Massenmanipulation, Propaganda und Gehirnwäsche

Begonnen von Hans, September 26, 2011, 18:54:52

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Hans

Manipulative Medien: Das unsichtbare Verbrechen an Donezk

Man sollte glauben, dass der Abschuss einer Rakete ins Zentrum einer Stadt, dem über ein Dutzend Menschen zum Opfer fallen, unübersehbar ist. Aber die Menschen des Donbass sind für die deutschen Medien keine zivilen Opfer, denen man Aufmerksamkeit schenkt.             

von Dagmar Henn

Der Krieg ist ein Nebel, in dem sich die Wahrheit nur schattenhaft sehen lässt und der nur manchmal aufreißt und ein genaueres Bild erkennen lässt. Weshalb man die meisten Meldungen erst einmal mit Vorsicht betrachten muss. Das gilt für die "kleinen" Ereignisse (wer hat wann auf was geschossen) ebenso wie für die "großen" (wo stehen wann welche Truppen).

Zentrum von Donezk: Entsetzliche Bilder nach ukrainischem Raketenbeschuss

Allerdings gibt es einiges, das sich doch bestätigen lässt. Wer in den vergangenen Jahren Aufnahmen gesehen hat, wie die Dokumentation von Beschuss für die OSZE erfolgte, weiß das. Wenn irgendein Geschossrest im Boden steckte (und das tun sie meistens), wurde davon ein Foto gemacht, mit einem Kompass und einem größeren Blatt Papier, das die Richtung nach Norden anzeigte. Aus der Art des Geschosses, dem Neigungswinkel, der Reichweite und der Richtung lässt sich zumindest bei ballistischen Geschossen klar reproduzieren, von wo sie abgefeuert wurden. Denn Ballistik ist reine Physik.
Bei alten sowjetischen Rüstungsgütern ist es zudem recht leicht, Informationen zu finden. Nicht nur, wenn zufällig ein Stück Hülse mit der Kennzeichnungsnummer erhalten ist. Man kann die meisten Informationen sogar doppelt finden, in der russischen Wikipedia in der sowjetischen Version, in der deutschen in der der NATO.
Eines der Objekte, die dabei aufgetaucht sind, heißt Totschka-U oder nach NATO-Klassifizierung SS-21 Scarab. Das ist eine taktische ballistische Rakete mit einer Reichweite von bis zu 120 Kilometern, die mit verschiedenen Gefechtsköpfen ausgerüstet werden kann – auch mit nuklearen. Diese Raketen, die in der russischen Armee längst abgelöst wurden, finden sich laut deutscher Wikipedia noch immer im Bestand der ukrainischen Armee, mit 90 Startfahrzeugen (Stand Januar 2020).
Die Totschka-U ist ein ziemlich schwerer Brocken. Die Rakete wiegt zwei Tonnen, sie ist 6,5 Meter lang, hat einen Durchmesser von 65 Zentimetern und trägt einen Gefechtskopf von fast einer halben Tonne Gewicht. Das, was von einer solchen Rakete übrig bleibt, ob sie nun explodiert oder nicht, ist also fast nicht zu übersehen. Und es ist keine Rakete, die man mal eben so aus Versehen abfeuert. Die Startfahrzeuge sind massige Lkw mit drei Achsen; schließlich müssen sie schwer genug sein, auch dann, wenn die Rakete in Abschussposition steht, ja, selbst in dem Moment, in dem sie startet, um nicht zu kippen.

Massengrab: Laut Volksmiliz der LVR hat ukrainisches Militär fliehende Zivilisten getötet

Warum erzähle ich das alles? Am Montag fand in Donezk ein Angriff mit einer Totschka-U statt, dem mindestens 20 Zivilisten zum Opfer fielen. Ich sage das so eindeutig, weil ausreichend Material vorliegt, was für eine Beweisführung benötigt wird. Es gibt mehrere Videoaufnahmen, nicht nur von den Folgen des Angriffs, sondern sogar vom Moment des Angriffs selbst (durch die Kameras einer Bankfiliale) sowie Aufnahmen, die das Ausmaß des betroffenen Gebiets zeigen und sogar zwei Teile der Rakete selbst, einer mit lesbarem Aufdruck 9M79-1 (zugegeben, die 1 ist nicht lesbar, aber es gibt nur eine Version, in der auf die 79 ein Bindestrich folgt, das ist die 79-1). Die Schäden, die die Rakete hinterlassen hat, belegen, welcher Gefechtskopf im Einsatz war. Es gibt sogar eine weitere Aufnahme, auf der der Gefechtskopf mit einigen nicht explodierten Teilen Submunition zu sehen ist. Es handelt sich um den Gefechtskopf mit der Bezeichnung 9N123K. Wer will, kann all das im Internet nachvollziehen.
Jedes der 50 darin enthaltenen Bombletts verteilt 316 Fragmente, die als glühende Tropfen von Metall mit hoher Geschwindigkeit herausgeschossen werden. Jeder einzelne dieser Tropfen hat eine höhere kinetische Energie als eine Gewehrkugel. Hoch genug, um ganze Gliedmaßen abzureißen.
Man muss sich die Videos mit den Folgen nicht ansehen. Es gibt sie von mehreren Filmern in ausreichender Menge. Und diese Rakete ging im Zentrum der Stadt nieder, in Sichtweite der Regionalverwaltung; auch das zeigen die Videos. Natürlich war dieses Material nicht sofort verfügbar, also nicht zu dem Zeitpunkt, als die ersten Meldungen über die Nachrichtenagenturen gingen. Aber zwei, drei Stunden danach bestand für jeden die Möglichkeit, die Information zu überprüfen.
Noch zwei Details, ehe ich auf die Berichterstattung eingehe: Erstens lautete die Information aus Donezk, die Rakete sei abgefangen worden und nur teilweise explodiert, und zweitens, die Verwendung solcher Munition in Wohngebieten ist ein Kriegsverbrechen. Letzteres ist eine von niemandem bestreitbare Tatsache.

Tote und Verletzte nach Raketenbeschuss in Donezk

Die Tagesschau meldete den Vorfall am Montag um 10:58 Uhr mit der Schlagzeile "Separatisten: Tote in Donezk durch Raketentrümmer". Das ist ein kleiner, aber gemeiner Trick. Zum Vergleich eine andere Schlagzeile, einige Stunden später: "Ukraine: Vier Tote bei Angriff auf Trinkwasserstation." Technisch könnte sich die Tagesschau herausreden, sie habe in beiden Fällen die Quelle der Information angegeben und damit eine gleiche Distanz gewahrt. Faktisch wird die zweite Variante von den meisten Lesern als Ortsangabe wahrgenommen, nicht als Bezeichnung einer Quelle. Im weiteren Text heißt es: "In der ostukrainischen Großstadt Donezk sind nach Angeben der prorussischen Separatisten mindestens 20 Menschen durch Trümmer einer ukrainischen Rakete getötet worden." Die weiteren Angaben erfolgen alle in der indirekten Rede, also mit maximal möglicher Distanz: "Unter den Opfern seien Kinder."
Gut, das ist eine frühe Meldung, da kann man das nachvollziehen. Interessant ist, wenn man die Formulierung betrachtet, die bei der anderen Meldung zum Einsatz kommt: "Nach einem Bombenangriff auf eine Pumpstation in der nordukrainischen Stadt Tschernihiw ist nach Betreiberangaben die Trinkwasserversorgung ausgefallen." Hier könnte sich die Tagesschau darauf berufen, ja "nach Betreiberangaben" geschrieben zu haben, aber der Satz steht im Indikativ und der Betreiber wird erst am Satzende erwähnt. Dies signalisiert, der Bombenangriff sei auf jeden Fall real, selbst wenn der Ausfall der Trinkwasserversorgung nicht stimmen sollte.
Aber sehen wir doch mal, was die Tagesschau macht, als sich die Informationslage längst gebessert hatte, sprich, die Videos bereits zu sehen waren: "Ukraine weist russischen Bericht über Angriff auf Donezk zurück." Aha. Nun, das ist ihr gutes Recht, auch wenn die Videos und Fotos etwas anderes erzählen. Nur, all diese Möglichkeiten der Information interessieren die Tagesschau überhaupt nicht. Den Absatz muss man zur Gänze genießen:
Zitat"Die Ukraine weist den Vorwurf des russischen Verteidigungsministeriums zurück, wonach 20 Menschen beim Einschlag einer ukrainischen Rakete in der östlichen Stadt Donezk getötet worden sein. 'Es handelt sich eindeutig um eine russische Rakete oder eine andere Munition', sagte ein ukrainischer Militärsprecher. 'Es ist sinnlos, überhaupt darüber zu reden.' Die prorussischen Separatisten in der Region warfen zuvor der Regierung in Kiew vor, ein Kriegsverbrechen begangen zu haben. Belege legte das russische Verteidigungsministerium nicht vor. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen."
Der erste Satz ist so konstruiert, dass er im Grunde noch weiter geht als die Aussage seitens der Ukraine, die nur behauptet, es sei keine ukrainische Rakete gewesen. Er zieht sogar in Zweifel, dass tatsächlich zwanzig Menschen ums Leben kamen. Andernfalls müsste er lauten: "wonach die 20 in der östlichen Stadt Donezk getöteten Menschen beim Einschlag einer ukrainischen Rakete getötet wurden," oder so ähnlich. Wieder etwas, das streng genommen nicht dasteht, aber beim Leser hervorgerufen wird.

