzlich ist das Narrativ von der tapferen Ukraine, die für ihre Freiheit und die Unantastbarkeit ihrer Grenzen kämpft, hinfällig, da die wahren Ziele von den Verantwortlichen offengelegt werden. Genauso wie der Angriff der USA auf den Irak im Jahr 2003 uns zunächst als Geschenk der Demokratie als "Gefallen" für ein dankbares irakisches Volk verkauft wurde. Wir alle wissen, wie das ausgegangen ist. Seltsam, dass die Menschen es ihnen übel nehmen, dass ihre Infrastruktur dezimiert und eine Million Menschen getötet wurden. Undankbare Menschen.

Auch die Ukrainer wachen auf und sehen, dass nicht alles so ist, wie es scheint. Ehefrauen und Mütter in der westukrainischen Region Transkarpatien trugen ihre Antikriegsstimmung zum örtlichen Rekrutierungsbüro und forderten, dass ihre Söhne und Ehemänner nicht mehr an die Front in der Ostukraine geschickt werden. Wie sich herausstellte, sind die Menschen in der Mitte des Landes gar nicht so verrückt danach, Opfer eines Stellvertreterkriegs zwischen zwei Großmächten zu sein. Die Menschen vor Ort wissen sehr genau, dass die Darstellung, dass die Ukraine gewinne, nur Propaganda für den leichtgläubigen westlichen Konsum ist.

Ein eigenes Vietnam für Russland? Hmmm... es scheint, als hätten wir diesen Film schon einmal gesehen. Oh ja... das haben wir!

Es riecht alles nach dem großen Plan des verstorbenen, nicht so großartigen globalen Schachspielers Zbigniew Brzezinski, der sich in einem Interview in Le Nouvel Observateur (Frankreich), 15. bis 21. Januar 1998, S. 76, liebevoll und berühmt an seinen Masterplan für die Sowjets in Afghanistan erinnerte:

F: Als die Sowjets ihre Intervention mit der Behauptung rechtfertigten, sie wollten gegen eine geheime Beteiligung der Vereinigten Staaten in Afghanistan kämpfen, glaubte man ihnen nicht. Aber es gab eine Grundlage für die Wahrheit. Bedauern Sie heute nichts?

Brzezinski: Was bereue ich? Diese Geheimoperation war eine ausgezeichnete Idee. Sie hatte den Effekt, die Russen in die afghanische Falle zu locken, und Sie wollen, dass ich das bedauere? An dem Tag, an dem die Sowjets offiziell die Grenze überschritten, schrieb ich an Präsident Carter: Wir haben jetzt die Möglichkeit, der UdSSR ihren Vietnamkrieg zu schenken. In der Tat musste Moskau fast 10 Jahre lang einen Krieg führen, der von der Regierung nicht zu verantworten war, einen Konflikt, der zur Demoralisierung und schließlich zum Zerfall des Sowjetimperiums führte.

F: Und Sie bedauern auch nicht, die islamischen Mudjahedin unterstützt zu haben, den zukünftigen Terroristen Waffen und Ratschläge gegeben zu haben?

Brzezinski: Was ist wichtiger für die Geschichte der Welt? Die Taliban oder der Zusammenbruch des Sowjetimperiums? Einige aufgewiegelte Moslems oder die Befreiung Mitteleuropas und das Ende des Kalten Krieges?

Ja, nur ein paar "aufgewiegelte Moslems". Darunter ein Typ namens "Osama bin Laden". Umso beunruhigender ist es, dass das Pentagon zugegeben hat, dass es "keine Ahnung" hat, was mit den modernen Waffen im Wert von Milliarden von Dollar passiert, die es in die Ukraine pumpt. CNN zitiert einen US-Geheimdienstmitarbeiter zu den Waffen, die Washington in die Ukraine schickt:

Für kurze Zeit haben wir eine gewisse Sicherheit, aber wenn es in den Nebel des Krieges eindringt, haben wir fast nichts mehr ... Es fällt in ein großes schwarzes Loch, und man nimmt es nach kurzer Zeit fast überhaupt nicht mehr wahr.

Das ist beruhigend. Zumal das Pentagon letzte Woche enthüllte, dass es die Taliban (die Washington 20 Jahre lang bekämpft hatte) mit Waffen im Wert von sieben Milliarden Dollar "beschenkte", als Bidens schrecklich verpfuschte Evakuierung letztes Jahr stattfand.

Und genau wie in Afghanistan hat auch die Ukraine ihr eigenes kleines Extremistenproblem ...