"Warum mussten die Ukrainer uns umbringen?" Flüchtlinge aus dem Donbass sprechen mit RT


Dann folgt die Behauptung seitens der Ukraine, es sei "eine russische Rakete oder eine andere Munition". Die vorhandenen Überreste widerlegen diese Behauptung. Es ist eine Totschka-U mit einem 9N123K-Gefechtskopf. Statt aber die Erklärung des ukrainischen Militärsprechers anhand des inzwischen vorliegenden Materials auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen, wird sogar sein nächster Satz, "Es ist sinnlos, überhaupt darüber zu reden," als wörtliches Zitat ohne jede Distanz wiedergegeben. Und dann: "Die prorussischen Separatisten in der Region warfen zuvor der Regierung in Kiew vor, ein Kriegsverbrechen begangen zu haben." Das klingt sehr vage. Die konkrete Aussage war, dass der Einsatz einer Totschka-U mit Streumunition in Wohngebieten ein Kriegsverbrechen sei. Das ist konkret und zutreffend, während die ARD daraus einen unklaren Vorwurf macht. Und zuletzt: "Belege legte das russische Verteidigungsministerium nicht vor. Die Angaben lassen sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen." Sie lassen sich eben doch überprüfen, aber die Tagesschau hat daran kein Interesse und redet sich damit heraus, das russische Verteidigungsministerium habe sie nicht mundgerecht aufbereitet serviert.
Zumindest über die russischen Nachrichtenagenturen gibt es auch reichlich Fotos von diesem Angriff, der einer der schwersten auf die Stadt Donezk in den acht Jahren des Bürgerkriegs ist. Auffällig ist hier: Kein einziges deutsches Medium zeigt auch nur eines dieser Bilder. Das war im Jahr 2014 übrigens genauso. Stattdessen zeigen sie ein Haus in Kiew, das eindeutig von russischer Seite beschossen worden sein soll, obwohl dafür keinerlei Beleg geliefert wird, während der Beleg für Donezk sehr simpel ist: Weder die Donbassmilizen noch die russische Armee besitzen Totschka-U-Raketen. Die einen, weil sie bisher keine erbeutet haben, die anderen, weil sie für neuere Modelle außer Dienst gestellt wurden. Aber keine Bilder der Opfer in Donezk.
Die sehr konkrete Information, man habe diese Rakete abgeschossen und ihre Trümmer seien in der Innenstadt niedergegangen, wird genutzt, um die ganze Information unglaubwürdig zu machen. Denn dass ein Teil der Bombletts dabei explodiert ist, wird unterschlagen. Übrig bleibt (ntv): "Ostukrainische Separatisten erklären, dass sie eine von Ukrainern abgeschossene Rakete über Donezk abgefangen haben. Deren Trümmerteile seien in der Innenstadt niedergegangen. Es gebe Tote und Verletzte. Zur Zahl der Opfer gibt es unterschiedliche Angaben." Logisch, wenn man sich nur Raketentrümmer vorstellt und keine Bombletts, dann klingen die in der Folge berichteten 20 Toten unglaubwürdig, oder? Die hätten ja dann ganz nah beieinander stehen müssen. Tatsächlich reicht die Wirkung der Splitter den Videos zu Folge mindestens hundert Meter die Straße hinunter.

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Weiter mit ntv: "Separatisten-Anführer Puschilin sagte im russischen Fernsehen, die abgeschossene Rakete habe Streumunition enthalten. "Wenn sie nicht abgeschossen worden wäre, hätte es noch mehr Opfer gegeben," so Puschilin. Seinen Angaben zu Folge wurden Wartende an einer Bushaltestelle und an einem Automaten von den Raketentrümmern getroffen."
Wie gesagt, ein Teil der Bombletts ist explodiert, aber nicht alle. Das mag die Wirkung eines späten Abschusses, kann aber auch das Resultat einer schlechten Zündung sein; schließlich ist auch der Gefechtskopf über 30 Jahre alt und wurde wahrscheinlich nicht optimal gelagert. Wenn irgendein Teil der Aussage nicht belegbar ist, dann die Frage eines Abschusses.
Aber das Lesen von Texten erzeugt Bilder im Kopf des Lesers, und diese Bilder lassen sich manipulieren. Wenn man in diesem Fall von Trümmern spricht und nicht von Schrapnellen oder Splittern, dann haben die erzeugten Bilder mit der Wirklichkeit nicht mehr viel zu tun. Wobei der Vorwurf nicht Puschilin zu machen ist; er hält sich nur an die russische Gewohnheit, mit den technischen Details genau zu sein. Es ist die Verwendung dieser Details im Text, die sie in ihr Gegenteil verkehrt und aus der Genauigkeit, die die Glaubwürdigkeit der Aussage erhöhen soll, etwas macht, das ihre Glaubwürdigkeit vermindert.
Abgerundet wird die Berichterstattung bei ntv dann mit folgendem Absatz: "Russland hat der Ukraine immer wieder vorgeworfen, absichtlich Zivilisten und Wohngebiete im Donbass anzugreifen. Moskau behauptet, in Kiew hätten 'Nazis' die Kontrolle, die einen 'Genozid' an der russischen Minderheit in der Ostukraine verübten. Dafür gibt es keine Belege."

Russland bestreitet Luftangriff auf Krankenhaus in Mariupol

Da lehnt sich ntv weit aus dem Fenster, mit der Behauptung, weder für den Beschuss von Wohngebieten durch die ukrainische Armee noch für Nazis in Kiew oder einen Genozid im Donbass gebe es Belege. Für den Beschuss von Wohngebieten ist schon der Angriff vom Montag ein Beleg, aber es gibt viele weitere, die gut archiviert bei der OSZE liegen. Acht Jahre lang. Aber lassen wir die Faktenlage mal beiseite und betrachten, welche Funktion dieser Absatz für diesen Text erfüllt. Nachdem durch den Trick mit den Raketentrümmern schon der Vorfall selbst in Zweifel gezogen wurde, wird dadurch, dass er mit anderen Punkten kombiniert wird, die allesamt hier im Westen seit acht Jahren leidenschaftlich beschwiegen wurden, der letzte Rest Glaubwürdigkeit zerstört. Ntv schafft es sogar ohne Verwendung des ukrainischen Dementis, die gesamte Nachricht gegen den Donbass zu wenden.
Über die Opfer des Angriffs in Donezk wird auch in den kommenden Tagen nichts weiter bekannt werden. Keine Namen, keine Biografien, keine Bilder, keine trauernden Angehörigen. Keine Tränen vor der Kamera. Keine Kommentatoren, die sich empören, wie schrecklich dieser Krieg sei. Keine Abgeordneten, die Solidarität beschwören. Die Berichterstattung, die ich aufgegriffen habe, ist die, die überhaupt stattfindet. Für viele bundesdeutsche Medien wird es diesen Angriff nie gegeben haben. Obwohl es sich tatsächlich um ein Kriegsverbrechen handelt, eines in einer acht Jahre anhaltenden Reihe solcher Verbrechen, wird es als solches in Deutschland nie wahrgenommen werden. Obwohl in diesem Fall, ganz im Gegensatz zu dem ausgiebig und mit einem enormen Quantum an Gefühl dargestellten vermeintlichen Angriff auf eine Entbindungsklinik in Mariupol, nicht nur Bilder von Opfern existieren, sondern Videos, die eine Einschätzung des betroffenen Bereichs erlauben und auch die Angriffswaffe eindeutig identifiziert und zugeordnet werden kann.
Selten ist der Sachverhalt so klar wie bei diesem Beschuss. Schon allein, weil sich der Verlauf der Frontlinien täglich ändert, nur an dieser Stelle vor Donezk und Lugansk schon seit Jahren gleich ist. Es gibt also viele Fälle, in denen Irrtümer möglich oder gar unvermeidlich sind. Aber nicht bei dem Verbrechen, das am Montag an den Bewohnern der Stadt Donezk begangen wurde. Da ist der Sachverhalt klar. Dass die deutschen Medien ihn mit allen Mitteln in Nebel zu hüllen suchen, belegt nur ein weiteres Mal, dass sie Partei sind. Wie sie es immer waren, seit 2014.