Denken Sie daran: Die gleichen Leute, die 20 Jahre lang in Afghanistan gepfuscht haben und dann den Abzug aus Afghanistan verpfuscht haben, sind dabei, unser Engagement in der Ukraine zu verpfuschen.

Es mag sich für Brzezinskis "intellektuelle" Erben wie Victoria Nuland und Tony Blinken gut anhören, wenn sie Russland mit voller Wucht angreifen - und die Ukraine als Rammbock benutzen -, aber der große Joker in ihrem großen Plan ist, dass Russland es dieses Mal durchschaut und (richtigerweise) die Intrige der Biden-Brüder als existenzielle Bedrohung für das Land ansieht (so wie wir es auch tun würden, wenn der Schuh am anderen Fuß steckte). Deshalb hat es offen zugegeben, dass es bereit ist, sein riesiges Atomwaffenarsenal einzusetzen, um derartige Bemühungen des Washingtoner Regierungsbezirks abzuwehren.

Was auch immer Sie von Russland und der russischen Politik in Europa halten, stellen Sie sich eine Frage: Ist das alles einen Atomkrieg wert? Ist es für den Durchschnittsamerikaner - der selbst durch den metaphorischen Fleischwolf des wirtschaftlichen Zusammenbruchs gedreht wird - so wichtig, wer Russland regiert und wo die sich ständig ändernden Grenzen der Ukraine enden könnten? Glaubt irgendein Amerikaner wirklich, dass wir nächstes Jahr in Peoria Russisch sprechen werden, wenn wir Putin nicht bis aufs Blut bekämpfen?

Es ist Zeit, sich gegen die Kriegsmaschinerie des Regierungsbezirks zu wehren!
http://antikrieg.com/aktuell/2022_05_02_bidensbrzesinskiplan.htm

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Hans

Ist der Krieg in der Ukraine jetzt Amerikas Krieg?

Patrick J. Buchanan

 

Letzte Woche sickerte zur New York Times durch, dass der US-Geheimdienst bei der gezielten Tötung russischer Generäle durch die Ukraine und der Versenkung des russischen Schwarzmeerflaggschiffs "Moskwa" eine unverzichtbare Rolle spielte.

Offenbar haben unsere Geheimdienstmitarbeiter für die ukrainischen Streitkräfte die Ziele ihrer tödlichen Angriffe identifiziert und lokalisiert.

Warum der US-Geheimdienst dies getan hat, ist unerklärlich.

Indem wir den Verdienst für die sichtbarsten militärischen Erfolge der Ukraine beanspruchen, schmälern wir die Leistungen der eigenen Streitkräfte dieses Landes.

Indem wir öffentlich damit prahlen, dass wir an der Ermordung russischer Generäle und der Versenkung des Kreuzers Moskva mitgewirkt haben, verhöhnen wir den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Wir provozieren ihn zu Vergeltungsmaßnahmen gegen uns und erhöhen damit die Möglichkeit eines größeren Krieges zwischen den USA und Russland, der zu einem Dritten Weltkrieg eskalieren könnte.

Darüber hinaus spielen die USA mit ihrer Prahlerei genau in Putins Erzählung hinein, dass Russland in der Ukraine einer von den USA geführten Allianz gegenübersteht und gegen sie kämpft, die darauf aus ist, Russland zu vernichten.

Warum gehen wir in der Tat über die Unterstützung der Ukrainer bei der Selbstverteidigung hinaus und machen diesen Krieg zu einem Krieg der Amerikaner?

Als Parlamentspräsidentin Nancy Pelosi nach ihrem Besuch in Kiew in Polen eintraf, machte sie sich die Idee zu eigen, dass der Krieg zwischen der Ukraine und Russland nun Amerikas Krieg sei, und erklärte: "Amerika steht zur Ukraine. Wir stehen an der Seite der Ukraine, bis der Sieg errungen ist".

Pelosi wurde in Kiew von einer Delegation von Demokraten aus dem Repräsentantenhaus begleitet, von denen einer, Jason Crow aus Colorado, sich Pelosi in Polen anschloss:

"Die Vereinigten Staaten von Amerika sind dabei, um zu gewinnen".

Ihr Besuch folgte dem von Verteidigungsminister Lloyd Austin, der in Kiew die strategischen Ziele der USA im Krieg gegen die Ukraine erklärte:

"Wir wollen, dass Russland so weit geschwächt wird, dass es die Dinge, die es mit der Invasion der Ukraine getan hat, nicht mehr tun kann."

Diese Äußerungen führender US-Politiker bestärken Putin in seiner Auffassung, dass Russland von einer von den USA angeführten westlichen Allianz belagert wird, die Mütterchen Russland fürchtet und verabscheut und es besiegt und geschwächt sehen will.

Unsere Feinde im Westen, die Russland zerstören wollen, sind wie diejenigen, die wir im Großen Vaterländischen Krieg 1941-1945 bekämpft haben, behauptet Putin jetzt. Und die Intervention in der Ukraine war notwendig, um zu verhindern, dass die heutigen Neonazis die Ukraine in ihre größere Verschwörung zur Zerstörung Russlands hineinziehen.

Denken Sie an Putins Worte von vor einer Woche:

"Die Kräfte, die immer eine Politik der Eindämmung Russlands betrieben haben, ... wollen kein so großes und unabhängiges Land, das zu groß für ihre Vorstellungen ist ... Sie glauben, dass es sie allein durch die Tatsache seiner Existenz gefährdet, obwohl das weit von der Realität entfernt ist. Sie sind es, die die Welt gefährden."

Wir werden dafür gehasst, wer und was wir sind, sagt Putin. Und unsere Militäroperation ist ein legitimer Akt der Selbstverteidigung gegen dieselbe Art von "Nazi-Dreck", den wir im Großen Vaterländischen Krieg bekämpft haben.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow beschreibt die jüngste Welle schwerer westlicher Waffenlieferungen an die Ukraine als "NATO ..., die über einen Stellvertreter in den Krieg gegen Russland zieht und diesen Stellvertreter bewaffnet".

Indem sie die Republikaner aus ihrer Delegation in Kiew ausschloss, scheint Pelosi den Krieg nicht nur zu Amerikas Krieg machen zu wollen, sondern auch zur Sache ihrer Partei.

Das scheint auch ein Motiv dafür zu sein, dass Biden mit seiner Sprache über Putin bewusst jeden westlichen Führer übertrifft, indem er ihn einen "Killer", einen "mörderischen Diktator", einen "reinen Schläger", einen "Schlächter", einen "Kriegsverbrecher", der sich des "Völkermords" schuldig gemacht hat und der "um Himmels willen ... nicht an der Macht bleiben kann", nennt.

Mit solchen Formulierungen soll Biden als der weltweit führende Anti-Putinist und der moralisch empörteste aller Staats- und Regierungschefs der Welt über das, was Russland in der Ukraine tut, dargestellt werden.

Aber wie schon bei der öffentlichen Prahlerei der US-Geheimdienstler über unsere Rolle bei der Versenkung der Moskwa und der Ermordung der russischen Generäle geht es auch hier darum, den US-Präsidenten von jeglicher Rolle bei den Verhandlungen über einen Waffenstillstand oder ein Ende dieses Krieges auszuschließen.

Was nützt es uns, dass wir keine Kommunikation von Führer zu Führer mit dem Kreml haben, wie sie Präsident John F. Kennedy in der kubanischen Raketenkrise beibehalten hat, um sie zu beenden?

Die europäische NATO, die den ukrainischen Widerstand unterstützt, ist nicht an Bord der US-Pläne, Russland dauerhaft zu lähmen.

Amerika muss erkennen, dass unsere Ziele in diesem Krieg nicht die gleichen sind wie die der Ukraine.

Präsident Wolodymyr Zelenskyy möchte, dass die USA an der Seite Kiews kämpfen, die russische Armee vernichten und besiegen und Russland nicht nur aus den Regionen vertreiben, in die es dieses Jahr eingedrungen ist, sondern auch von der Krim, die Putin 2014 annektiert hat.

Amerikas vitales Interesse an diesem Krieg besteht jedoch darin, zu verhindern, dass er zu einem amerikanisch-russischen Krieg, einem dritten Weltkrieg oder einem Atomkrieg wird.

Das Ziel der USA, eine vernichtende Niederlage der russischen Aggression zu erzwingen, ist zweitrangig gegenüber unserem weitaus wichtigeren Interesse, einen Krieg zwischen den USA und Russland zu verhindern.

Amerikas Interessen sind am besten durch einen baldigen und ausgehandelten Frieden gedient. Ein solches Ziel schließt es aus, Russland demütigende Bedingungen aufzuerlegen, die Moskau und Putin dazu veranlassen, militärisch zu eskalieren, um politisch zu überleben.
http://antikrieg.com/aktuell/2022_05_10_istderkrieg.htm

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Hans

Über den Ukrainekonflikt in den dritten Weltkrieg?