https://rtde.team/meinung/133842-manipulative-medien-unsichtbare-verbrechen-an/
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Die totale Meinungsmache ist möglich

17. März 2022 um 11:53 Ein Artikel von: Jens Berger

Wer in den letzten Wochen die großen TV-Talkshow-Formate von ARD und ZDF eingeschaltet hat, konnte dort einen wahren Sturm der Meinungsmache wahrnehmen. Das durchgängige Thema war die russische Invasion der Ukraine. Das ist verständlich, hat dieses Thema doch eine überragende Bedeutung. Unverständlich war indes die Auswahl der Gäste. Wer Vertreter suchte, die etwas über die Vorgeschichte und den Hintergrund dieses abscheulichen Krieges zu sagen hatten, suchte meist vergebens. Vollkommen unverständlich ist der Trend, sogar offizielle ukrainische Vertreter einzuladen und zuzuschalten und deren Aussagen nicht als die einer Kriegspartei einzuordnen. Das ist unprofessionell, das ist Meinungsmache, ja, das ist Propaganda. Und das auf allen Kanälen. Die ,,richtige" Sichtweise wird uns eingebrannt – mit aller Macht und ohne Rücksichtnahme. Von Jens Berger
Gestern Abend bei Maischberger. Im Gespräch mit der Gastgeberin: Alexander Rodnyansky. Der ist Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Er gibt in bestem Deutsch die ukrainische Sicht der Geschichte wieder, erklärt die vermeintlichen russischen Motive und weiß auch, wie ,,wir in Deutschland" getäuscht werden. Getäuscht von wem? Von Russland natürlich. Wir wissen ja alle, dass russische Propaganda in Deutschland omnipräsent ist. Oder? Jeden Dialog mit dem ,,Regime" in Moskau lehnt Rodnyansky als ,,Schwäche" ab. Das ,,Regime" verstünde nur die militärische Sprache der Gewalt. Das sei ,,leider hier in Europa noch nicht angekommen", so der smarte Präsidenten-Berater, der hauptberuflich Ökonomie in Cambridge unterrichtet. Und die weniger smarte Gastgeberin? Kein Widerspruch. Kein Nachhaken. Dass es unweigerlich zu einem Dritten Weltkrieg führen würde, wenn die NATO die militärische Sprache der Gewalt wählt – kein Thema. ,,Es ist angekommen", so Maischberger. Nein! Was ihr Gast sagte, kam an. Was er damit meinte, kam jedoch nicht an. Und welche Folgen das Gesagte und Gemeinte haben würde, kam schon gar nicht an.
Aber das ist ja normal in deutschen Talkshows. Egal ob Anne Will, Sandra Maischberger, Maybrit Illner, Frank Plasberg oder immer und immer wieder Markus Lanz. Offizielle und inoffizielle ukrainische Vertreter kommen als ,,normale" Stimmen zu Wort. Eingeordnet werden deren Statements nicht. Die Talkshow-Gastgeber und -Gastgeberinnen schauen mit betretenem Blick. Außer der Lieblingsfloskel von Markus Lanz, ,,Das ist ja interessant", kommt von ihnen nichts – schon gar nichts Kritisches. Man übergibt das Thema lieber den sonstigen geladenen Gästen und das sind dann nahezu ausschließlich genau diejenigen, die auch schon vor dem Krieg durch ihre stramme militaristische Linie aufgefallen sind – meist Vertreter einschlägiger transatlantischer Think-Tanks; sekundiert von eben jenen Pressevertretern, die nun auch schon seit Jahren – größtenteils öffentlich-rechtlich über unsere Gebühren alimentiert – stets die Rolle der Falken eingenommen haben. Es ist zum Gruseln.
Wo sind sie hin, die kritischen Stimmen? Gibt es wirklich niemanden mehr, der Deutschland nicht in einen Krieg ziehen will? Gibt es niemanden, der die Vorgeschichte korrekt einordnen kann? Niemanden, für den der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nicht nach dem simplen Gut-und-Böse-Schema verläuft? Natürlich ist es eine sehr undankbare Aufgabe, angesichts des ohne Wenn und Aber mit aller Deutlichkeit zu verurteilenden Angriffskriegs Russlands, sich etwas differenzierter mit der Ursachenforschung zu beschäftigen. Aber hatten unsere Meinungsmacher ähnliche Hemmungen, als die NATO Serbien bombardiert und die US-geführte ,,Weltgemeinschaft" – also die NATO-Staaten, 7/8 der Welt gehören nach unserem Narrativ ja nicht zur ,,Weltgemeinschaft" – Staaten wie Afghanistan, Irak, Syrien oder Libyen bombardiert hat?
Sind das nun wieder die typischen ,,Whataboutism" der alternativen Medien? Vielleicht. Aber was unterscheidet diese ,,Whataboutism" von den ,,Whataboutism" der Talkshow-Meinungsmacher? Zumindest ich habe in den letzten Wochen permanent die Begriffe ,,Aleppo" und ,,Tschetschenien", aber kein einziges Mal etwas über ,,Afghanistan", ,,Irak" oder gar ,,Serbien" gehört.
Unsere Talkshows bilden nicht die Debatte ab, sie lenken die Debatte in eine bestimmte Richtung. Sie schaffen keinen Debattenhorizont, sondern Debattenkorridore. Und die verschieben sich zusehends. Es ist sagbar, zum Krieg gegen Russland aufzurufen, und wer ,,nur" den Stopp der Energieimporte aus Russland fordert, gehört in diesem Korridor schon fast der Gruppe der ,,Appeaser" an. Man muss die Transatlantiker und die Falken beglückwünschen. Die totale Meinungsmache ist möglich und sie findet statt. Wer heute noch auf Entspannung, Diplomatie, Annäherung oder Deeskalation setzt, gehört nicht in den Debattenkorridor. Es fehlt nicht mehr viel, dann wollen wir alle den ,,totalen Krieg" und später fragen sich schlaue Leute, wie das damals möglich war. Wir wissen es. Aber wir trauen uns nicht, es auszusprechen. Was soll auch sonst der totalen Meinungsmache folgen?
Heute ist übrigens mal wieder Andrij Melnyk zu Gast bei Maybrit Illner. Mal schauen, was er so zu sagen hat. Die Fahne hoch! Die Reihen fest geschlossen!
https://www.nachdenkseiten.de/?p=82006
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Hans