Von Wolfgang Effenberger

Offensichtlich setzen die USA im 21. Jahrhundert die Globalstrategie des langgedienten und einflussreichen polnischstämmigen US-Sicherheitsberaters Zbigniew Brzezinski mit ihrer Road-Map ins ,,Empire" konsequent um.

Grobe Entwürfe einer globalistischen Road-Map skizzierte schon der britische Geograph Alfred Mackinder mit seiner 1904 veröffentlichten Theorie der drei Schritte zur Weltherrschaft:

Über Osteuropa, das russische Herzland (ostwärts des Urals, südlich des Eismeeres bis zum Kaukasus) und die Weltinsel (Eurasien) zur Herrschaft über die Welt. Vor allem geht es nach Mackinder darum, die Beherrschung der Weltinsel Eurasien durch andere Mächte als USA und GB zu verhindern. Denn wer die Weltinsel beherrsche, beherrsche die Welt.

Um die weitere Feinarbeit an dieser Road-Map ins Empire hat sich der langgediente und einflussreiche polnischstämmige US-Sicherheitsberater Zbigniew Brzezinski verdient gemacht und vor allem die demokratische Elite – von Präsident Jimmy Carter bis Barack Obama – nachhaltig geprägt. In seinem 1997 erschienen Buch ,,Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft" (Englisch: The Grand Chessboard. American Primacy and ist geostrategic Imperatives) erläutert Brzezinski im Hinblick auf den ,,Gewinn" von Eurasien eine umfassende und in sich geschlossene Geostrategie". Schon auf der ersten Seite der Einleitung heißt es:

''Inwieweit die USA ihre globale Vormachtstellung geltend machen können, hängt davon ab, wie ein weltweit engagiertes Amerika mit den komplexen Machtverhältnissen auf dem eurasischen Kontinent fertig wird - und ob es dort das Aufkommen einer dominierenden gegnerischen Macht verhindern kann."(1)

Von zentraler Bedeutung für die künftige amerikanische Außenpolitik sei der Raum von Lissabon bis Wladiwostok. Es gelte zu verhindern, dass ,,in Eurasien eine Macht entstehen kann, die die Vorrangstellung der USA in Frage stellen könnte, ja nicht einmal die Schiedsrichterrolle der USA darf aufhören"(2). Das erfordert nach Brzezinski ein hohes Mass an Taktieren und Manipulieren. Letztlich sollen die europäischen Staaten für die USA den Brückenkopf darstellen, um ganz Eurasien unter Kontrolle zu halten. Und nicht nur das: Sie sollen als Vasallen der USA die Beherrschung des eurasischen Kontinents bezahlen und durchsetzen. Dabei wird Frankreich und Deutschland eine besondere Stellung eingeräumt.  Sie sollen die Avantgarde in Europa darstellen und zusammen mit Polen und der Ukraine von den USA mit besonderen Vorrechten bedacht werden.(3)

Außerdem solle der Prozess der EU-Erweiterung und der Ausdehnung des transatlantischen Sicherheitsbündnisses in wohlüberlegten Etappen voranschreiten.(4)

Visionär sieht Brzezinski die kommenden Entwicklungen in Europa: Der Zeitrahmen zwischen 2005 und 2015 solle für eine sukzessive Eingliederung der Ukraine ins Auge gefasst werden.(5)

Die Vorgabe Brzezinskis war wohl etwas zu euphorisch: ,,Nach Rumänien und den baltischen Staaten werden nach 2005 auch Schweden und Finnland und bis 2010 die Ukraine den USA untergeordnet"(6).

Das mögliche Stocken der NATO-Erweiterung bedeutet laut Brzezinski das Ende einer umfassenden amerikanischen Politik für ganz Eurasien. ,,Ein solches Scheitern würde die amerikanische Führungsrolle diskreditieren, es würde den Plan eines expandierenden Europa zunichte machen".(7)

Das Vorwort für die deutsche Ausgabe schrieb der umtriebige deutsche Politiker Hans-Dietrich Genscher (FDP) – u.a. von 1974 bis 1992 fast ununterbrochen Bundesaußenminister. Gleich eingangs wies er auf das Ende der Bipolarität nach dem kalten Krieg und die damit aufgekommenen neuen globalen Herausforderungen hin: ,,Es geht darum, eine stabile Weltordnung im Zeitalter der Globalisierung zu gestalten" und Brzezinskis Plädoyer, den Raum von Lissabon bis Wladiwostok als Einheit zu betrachten, zu beherzigen.(8)

Angesichts der Entwicklungen in Osteuropa und vor allem in der Ukraine könnte man meinen, Brzezinski habe hier das Drehbuch geliefert:

"Die Ukraine, ein neuer und wichtiger Raum auf dem eurasischen Schachbrett, ist ein geopolitischer Dreh- und Angelpunkt, weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Russlands beiträgt. Ohne die Ukraine ist Russland kein eurasisches Reich mehr.... Wenn Moskau allerdings die Herrschaft über die Ukraine mit ihren 52 Millionen Menschen, bedeutenden Bodenschätzen und dem Zugang zum Schwarzen Meer wiedergewinnen sollte, erlangte Russland automatisch die Mittel, ein mächtiges, Europa und Asien umspannendes Reich zu werden. Verlöre die Ukraine ihre Unabhängigkeit, so hätte das unmittelbare Folgen für Mitteleuropa und würde Polen zu einem geopolitischen Angelpunkt an der Ostgrenze eines vereinten Europas werden lassen."(9)

Vor diesem Hintergrund sind die von USA/NATO und EU orchestrierten Einflussnahmen auf die Ukraine zu verstehen: 2004 die Orangene Revolution und 2014 der Maidan-Putsch.

Am 7. August 2014 versprach NATO-Generalssekretär Fogh Rasmussen in Kiew, dass das westliche Bündnis fest an der Seite der Ukraine stehe, und warf Russland die Destabilisierung des Landes und die Unterstützung der prorussischen Separatisten vor.(10)

Wie konnte der NATO-Generalsekretär eigenmächtig einem Land ohne EU- oder NATO-Mitgliedschaft derart weit gehende Versprechungen machen?

Einen Monat später trat die neue US-Langzeitstrategie ,,Win in a Complex World 2020-2040" (TRADOC 525-3-1) in Kraft. Darin wurden Heer, Marine und Luftwaffe auf die künftigen Konflikte eingestimmt: An erster Stelle wurde die Bedrohung durch Russland und China genannt, dann die durch Iran und Nordkorea und erst zum zum Schluß die Bedrohung durch transnationale Terroristen.

Am 4. Dezember 2014 verabschiedete das US-Repräsentantenhaus die Resolution H. Res. 758, in der das Vorgehen der Russischen Föderation unter Präsident Wladimir Putin scharf verurteilt wurde: Die Russische Föderation betreibe eine auf politische und wirtschaftliche Vorherrschaft ausgerichtete Aggressionspolitik gegen benachbarte Länder.(11)

Die Resolution war mit einer Geschwindigkeit verabschiedet worden, die in der Geschichte des amerikanischen Gesetzgebungsverfahrens ungewöhnlich ist. In nur 16 Tagen wurde H.RES.758 im außenpolitischen Ausschuss diskutiert und dann zurück an das Repräsentantenhaus zur Aussprache und Verabschiedung verwiesen. Anschließend wurde die Resolution mit 411 zu 10 Stimmen angenommen!

Noch am Tag der Verabschiedung der Resolution wurde sie von dem Kongress-Urgestein Ron Paul auf seiner Homepage in dem Artikel ,,Reckless Congress ,Declares War' on Russia" als ,,eines der übelsten Gesetze" bezeichnet.(12) Er sah in diesem 16-seitigen Gesetzentwurf reine Kriegspropaganda, die selbst Neocons die Schamesröte ins Gesicht treiben müsste.

Und der kanadische Ökonom Michel Chossudovsky sorgte sich um die weltweite Sicherheit. Seiner Ansicht nach hatte das Abgeordnetenhaus dem amerikanischen Präsidenten und Oberkommandierenden der Streitkräfte praktisch ,,grünes Licht" gegeben, ohne weitere Zustimmung des Kongresses in einen Prozess der militärischen Konfrontation mit Russland einzutreten.(13) ,,Diese historische Abstimmung", so Chossudovsky, ,,die möglicherweise das Leben von hunderten Millionen Menschen weltweit beeinflusst, wurde in den Medien praktisch völlig ausgeblendet." Bis heute weiß die Öffentlichkeit kaum etwas davon! Der ehemalige stellvertretende Finanzminister der Regierung Reagan und Herausgeber des Wall Street Journal, Paul Craig Roberts, sah damals in der Resolution gegen Russland ein Paket von Lügen(14), und er fragt heute: Werden wir in einem Krieg zerstört werden, bevor wir unsere Freiheit an die inszenierte ,,Covid-Pandemie" des Establishments verlieren?

Am 18. Dezember 2014 unterschrieb US-Präsident Obama ein weiteres Gesetz, mit dem die ,,russische Militärintervention in der Ukraine" (gemeint ist die russische Unterstützung der Separatisten im Donbass) bekämpft werden sollte:  der ,,Ukraine Freedom Support Act of 2014" (H.R. 5859).