Ein Held unserer Zeit

18. März 2022 um 9:35 Ein Artikel von: Jens Berger

Es war wohl das erste Mal, dass der Staatschef eines fremden Landes per Live-Schalte vor dem Bundestag sprechen durfte. Aber was ist schon normal in diesen Tagen? Wolodymyr Selenskyj gilt als Held unserer Zeit. Und zumindest aus Propagandasicht ist Selenskyj sicher ein Volltreffer. Aber das war es dann auch. Denn ein Held ist Selenskyj sicher nicht. Echte Helden führen keine Kriege, sie verhindern sie. Echte Helden sorgen sich um die, die ihnen lieb sind, und bringen sie nicht in Gefahr. Wäre Selenskyj ein Held, hätte er nach seiner Amtsübernahme vor drei Jahren das Minsker Abkommen umgesetzt und den Krieg im Donbas beendet. Damit hätte er seinem Land und seinen Bürgern viel Leid erspart. Doch für solche wahren Helden hat unsere Kultur nur Spott übrig; man erbaut ihnen keine Denkmäler, nach ihnen werden keine Straßen benannt. Wer jedoch unschuldige junge Männer für ein ,,höheres Ziel" auf dem Schlachtfeld opfert, der geht als Held in die Geschichte ein. Zeit, unser Heldenbild zu überdenken. Von Jens Berger.
Zugegeben: Wenn man den verzweifelt wirkenden Mann mit seinem Fünf-Tage-Bart und seiner Militärkluft so reden hört, dann bewegt das einen. Aber schnell erinnert man sich auch daran, dass dieser Mann früher einmal Schauspieler war und die Rolle des angeblich von der Welt alleingelassenen, kämpferischen Präsidenten, der sich verzweifelt gegen die Übermacht des Bösen zur Wehr setzt, wohl die Rolle seines Lebens ist. Die Show gehört zum Geschäft – gerade in unserer multimedialen Welt, in der Bilder mehr zählen als Inhalte. Oder gibt es einen rationalen Grund, warum man sich im edel eingerichteten Präsidentenpalast mit brauner Militärkleidung ,,tarnen" muss? Das Setting stimmt und die Medienarbeit der ukrainischen Regierung ist wirklich fantastisch. Man muss den PR-Profis, die Selenskyj so wirkungsvoll in Szene setzen, Respekt zollen. Das würde Hollywood nicht besser hinbekommen.
In Deutschland gilt er nun als Held. Ob das gut oder schlecht für ihn ist, sei dahingestellt – Helden überleben selten bis zum Abspann. Unser Heldenbild ist durch die militaristische Vergangenheit geprägt, die unsere Kultur kennzeichnet. Und das schon sehr lange. Julius Caesar war einer dieser Helden. Er überzog Europa mit Angriffskriegen und hatte sicher hunderttausende Leben auf dem Gewissen – junge Männer, die man als ,,Feind" bezeichnete und junge Männer, die unter seinem Kommando standen. Söhne, Väter, Brüder, Ehemänner. Ihnen wurden freilich keine Statuen errichtet. Dabei wäre auch ein Caesar ohne ihren Tod nie der große Held geworden, als den man ihn verehrt. Unsere Geschichte strotzt nur so von großen Helden mit Blut an ihren Händen. Nur wer über Leichen geht, wird in unserer Kultur ein anerkannter Held.
Dabei hat es immer schon auch echte Helden gegeben. Männer und Frauen, die den Feind nicht abgemurkst und seine Häuser und Felder vernichtet, sondern ihm und seiner Familie Unterschlupf gegeben haben. Männer, die es nicht süß und ehrenvoll fanden, für das Vaterland zu morden und zu sterben, sondern sich um ihre Familie gekümmert, ihre Söhne und Töchter großgezogen und sie nicht dem Kaiser, König oder Präsidenten als Kanonenfutter übergeben haben. Doch für diese echten Helden hatten die Geschichtsschreiber der Vergangenheit so wenig Interesse wie die Drehbuchschreiber der Gegenwart. Auch heute ist es noch süß und ehrenvoll, für das Vaterland zu sterben.
So gesehen passt ein Wolodymyr Selenskyj gut in das Heldenbild von Tacitus bis Spielberg. Das macht diese Heldenrolle aber weder besser noch glaubwürdiger. Was sind denn die Folgen dieses Heldentums? Abertausende Menschenleben, geopfert für die Frage, welcher Oligarch der Regierung sagt, was zu tun ist? Spielt es für den Bauern in der Bukowina eine Rolle, ob sein Land neutral oder in der NATO ist? Was interessiert es den Lehrer in Charkiw, ob seine Regierung über diese oder jene Waffen verfügt? Die Menschen wollen lieben, leben und ihrem Glück hinterherjagen. Sie wollen nicht für die großen Pläne einer kleinen Minderheit sterben. Und das gilt nicht nur in der Ukraine, sondern überall auf der Welt.
Ja, Wolodymyr Selenskyj hätte ein echter Held werden können. Was hätte denn rein rational dagegengesprochen, dass er nach seiner Amtsübernahme dafür gesorgt hätte, das Minsker Abkommen einzuhalten? Helden schicken keine rechtsradikale Soldateska gegen ihr eigenes Volk aus und geben nicht den Befehl, abtrünnige Regionen zu bombardieren. Hätte Selenskyj den acht Jahre andauernden Krieg im Donbas beendet, der nach UN-Angaben 15.000 Menschen das Leben gekostet und zehntausende Menschen zu Kriegsflüchtlingen gemacht hat – ja, dann wäre er ein Held gewesen. Ein Held, der seinem Volk viel Leid und Trauer erspart hätte.
Doch was ist so heldenhaft daran, nun immer mehr und immer tödlichere Waffen zu fordern? Waffen, die einen blutigen Krieg verlängern und die Zahl der Opfer ins Unermessliche steigern? Und was ist so heldenhaft daran, ständig an den Westen zu appellieren, sich in den Krieg auf ukrainischer Seite einzumischen? Man muss kein großer Militärstratege sein, um dies als den wahrscheinlichen Beginn eines Weltkriegs zu verstehen. Eines Weltkriegs zwischen Atommächten, die jeweils über ein Arsenal an Massenvernichtungswaffen verfügen, die ausreichen, um die gesamte Welt, wie wir sie kennen, zu vernichten. Ist das etwa heldenhaft?
Die Ukraine braucht jetzt einen Helden. Einen Helden, der diesem grausamen Krieg ein Ende setzt. Denn Putin, der ebenfalls ganz sicher kein Held, sondern ein Verbrecher ist, wird dies nicht tun. Ein echter ukrainischer Held würde nun dafür sorgen, das Blutvergießen zu beenden. Wenn der Preis dafür die Neutralität und der Abbau militärischer Kapazitäten ist, dann ist dies kein hoher Preis. Wolodymyr Selenskyj wird jedoch nicht dieser Held sein. Dafür bekommt er sicher einen heldenhaften Eintrag in den Geschichtsbüchern. Das Blut der Opfer trocknet schnell. Geschichtsbücher interessieren sich nicht für Söhne, Väter, Brüder und Ehemänner. So war es schon immer und so wird es wohl leider auch künftig sein.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=82035
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denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Journalist über die Ukraine: ,,Wir werden in epischem Ausmaß belogen".


,,Es werden so viele Fehlinformationen verbreitet. So etwas haben wir noch nie erlebt", sagte die Journalistin Lara Logan, die seit 35 Jahren als Kriegsberichterstatterin tätig ist, bei America's Voice AM. Wir sollten Wladimir Putin hassen und alles glauben, was über ihn gesagt wird, und wir sollten die Ukraine lieben.
Putin wusste genau, was er tat, als er in die Ukraine einmarschierte, so Logan. Er ist nicht direkt nach Kiew einmarschiert. Russland hat all diese Biolabore im Land aufgesucht. Wir sollten unseren Führern nicht einfach glauben. Schließlich haben sie in Bezug auf Corona gelogen.
Der Journalistin zufolge gibt es noch viel mehr, worüber niemand spricht. Denken Sie an das Asow-Bataillon, das von den Vereinigten Staaten und der NATO finanziert wird. Es gibt Bilder, auf denen sie eine NATO-Flagge und eine Flagge mit einem Hakenkreuz hochhalten. Und ihr Emblem enthält die schwarze Sonne, ein okkultes Symbol, das auch von der SS verwendet wird. Es enthält auch den doppelten Blitz der SS, sagte sie.
Unseren Führern zufolge handelt es sich nur um ein paar Truppen. Das ist nicht wahr. Das Asow-Bataillon hinterlässt in der Ostukraine eine Spur von Tod und Zerstörung, so der Kriegsberichterstatter. ,,Deshalb wollte die Krim zu Russland gehören."
Sie wies darauf hin, dass die Ukraine ein Hauptquartier der SS sei. Nach dem Zweiten Weltkrieg gewährte die CIA ukrainischen Nazis Immunität vor Strafverfolgung. Die USA und die US-Geheimdienste finanzieren und bewaffnen die Nazis in der Ukraine also schon seit langem. ,,Das sind keine Neonazi-Gruppen, sondern echte Nazis".
,,Ich mag es nicht, wenn man mich anlügt. Wir werden in epischem Ausmaß belogen", betonte der Journalist. ,,Uns wird gesagt, dass wir zu 100 Prozent hinter Zelenski stehen sollen, der eine Marionette ist und wie so viele andere Führer gewählt wurde.
Viele Menschen stimmten mit Logans Aussagen überein. So hieß es beispielsweise, dass sie ,,Wahrheits-Bomben zündet" und ,,eine echte Journalistin ist".

Video hier:  https://uncutnews.ch/journalist-ueber-die-ukraine-wir-werden-in-epischem-ausmass-belogen/
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Hans

,,Nur ein Piks": Eine Dokumentation von Schicksalen, die unter die Haut gehen
14.03.2022 Ramin Peymani Tagesthema
[align=justify]Heute stelle ich Ihnen zur Abwechslung ein Filmprojekt vor, dem man nicht genug Aufmerksamkeit schenken kann. Der Dokumentarfilm ,,Nur ein Piks – Im Schatten der Impfung" wird es wohl kaum ins Programm des öffentlich-rechtlichen Rundfunks schaffen. Und auch andere große Sender werden das heiße Eisen bestenfalls dann anfassen, wenn im kommenden Jahrzehnt eine verlogene, weil für die Verantwortlichen ohne Konsequenzen bleibende Aufarbeitung des größten Massenexperiments in der Geschichte der Menschheit stattfindet. So muss man also auf die Kanäle der Freien Medien vertrauen und hoffen, dass die Social Media Plattformen in ihrem Löscheifer auch einmal etwas übersehen. Die Filmemacher Mario Nieswandt und Luis Hill haben sich mit ihrer Dokumentation zur Aufgabe gesetzt, den Opfern eine Stimme zu geben. Sie haben Menschen in Großbritannien und Deutschland besucht, die an schweren Nebenwirkungen leiden, mutmaßlich hervorgerufen durch die Corona-Impfung. Ihre Geschichten gehen wahrlich unter die Haut und zeigen die ungeklärte Schattenseite der nur bedingt zugelassenen Schutzimpfung. Neben den Betroffenen kommen renommierte Ärzte wie Prof. Dr. med. David Martin von der Universität Witten/Herdecke, der Internist und Pneumologe Dr. Peter Pommer oder der Kinderarzt Dr. Alexander Konietzky zu Wort. Sie analysieren das Filmmaterial, die von den Geimpften geschilderten Symptome und das Handeln der Politik, auch im Hinblick auf eine mögliche Impfpflicht. Ihre Einschätzung unterscheidet sich durchaus von den offiziellen Verlautbarungen, wobei sie sich vor allem der Frage widmen, wie viele Nebenwirkungen überhaupt gemeldet werden und wie die Impfstoffhersteller auf die dokumentierten Krankheitsbilder reagieren.[/align]
Die Dokumentation will nicht Partei ergreifen, gibt keine einfachen Antworten und betreibt keine unterkomplexe Schwarz-Weiß-Malerei
[align=justify]Am 17. März werden im Deutschen Bundestag mehrere Initiativen zur Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen Covid-19 beraten. Die Maßnahme ist sowohl aus verfassungsrechtlichen als auch aus ethischen Gründen höchst umstritten: Kann der Staat Bürger zu einer medizinischen Behandlung verpflichten, die offenbar bei vielen Menschen zu teilweise schweren Nebenwirkungen führt? Muss es nicht dem individuellen Ermessen vorbehalten bleiben, ob man sich impfen lässt oder nicht? Ist die Impfung wirklich der von allen Seiten propagierte Weg aus der Pandemie? Und ist eine allgemeine Impfpflicht überhaupt mit dem individuellen Recht, frei über seinen Körper zu entscheiden, vereinbar? Diesen und weiteren zentralen Fragen gehen die Filmemacher in ihrem Dokumentarfilm nach. Dabei will TAURUSFILM nach eigenem Bekunden nicht Partei ergreifen, gibt keine einfachen Antworten und betreibt keine unterkomplexe Schwarz-Weiß-Malerei. Die Macher wollen sich weder generell für noch gegen die Impfung positionieren, treten aber entschieden dafür ein, dass es jedem selbst überlassen bleibt, ob er sich dieser Behandlung unterziehen möchte. In seinem Sicherheitsbericht für das Jahr 2021 führt das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) 244.576 Verdachtsfälle einer Nebenwirkung nach Impfung mit einem der zugelassenen Corona-Vakzine auf. ,,In 29.786 Verdachtsfällen wurden schwerwiegende unerwünschte Reaktionen gemeldet", informiert das PEI. Kritiker gehen allerdings davon aus, dass die Dunkelziffer wesentlich höher liegt – wie auch eine alarmierende Datenanalyse des daraufhin fristlos gefeuerten BKK ProVita Kassenchefs Andreas Schöfbeck aufzeigt.[/align]
Eines Tages wird man Bilanz ziehen und sicherlich zu der Erkenntnis gelangen, dass die warnenden Stimmen viel mehr Gehör hätten finden müssen
[align=justify]Doch viel wichtiger als die nackten Zahlen sind – auch vor dem Hintergrund der Impfpflicht-Debatte – die individuellen Schicksale, die sich dahinter verbergen. Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Debatte darüber, was Politik darf, wenn es um die körperliche Unversehrtheit der Bürger geht, und wie wir den Einfluss von Lobbyisten gesetzlich beschränken können. Es scheint keineswegs mehr um die Interessen der Menschen zu gehen, sondern vor allem um die der vielen Beteiligten, die prächtig an der Corona-Krise verdienen. Es stellen sich viele Fragen, nicht zuletzt die nach den Netzwerken, die – teils im Verborgenen, teils ganz unverhohlen – die ausgerufene Pandemie dazu nutzen, einen großen Transformationsprozess zu vollziehen. ,,Nur ein Piks – Im Schatten der Impfung" wird Ende März in deutscher und Mitte April in englischer Sprache fertiggestellt sein. Eine Internetseite sowie ein Trailer, verbunden mit einer Fundraising-Kampagne, sind bereits verfügbar. Bitte unterstützen Sie das Projekt, zum Beispiel auch dadurch, dass Sie möglichst viele Menschen in Ihrem Umfeld darauf aufmerksam machen. Eines Tages wird man Bilanz ziehen und sicherlich zu der Erkenntnis gelangen, dass die warnenden Stimmen viel mehr Gehör hätten finden müssen. Das nutzt den Betroffenen heute nichts mehr, aber es könnte verhindern, dass sich noch einmal eine weltweite Interessengemeinschaft der Wissenschaft bemächtigt, um unter dem Deckmantel des Gesundheitsschutzes mit Wirkstoffen zu experimentieren, die nicht nur für Millionen von Menschen gefährlich sind, sondern darüber hinaus ganze Gesellschaften vergiften. Die Spritze gegen Corona hat vieles verändert – dass sie unsere Welt wirklich besser gemacht hat, darf man durchaus bezweifeln.[img=1x1]http://vg04.met.vgwort.de/na/79e31f383d3f482c9dc91fe91f325e39[/img][/align]
https://peymani.de/nur-ein-piks-eine-dokumentation-von-schicksalen-die-unter-die-haut-gehen/
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Blind wie eine Corona-Fledermaus
Todd Hayen
 