Im Oktober 2017 trat ein weiteres Strategiekonzept in Kraft: US Army Is Preparing For Decades Of Hybrid Wars 2025-2040 (Die US-Armee bereitet sich auf Jahrzehnte hybrider Kriege 2025-2040 vor).(15)

Ebenfalls ein Indiz für die klandestinen Kriegsvorbereitungen ist die Neugründung des ,,Committee on the Present Danger: China"(16)im Frühjahr 2019. Dieses Komitee gab es schon während der McCarthy- Ära in den 1950er Jahren, nun wurde es wieder aufgelegt und richtet seine Aktivitäten allein gegen China. Die angloamerikanische Finanzoligarchie plant also als Ausweg aus der eigenen Misere den Krieg gegen Russland und China.

Im Hinblick auf ihre geopolitischen Ziele konnten die transatlantischen Taktgeber für ein passendes EU-Führungsduo sorgen. Die wichtigsten Posten der EU wurden unter Deutschland und Frankreich aufgeteilt, so beerbte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen Claude Juncker. Geschickt hatte sie am 18. Januar 2019 einen Kommentar in der New York Times(17) platziert und so ihre Bewerbung in den transatlantischen Ring geworfen. Pathetisch beschrieb sie darin die NATO als ein Bündnis, welches auf den ,,gemeinsamen Bestrebungen seiner Mitglieder beruhe und entschlossen sei, die Freiheit, das gemeinsame Erbe und die Zivilisation der Völker zu schützen, die auf den Grundsätzen der Demokratie, der individuellen Freiheit und der Rechtsstaatlichkeit basieren"(18).

Als Gegenpol dieses hehren Weltbilds nannte sie die russische Aggression in Osteuropa, die chinesische Machtdemonstration im Südchinesischen Meer und den Terror des Islamischen Staates.

Während ihrer Auftritte bei den Bilderbergern, der Atlantikbrücke und der Münchner Sicherheitskonferenz hat von der Leyen deutlich gezeigt, dass es keinen Zweifel an ihrer Loyalität zu den USA gibt. Von ihr stammt der Slogan der ,,Militär-Union", das forcierte Vorantreiben der militärischen Zusammenarbeit bis hin zu einer europäischen Armee. Sie steht für die Militarisierung der gesamten EU und ist eine Vertreterin des militärisch-industriellen Komplexes.(19)

Mit Christine Lagarde beerbte eine Frau ohne jegliche Erfahrung im Bankengeschäft EZB-Präsident Mario Draghi. Zum Ausgleich kann sie strategisch denken, denn als Mitglied der Denkfabrik ,,Center for Strategic and International Studies" (CSIS) führte sie von 1995 bis 2002 gemeinsam mit Zbigniew Brzezinski das Aktionskomitee USA-EU-Polen an. Dabei engagierte sie sich von 1995 bis 2002 speziell in der Arbeitsgruppe ,,Rüstungsindustrie USA-Polen". 2003 war sie auch Mitglied der ,,Euro- Atlantic Action Commission" in Washington.(20) Bei der Analyse der heutigen Militäraktivitäten Polens muss man feststellen, dass Frau Largarde großartige Vorarbeit geleistet hat, die von Frau von der Leyen zielstrebig weitergeführt wurde.

Seit dem völkerrechtswidrigen Krieg gegen Jugoslawien behält sich die NATO das Recht vor, im Ausnahmefall und auf der Basis eines Konsensbeschlusses der Bündnispartner auch ohne UN- Mandat militärisch zu intervenieren. Die NATO als Offensivbündnis! Paul Craig Roberts brachte es auf den Punkt:

,,Wenn der Großteil der Menschheit nicht bald aufwacht und diesem Wahnsinn entschlossen entgegentritt, wird Washington die Welt vernichten!"

Die Warnung verpuffte ungehört, und die Kriegstrommeln schlagen immer lauter. Kurz vor dem amerikanischen Nationalfeiertag, dem 4. Juli 2019, warben die einflussreichen Denkfabriken Bloomberg und Council on Foreign Relations für einen Krieg gegen die chinesisch-russische Allianz. Die Urheber dieser für die Welt folgenschweren Absicht sind keine unseriösen Spinner, sondern renommierte Männer aus Wissenschaft, Militär und Finanzwelt: Professor Hat Brands, Experte für Geostrategie an der Johns Hopkins University, und James Stavridis, der ehemalige Admiral und heutige Finanzanalyst der Carlyle Group.