In diesem Artikel geht es nicht wirklich um Corona und auch nicht wirklich um Fledermäuse. Blinde Corona-Fledermäuse geben einen eingängigen Titel ab. Die Themen des Artikels haben jedoch tatsächlich einen Bezug zu Corona (was hat das heutzutage nicht?) und zu Fledermäusen, und zwar zu blinden Fledermäusen. Das Verblüffendste an diesem Covid-Rätsel und allem, was nun folgt, ist für mich die Blindheit, die ich bei den Menschen auf "dieser Seite" des Zauns erlebt habe. (Ich werde sie nicht Schafe nennen, dafür habe ich einmal Ärger bekommen.)
Am meisten beunruhigt mich dieses Phänomen, das ich bei engen Freunden und Familienmitgliedern erlebe. Jetzt, da Covid die Fackel an den Russland/Ukraine-Konflikt weitergereicht hat, scheinen wir den zweiten Akt eines sehr frustrierenden globalen und persönlichen Spiels zu erleben.
Natürlich wissen wir alle, dass diese beiden Ereignisse Szenen eines großen Theaterereignisses sind, das schon eine ganze Weile andauert, aber hauptsächlich in auswärtigen Probeaufführungen stattfindet - Covid war der erste Akt des Stücks, das endlich auf dem Big Broad Way aufgeführt wird.
Die Probeaufführungen sind vorbei. The Great Reset, jetzt die heißeste Show der Stadt, kommt in die Kinos.
"Yea!" rief ich, "jetzt wird es jeder sehen; es wird nicht mehr verdeckt sein und nur von uns so genannten Verschwörungstheoretikern bemerkt werden, die jahrzehntelang aufgesprungen sind und jedes Mal, wenn etwas Ungewöhnliches in der Welt geschah, "Falsche Flagge" gerufen haben. Jetzt werden wir alle Augen zum Sehen und Ohren zum Hören haben!"
Das wird nicht passieren.
Es ist nicht mit Covid passiert, und es passiert auch nicht mit Russland/Ukraine. Die Blinden werden auch weiterhin blind sein.
Nur eines ist jetzt ganz offensichtlich, es ist jetzt ganz klar, wer die Blinden sind und wer sehen kann. So wie so viele Menschen auf dem Höhepunkt der Covid-Hysterie blind wie Corona-Fledermäuse waren, so sind dieselben Menschen blind wie Fledermäuse, wenn es um so ziemlich alles geht, was in der Welt vor sich geht. Nicht nur Corona. Und wenn ich mich recht erinnere, waren sie schon immer blind.
Ich war eine ganze Zeit lang einer von ihnen.
Es ist klar, dass sie die Bedrohung unserer Freiheit und der Demokratie nicht sehen, für deren Erhalt wir über die Jahre so hart und eifrig gekämpft haben.
Sie sehen nicht den Angriff auf die Menschlichkeit selbst mit der Verschlechterung des menschlichen Zusammenspiels durch Masken, soziale Distanzierung, die Vorschriften gegen das Zusammensein mit geliebten Menschen in der Kirche, bei gesellschaftlichen Veranstaltungen, Beerdigungen, Hochzeiten, Konzerten, Theaterstücken und vielen anderen Einschränkungen.
Sie sehen nicht den Schaden, der unseren Kindern durch soziale Vorschriften und das Tragen von Masken zugefügt wird, die Mimik und Kommunikation verdecken und die soziale Entwicklung beeinträchtigen.
Und sie sehen ganz sicher nicht die skrupellose Macht, die die Regierung uns mit den vorgeschriebenen Impfungen aufzwingt - mit einer Substanz, die eindeutig verheerende gesundheitliche Auswirkungen auf alle haben kann, die sie gespritzt bekommen haben, und verheerende soziale und persönliche Auswirkungen auf diejenigen, die sie nicht genommen haben.
Was ist hier das größere Bild? Was wird das Ergebnis dieser Blindheit sein?
Einer der wichtigsten blinden Flecken, den die Fledermäuse in Bezug auf die neue Welt haben, die direkt vor unseren Augen entsteht (kein Wortspiel beabsichtigt), ist keineswegs etwas, auf das man sich freuen kann. Diese Menschen scheinen zu glauben, dass die Welt ein wunderbar ruhiger Ort sein wird, mit allen erforderlichen und von vielen gewünschten Annehmlichkeiten, die ihnen auf dem Silbertablett serviert werden, wobei lediglich eine Mietgebühr anfällt.
Ich fühle mich an den Kultklassiker Logan's Run erinnert, in dem alle einen Job hatten (oder brauchten sie überhaupt einen Job), alle glücklich waren, ständig Sex hatten und jede beliebige Pille schluckten, um jeglichem Denken zu entkommen, das sich hartnäckig eingeschlichen hatte (oder war das "Brave New World"?). Nur die Menschen, die in dieser Glückseligkeit lebten, durften nicht älter als 30 werden (in der Filmversion, im Buch waren es nur 21!).
Man kann das, was "falsch" ist an dem, was vor uns liegt, ziemlich einfach zusammenfassen: eine enorm effiziente Welt, deren Effizienz durch eine globale Kontrolle erreicht wird, die die Menschen dazu bringt, das zu tun, was notwendig ist, um die Welt effizient zu halten.
Was macht eine Welt effizient?
Die Kontrolle des Klimas, der Wirtschaft, des Konsums aller Waren und Dienstleistungen (einschließlich Unterhaltung), die Kontrolle des Reisens, des CO2-Fußabdrucks, der Arbeitsplätze, der Medikamente, der Lebensmittel, der Gesundheitsfürsorge, der Geburten, der persönlichen Identität und einer Million anderer Dinge, die man sich leicht vorstellen kann. Wie wird die oberste Führungsschicht, die mit der Überwachung dieser Kontrolle betraut sein wird, dies bewerkstelligen? Muss ich das sagen? Ich denke, die meisten Menschen, die dies lesen, können diese Lücken leicht ausfüllen.
Geben Sie dem Kind jetzt zwei Marshmallows mit dem Versprechen, dass es später fünf haben wird, nur nimmt das Kind nicht die Option "später", sondern die zwei jetzt. Sofortige Befriedigung.
Es braucht nicht viel, um unserer "Jetzt, jetzt, jetzt"-Kultur High-Tech-Komfort-Karotten vor die Nase zu setzen. Digitaler Ausweis? Kein Problem, wenn er mit dem Versprechen von Einfachheit und Bequemlichkeit vermarktet wird - das Gleiche gilt für digitale Währungen, Mikrochips in der Hand, die irgendwann in den Kopf gebohrt werden, Alexa im Haus, im Schlafzimmer, Käfer zum Essen (echtes Fleisch zerstört das Klima, oder?)
Leihen Sie Ihre Musik und Medien, statt sie zu kaufen, Sie bekommen viel mehr im Voraus. Was kann da schon schiefgehen?
Erinnert sich noch jemand daran, dass Amazon alle Kindle-Reader von Orwells Büchern "1984" und "Animal Farm" aus der Ferne gelöscht hat (die gesegnete Technologie erlaubte es ihnen), weil deren Botschaft umstritten war?
Freiheit ist umstritten, wissen Sie. Zumindest wird sie jetzt allmählich als solche wahrgenommen. Wenn diese Bücher bei Ihnen im Regal stünden, könnte sie niemand mitnehmen.
Erinnern Sie sich an "Fahrenheit 451"? Erinnern Sie sich an "Brave New World"? Liest überhaupt noch jemand? Interessiert sich jemand dafür? Es scheint nicht viele zu geben, die das tun. "Es ist mir egal, ob Facebook mich verfolgt, sie schicken mir interessante Beiträge und Anzeigen", aber es wird sie interessieren, wenn es nicht Facebook ist, das mich verfolgt.
Oder werden sie das? Sie sind blind. Und warum?
Occam's Razor würde sagen, dass es etwas im Impfstoff ist, oder 5G, oder was auch immer für ein Gerät oder eine Substanz zur Gedankenkontrolle, die "sie" heutzutage im Einsatz haben.
Ich sage Occam's Razor nur, weil es die einfachste Erklärung zu sein scheint. Zu den plausibleren Erklärungen ("plausibler" hängt nur davon ab, wie tief man im Kaninchenbau steckt) gehört ein Begriff, der heutzutage in aller Munde ist: "Massenentstehungspsychose".
Da ich selbst Psychologe bin, kann ich mir das durchaus als eine faszinierende Möglichkeit vorstellen. Bevor viele Leute diesen ganzen Covid-Irrsinn als Problem ansahen, schlug ich vor, dass die "Sektenpsychologie" der Schuldige dafür sei, dass der Verstand so vieler Menschen so verbogen wurde, dass sie Dinge glaubten, die so eindeutig nicht wahr waren.
Ich hatte jedoch ein Problem mit beiden Ideen: Wie machen sie das? Die Kriterien für einen dieser geistigen Zustände lassen sich nur schwer auf globaler Ebene manifestieren - obwohl Hitler und sein nationalsozialistisches Regime in den 1930er Jahren in Deutschland ziemlich erfolgreich etwas Ähnliches erreicht haben. Was also ist es? Der Impfstoff? 5G?
Wie ich bereits sagte, bin ich über diese seltsame Blindheit so perplex, dass es mich nicht überraschen würde.
Anfangs dachte ich, dass diese Blindheit und Unwissenheit gleichbedeutend seien. Offensichtlich ist das nicht der Fall. Man kann jemandem, der blind ist, Informationen aufzwingen, und er wird sie entweder auf jede erdenkliche Weise abblocken (sich die Ohren zuhalten und "lalalalala" singen, um ein Beispiel zu nennen) oder das Thema wechseln (gewaltsam die Hand hochhalten und sagen "Darüber rede ich nicht") oder einfach alles, was man gesagt hat, mit unsinnigen Gegenargumenten angreifen wie "wenn das, was Sie sagen, wahr wäre, stünde es auf der Titelseite der New York Times".
Die Menschen können die Informationen (gelegentlich) "aufnehmen" und tun dies auch, aber ihr Hirn verarbeitet sie nicht.
Und was ist mit der Arroganz, die mit der Blindheit Hand in Hand zu gehen scheint? Können diese Menschen nicht einfach blind sein und sich in eine Ecke setzen? Nein, sie sind auch arrogant, sitzen auf ihrem weißen Ross der höchsten Moral und nennen Sie - einen Kämpfer für die Freiheit, einen entschiedenen Verteidiger der freien Meinungsäußerung und der körperlichen Autonomie sowie einen Kreuzritter gegen Korruption, die Gier der Konzerne und das Böse - sie nennen Sie egoistisch, einen Leugner der Wissenschaft, bedauernswert, einen Kriminellen. Was hat es damit auf sich?
Ich dachte auch immer, es hätte etwas mit Intelligenz zu tun. Auch das hat sich als nicht zutreffend erwiesen. Ich habe jedoch ein paar gemeinsame Nenner gefunden.
Einer ist, dass die meisten Menschen, die nicht blind sind, an eine Art spirituelles Paradigma glauben. Diese Paradigmen unterscheiden sich zwar, aber es gibt einige gemeinsame Elemente (z. B. sind sie nicht davon besessen, ein Roboter zu werden, statt ein Mensch zu bleiben).
Ich habe auch festgestellt, dass Menschen, die nicht blind sind, an Dinge glauben, die erstaunlich ähnlich sind. Als Russland in die Ukraine einmarschierte, war ich zum Beispiel überrascht, dass die meisten meiner Freunde, die ich während des Covid-Laufs gewonnen hatte, dasselbe über Russland und die Ukraine sagten wie ich.
Sie hinterfragten, blickten über die Propaganda hinaus und verstanden, dass hinter einem solch katastrophalen Ereignis mehr steckte als "vier Beine gut (Ukraine), zwei Beine schlecht (Russland)", um ein Zitat von George Orwell zu zitieren - einfaches "Schafsdenken" aus "Farm der Tiere".
Die Wahrheit ist universell, und um die Wahrheit zu finden, bedarf es einer Reihe universeller Kriterien, von denen zwei darin bestehen, Augen zu haben, um zu sehen, und Ohren, um zu hören.
http://antikrieg.com/aktuell/2022_03_22_blindwie.htm
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Wider das Verschweigen: lebensverändernde Erkrankungen nach COVID-19 Impfung – 40 Seiten voller wissenschaftlicher Belege
Wenn es um das Thema "Nebenwirkungen" nach COVID-19 Impfung / Gentherapie geht, dann gibt es in vielen westlichen Ländern und in Deutschland im Besonderen eine MS-mediale Einheitsfront des Schweigens. Nebenwirkunge, so die offizielle Lesart, seinen so selten, dass sie kaum ins Gewicht fielen. Die, die von dem ungemein seltenen Fall betroffen sind, haben eben Pech gehabt, müssen sich eben als Steigbügelhalter für das kollektive Gute ansehen. Zu Erkrankungen wie Myokarditis und Perikarditis, die als Nebenwirkung von mRNA-Gentherapien nicht mehr verschwiegen werden können, findet sich ein kontinuierlicher Versuch, deren Gefährlichkeit oder Schwere zu relativieren, sie zu etwas Problemlosen, das nach kurzer Zeit wieder verschwunden ist, zu erklären.
Gegen diese Front aus Lügen und Verschweigen stellen wir in diesem Post die angeblichen, die so seltenen Einzelfälle, die menschlichen Leiden, die sich dahinter verbergen: So finden sich knapp 250.000 Meldungen schwerer Nebenwirkungen mit Datum des 20. März 2022 alleine in der WHO-Datenbank, die dazu dient, so genannte "adverse reactions" nach COVID-19 Impfung / Gentherapie zu sammeln und nach dem Sammeln zu vergessen.