Der Ukrainekonflikt hat einen langen Vorlauf. Die Los Alamos Study Group – nach John Pilger eine der angesehensten und bestinformierten Anti-Atomkriegsgruppen der Welt – sieht als Hauptursache in dem aktuellen Ukrainekrieg die Wolfowitz-Doktrin von 1992. Darin wurde postuliert, das Wiederauftauchen eines neuen Rivalen der USA zu verhindern, sei es auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion oder anderswo. Jede feindliche Macht muss daran gehindert werden, eine Region zu dominieren, deren Ressourcen ausreichen würden, um eine globale Macht hervorzubringen.(21)

2019 hat die RAND Corporation – ein 1948 gegründeter einflussreicher Think Tank - in ihrer Studie Wege aufgezeigt, wie Russland überdehnt und aus dem Gleichgewicht gebracht werden kann (Overextending and Unbalancing Russia).(22)

Über die Vorteile verstärkter Waffenlieferungen an die Ukraine heißt es in der Studie:

,,Die Ausweitung der US-Hilfe für die Ukraine, einschließlich tödlicher militärischer Unterstützung, würde wahrscheinlich die Kosten, die Donbass-Region zu halten, für Russland erhöhen, sowohl in Blut als auch für den Staatshaushalt. Mehr russische Hilfe für die Separatisten und eine zusätzliche russische Truppenpräsenz würde zu höheren Kosten, Ausrüstungsverlusten und russischen Opfern führen. Letzteres könnte zu Hause ziemlich kontrovers werden, wie beim Einmarsch der Sowjets in Afghanistan"(23)

Am 10. Januar 2022 wurde das nukleare Einsatzpapier ,,Die Überprüfung des nuklearen Dispositivs: Was sie ist und warum sie wichtig ist" bekannt. Putins Erklärung vom 21. Februar 2022 dürfte eine Reaktion auf die Drohungen der USA gewesen sein, Atomwaffen preemptiv gegen Russland einzusetzen.(24)

Am 28. Februar 2022 beschloss das US-Repräsentantenhaus mit überwältigender Mehrheit (417:10) den ,,Ukrainian Democracy Defense Land-Lease Act", eine Neuauflage des Land-Lease Acts vom Januar 1941 - noch im gleichen Jahr befanden sich die USA damals im 2. Weltkrieg. Das Gesetz war am 19. Januar 2022 eingebracht worden – einen Monat vor dem Kriegsausbruch in der Ukraine(!). Angesichts einer derart überwältigenden Mehrheit im US-Kongress für ein kriegsförderndes Gesetz ist nicht zu erwarten, dass von diesem Kongress friedensfördernde Impulse ausgehen werden, vor allem, da dieser Krieg auch wieder viel Geld in die US-Rüstungsindustrie spült. So ist es nicht auszuschließen, dass die Vereinigten Staaten darauf abzielen, "den russischen Präsidenten Wladimir W. Putin zu einem größeren Krieg zu provozieren"(25).

Am 27. März 2022 gab der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz in der Talkshow von Anne Will unumwunden zu, dass die ausgefeilten Sanktionen gegen Russland lange vor dem russischen Angriff auf die Ukraine beschlossen worden waren.

Am 3. Mai 2022 stellte Papst Franziskus zum Entsetzen vieler Transatlantiker im Interview mit dem Corriere Della Sera fest: ,,es könnte das Bellen der NATO vor Russlands Toren gewesen sein, das Putin zum Einmarsch in die Ukraine veranlasst hat". Er wisse nicht, ob sein (Putins) Zorn provoziert worden sei, aber er vermute, die Haltung des Westens habe ihren Anteil daran."(26)

Da sich dieser Krieg nicht nur in die Länge ziehen, sondern auch noch weiter eskalieren könnte, sei an die mahnenden Worte wichtiger Zeitgenossen erinnert:

Ramsey Clark 1991:

,,Das größte Verbrechen seit dem Zweiten Weltkrieg ist die amerikanische Außenpolitik.

Ich warne die Europäer davor, zu glauben, dass die USA im Rahmen der neuen Weltordnung Skrupel haben würden, auch in Europa militärisch zu intervenieren. Die USA würden eine europäische nukleare und wirtschaftliche Großmacht nicht lange dulden."

Und Thomas Mann hatte im US-Exil die Neigung der Amerikaner erkannt,

,,Europa als ökonomische Kolonie, militärische Basis, Glacis im zukünftigen Atom-Kreuzzug gegen Russland zu behandeln, als ein zwar antiquarisch interessantes und bereisenswertes Stück Erde, um dessen vollständigen Ruin man sich aber den Teufel scheren wird, wenn es den Kampf um die Weltherrschaft gilt."(27)

Am 8. Mai, dem Tag, an dem weltweit und insbesondere in Deutschland der Weltfrieden als höchstes Gut gepriesen wird und kein Parlament ohne das Dogma auskommt, aus einer unfriedlichen Vergangenheit den Frieden für die Zukunft zu gewinnen, setzen die USA ohne jeden Vorbehalt und ohne Skrupel ihre rückhaltlose Marschbewegung zum Ausbau ihrer globalen Herrschaft fort, auch um den Preis des Weltfriedens.

Anmerkungen

1)Zbigniew Brzezinski: ,,Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft" 1999 (Englisch: The Grand Chessboard. American Primacy and ist geostrategic Imperatives 1997), S. 15

2)Ebd., S. 283

3)Ebd., S. 128

4)Ebd., S. 126

5)Ebd., S. 128

6)Ebd.

7)Ebd., 129

8)Ebd., S. 10

9)Ebd. 74/75

10)https://rotefahne.eu/2014/08/nato-rasmussen-kiew-wir-stehen-bereit/

11)https://www.congress.gov/bill/113th-congress/house-resolution/758/text

12)http://www.ronpaulinstitute.org/archives/featured-articles/2014/december/04/reckless-congress-declares-war-on-russia/

13)Michel Chossudovsky: Amerika auf dem »Kriegspfad«: Repräsentantenhaus ebnet Krieg mit Russland den Weg vom 6.112.2014 unter http://info.kopp-verlag.de/hintergruende/geostrategie/prof-michel-chossudovsky/amerika-auf-demkriegspfad- repraesentantenhaus-ebnet-krieg-mit-russland-den-weg.html

14)Paul Craig Roberts: Russia Has Western Enemies, Not Partners vom 5. Dezember 2014, unter http://www.paulcraigroberts.org/2014/12/05/russia-western-enemies-partners-paul-craig-roberts/

15)Multi-doman Battle: Evolution of Combined Arms fort he 21st Century

admin.govexec.com/media/20171003_-_working_draft_-_

16)https://presentdangerchina.org/

17)Ursula von der Leyen: The World Still Needs NATO, NYT am 18. Januar 2019

18)Ebd.

19)Top oder Flop? Die aussichtsreichsten Kandidaten für die EU-Spitzenpositionen:


htts://de.sputniknews.com/politik/20190703325375732-kandidaten-eu-spitzenposten/

20)Wolfgang Effenberger: NATO und EU teuflische Institutionen – kreiert durch US-Geheimdienste? Mit EU-Triumvirat in den NATO-Krieg gegen Russland und China: www.nrhz.de/flyer/beitrag.php

21)seniora.org/wunsch-nach-frieden/der-wunsch-nach-frieden/ein-loesungsvorschlag-fuer-den-ukraine-krieg

22)https://www.rand.org/pubs/research_reports/RR3063.html

23)Zitiert nach linkezeitung.de/2021/05/04/was-die-rand-corporation-2019-in-einer-studie-geschrieben-hat-ist-zwei-jahre-spaeter-alles-eingetreten/

24)https://www.globalresearch.ca/preemptive-nuclear-war-a-third-world-war-spells-the-end-of-humanity-as-we-know-it/5772695

25)United States seeks to provoke Russia into escalation in Ukraine

www.defenddemocracy.press/united-states-seeks-to-provoke-russia-into-escalation-in-ukraine/

26)https://www.corriere.it/cronache/22_maggio_03/pope-francis-putin-e713a1de-cad0-11ec-84d1-341c28840c78.shtml

27)Thomas Mann: Deutsche Hörer! Europäische Hörer! Verlag Darmstädter Blätter 1986

Wolfgang Effenberger, Jahrgang 1946, ehemaliger Offizier der Bundeswehr, setzt sich als Autor seit seinem ersten Buch ,,Pax americana" (2004) engagiert für den Frieden ein. Im April 2022 erschien von ihm "Die unterschätzte Macht: Von Geo- bis Biopolitik - Plutokraten transformieren die Welt". Weitere Bücher von ihm zum Thema:

"Wiederkehr der Hasardeure" (2014, Koautor Willy Wimmer), die Trilogie ,,Europas Verhängnis 14/18" (2018/19) sowie "Schwarzbuch EU & NATO" (2020).
https://www.world-economy.eu/nachrichten/detail/ueber-den-ukrainekonflikt-in-den-dritten-weltkrieg/

"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)