Weiter hier:  https://sciencefiles.org/2022/03/22/wider-das-verschweigen-lebensveraendernde-erkrankungen-nach-covid-19-impfung-40-seiten-voller-wissenschaftlicher-belege/
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Hans

Ukraine: die große Manipulation
von Thierry Meyssan
Während sich die Enthüllungen über die von ukrainischen Banderisten in den letzten acht Jahren begangenen Misshandlungen vervielfachen, nimmt der Westen weiterhin nur das Leiden der ukrainischen Zivilbevölkerung wahr. Er weiss nichts über die Ursachen des Krieges sowie über die Ereignisse, die den Kreml dazu veranlassten, ihn zu entfesseln. Das ist aber nicht wichtig, die Banderisten sind gerade dabei den Kampf zu verlieren und die Großmächte bereiten sich auf den Frieden vor.
Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 22. März 2022


Präsident Putin exponiert sich. Er versammelte 80.000 Menschen in einem Stadion, um die Wiedervereinigung mit der Krim und den Kampf gegen ukrainische Neonazis zu feiern. Währenddessen gehen in Kiew keine Menschenmassen auf die Straße, um Präsident Selenskyj zu unterstützen, der sich versteckt.
Die Militäroperationen in der Ukraine gehen mit zwei radikal unterschiedlichen Narrativen weiter, je nachdem, ob man auf die westlichen oder russischen Medien hört. Diese beiden Versionen weichen nicht nur bei der Beschreibung des Krieges voneinander ab, sondern auch und vor allem, um die Ziele dieses Krieges zu beschreiben.
Im Westen ist die Öffentlichkeit davon überzeugt, dass das russische Militär riesige logistische Probleme habe und es ihm nicht gelänge, seine Panzer mit Sprit zu versorgen. Seine Flugzeuge greifen wahllos militärische und zivile Ziele an und zerstören wahllos ganze Städte. Diktator Putin wird nicht einhalten, bis er Kiew ganz zerschlagen und den gewählten Präsidenten Selenskyj getötet hat. In seinen Augen ist die Ukraine schuldig, 2014 die Demokratie gewählt zu haben, anstatt die Sowjetunion wieder aufzubauen. Bis dahin sät er (Putin) Tod und Verwüstung in einer Zivilbevölkerung, während seine Soldaten in großem Umfang getötet werden.
In Russland dagegen glaubt man, dass die Kämpfe auf bestimmte Gebiete beschränkt sind, den Donbass, die Küste des Asowschen Meeres und militärische Ziele überall sonst. Zugegeben, es gibt einige Verluste, aber kein Massaker. Man bemerkt mit Erstaunen die Unterstützung, die die ehemaligen Verbündeten des Großen Vaterländischen Krieges (des Zweiten Weltkriegs) den Banderisten, den ukrainischen Neonazis, entgegenbringen. Man wartet, bis sie alle neutralisiert sind, damit der Frieden zurückkehren kann.
Im Hintergrund hat der Westen einen Wirtschafts- und Finanzkrieg gegen Russland begonnen. Viele westliche Unternehmen verlassen das Land und werden sofort durch andere aus Ländern ersetzt, die nicht an diesem Krieg teilnehmen. Zum Beispiel werden McDonald's-Restaurants durch die türkische Chitik Chicken-Kette ersetzt, während die Vereinigten Arabischen Emirate aus Europa vertriebene Oligarchen willkommen heißen. China und die Eurasische Wirtschaftsgemeinschaft planen, parallel zu Bretton Woods, ein Wirtschafts- und Finanzsystem aufzubauen. Kurz gesagt, die Welt spaltet sich in zwei Teile.
Wer sagt die Wahrheit?
Die russischen Geheimdienste sind überzeugt, dass Präsident Wolodymyr Selenskyj aus Kiew geflohen ist und seine Videointerventionen von einem Studio aus macht. Sie untersuchen alle seine Nachrichten, um herauszufinden, wo er sich versteckt.
Der Krieg an sich
Nach Angaben von Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), d.h. des durch die Helsinki-Abkommen (1973-75) geschaffenen zwischenstaatlichen Forums, war die Donbass-Front seit mehreren Monaten stabil, bis die Bombardierungen ab Mittwoch, dem 16. Februar 2022, wieder aufgenommen wurden, um am Freitag, den 18. Februar, ihren Höhepunkt zu erreichen (es wurden mehr als 1.400 Explosionen gehört). Die lokalen Regierungen von Donezk und Luhansk verlegten dann mehr als 100.000 Menschen, um sie vor dieser Feuerflut zu schützen.
Am Abend des 18. begann das jährliche Treffen der NATO-Eliten, die "Münchner Sicherheitskonferenz". Einer der am meisten beachteten Gäste war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Am 19. ergriff er das Wort und erklärte, sein Land strebe den Erwerb von Atomwaffen gegen Russland an. Am 20. war die Duma in Moskau in höchster Aufregung und verabschiedete einen Antrag, in dem Präsident Putin aufgefordert wurde, die beiden Donbass-Republiken als unabhängig anzuerkennen, was er am Abend des 21. in Eile tat. Es gab nicht einmal Flaggen der beiden neuen Nationen im Kreml.
Am 24. Februar begann die russische Militäroperation mit einem massiven Bombardement der Flugabwehrsysteme, dann das der Waffenfabriken und Kasernen der Banderisten (der ukrainischen Neonazis). Die russische Militärstrategie war improvisiert worden, wie auch die diplomatische Anerkennung der Donbass-Republiken. Die eingesetzten Truppen waren bereits erschöpft durch die Manöver, die sie gerade in Belarus durchgeführt hatten.
Das Weiße Haus und die westliche Presse ignorierten dagegen den Donbass Krieg und die Erklärungen von Präsident Selenskyj und behaupteten, dass all dies seit langem geplant gewesen sei und dass russische Truppen im Voraus positioniert worden seien. Der Diktator Putin, der die Wahl der Ukrainer für die Demokratie nicht unterstützte, zwang sie zur Wiedereingliederung in sein Reich, wie Leonid Breschnew die Tschechoslowaken 1968 in die Knie gezwungen hatte. Diese Lesart der Ereignisse säte Panik unter allen ehemaligen Mitgliedern des Warschauer Paktes und der Sowjetunion (die vergessen hatten, dass Breschnew kein Russe, sondern Ukrainer war).
Seitdem hat die NATO mit der von Jamie Shea während des Kosovo-Krieges entwickelten Technik jeden Tag eine neue und erbauliche Geschichte über Russlands Verbrechen geschrieben. Das reicht von der unverantwortlichen Bombardierung eines ukrainischen Atomkraftwerks an der russischen Grenze bis hin zur rührenden Anekdote eines kleinen Kindes, das allein nach Überquerung Europas bis nach Berlin, die Freiheit erlangt. All dies ist lächerlich und entsetzlich, wird aber ohne Reflexion oder Überprüfung durch die westlichen Medien weitgehend aufgegriffen.
Joel Lion, damals Botschafter in Kiew, warnte vor den Banderisten. Heute ist er im Außenministerium in Israel tätig.
Der diplomatische Krieg
Da es für die ukrainische Armee und ihre banderistischen Hilfstruppen (oder "Neonazis" in der russischen Terminologie) schlecht läuft, bat Präsident Selenskyj die chinesische Botschaft in Kiew, schon am zweiten Tag des Konflikts einen Verhandlungsantrag an den Kreml zu übermitteln. Die Vereinigten Staaten waren zunächst dagegen, bevor sie es jedoch geschehen ließen. Während der Kontakte ergriffen Frankreich und Deutschland Initiativen, bevor sie durch die Türkei und Israel ersetzt wurden. Das ist doch ganz verständlich. Tatsächlich sind Frankreich und Deutschland ihrer Verantwortung nicht nachgekommen, indem sie Kiew erlaubt haben, 13000 bis 22000 Menschen zu massakrieren, in Verstoß gegen die Minsker Vereinbarungen, deren Garanten sie doch waren. Dagegen hat die Türkei die ukrainischen Tataren unterstützt, ohne etwas in der Ukraine zu unternehmen, und Israel hat plötzlich erkannt, dass die banderistische (d.h. "Neonazi") Gefahr, die ihr Botschafter in Kiew angeprangert hatte, sehr real war.
Diese Verhandlungen laufen gut, trotz der Ermordung durch ukrainische Banderisten eines Delegierten ihres eigenen Landes, des Bankiers Denis Kireev, der sich in ihren Augen schuldig gemacht hat, behauptet zu haben, dass die Ukrainer und Russen slawische Brüder seien. Und trotz des Schnitzers des französischen Außenministers, Jean-Yves Le Drian, der es für besonders klug hielt, daran zu erinnern, dass Frankreich eine Atommacht sei, was dann die aktive nukleare Alarmbereitschaft Russlands verursachte.
Diese Verhandlungen könnten auf eine schwer vorstellbare Weise enden: Die Ukraine, die 102.000 Banderisten in ihre territorialen Verteidigungskräfte aufgenommen hatte, könnte entwaffnet und unter den Schutz der Vereinigten Staaten und des Vereinigten Königreichs gestellt werden (d.h. praktisch unter den Schutz der NATO). Nur so können die Verträge, insbesondere die Erklärungen von Istanbul (1999) und Astana (2010) eingehalten werden. Die Ukraine hat das Recht, ihre Verbündeten zu wählen, aber keine ausländischen Waffen in ihrem Land in Empfang zu nehmen. Sie kann daher Verteidigungsabkommen unterzeichnen, aber nicht in ein integriertes Kommando gestellt werden. Dies ist eine sehr gaullistische Haltung: Charles De Gaulle hatte die Unterzeichnung des Nordatlantikvertrags durch Frankreich aufrechterhalten, aber die französische Armee aus dem integrierten Kommando der Nordatlantikpakt-Organisation (NATO) zurückgezogen und US-Soldaten von französischem Boden vertrieben.
Russland sollte die Küste des Asowschen Meeres (einschließlich Mariupol) dauerhaft besetzen oder sogar annektieren, um die Krim mit dem Donbass zu verbinden. Darüber hinaus sollte es den Nord-Krim-Kanal besetzen oder sogar annektieren, der die Halbinsel Krim mit Trinkwasser versorgt. Schließlich könnte es die Schwarzmeerküste (einschließlich Odessa) besetzen oder sogar annektieren, um die Krim mit Transnistrien zu verbinden. Die ungarische Minderheit, auch ein Opfer der Banderisten, welche ihre Schulen geschlossen haben, könnte Ungarn angeschlossen werden. Das Beste ist jedoch der Feind alles Guten: Der Verlust des Zugangs der Ukraine zum Meer könnte eine Ursache für zukünftige Konflikte sein.
Das Einzige, was sicher ist, ist, dass Russland seine Aktion bis zur Neutralisierung aller Banderisten fortsetzen wird und dass Israel Russland dabei unterstützen wird, aber nicht darüber hinaus. Unter diesem Gesichtspunkt ist das Treffen, das Präsident Putin in Moskau "gegen die Nazis" einberufen hat, nicht nur eine Botschaft der Entschlossenheit an seine öffentliche Meinung, es ist bereits ein Schrei des Sieges. Alle Denkmäler zum Ruhm von Stepan Bandera und der Nazis müssen zerstört werden. Andere Nationen, die Neonazis unterstützt haben, einschließlich Lettland, sollten sich dies gesagt sein lassen.
Sergey Glasjew ist wieder zurück. Nachdem er eine Rolle bei der Privatisierung sowjetischer öffentlicher Güter gespielt hatte, könnte er ein neues globales Finanzsystem aufbauen.
Der Wirtschafts- und Finanzkrieg
Das ist der Punkt, wo es für die Vereinigten Staaten um Alles geht. Innerhalb weniger Tage gelang es ihnen, alle ihre Verbündeten dazu zu bringen, einseitige (und daher völkerrechtlich illegale) Maßnahmen zu ergreifen. Aber diese Maßnahmen, die als "Sanktionen" bezeichnet werden, wenn auch ohne Urteil, sind mittelfristig nicht haltbar. Sie haben bereits ungezügelte Energiespekulationen und einen sofortigen Preisanstieg in Europa ausgelöst. Die großen europäischen Unternehmen verlassen, zu Tod betrübt, Russland. Sie versichern dem Kreml, dass sie keine andere Wahl hätten und dass sie hofften, so schnell wie möglich zurückzukehren.
Präsident Wladimir Putin hebt die Liberalen hervor, denen kürzlich vorgeworfen wurde, dem Ausland verfallen zu sein. Der ehemalige Präsident Dmitri Medwedew hat erneut die Gunst. Die Chefin der russischen Zentralbank, Elvira Nabiullina, die zur Zeit der Romanze mit dem Westen ausgewählt worden war, wurde der Duma als Nachfolgerin von sich selbst vorgestellt, aber jetzt, um mit anderen Partnern zusammenzuarbeiten. Sergej Glasjew, dessen Name mit den Privatisierungen der Jelzin-Ära verbunden ist, wurde mit der Schaffung eines neuen Wirtschafts- und Finanzsystems betraut, das das von den Angelsachsen 1944 entworfene Bretton Woods ersetzen könnte. Alles wird ihnen vergeben, solange sie den Chinesen und der Eurasischen Wirtschaftsgemeinschaft (Belarus, Kasachstan, Kirgisistan, Russland, Tadschikistan) garantieren, dass sie keine Etatisten sein werden.
Papst Franziskus hat zugestimmt, die alten Dämonen der Kreuzzüge zu erwecken. Am 25. März wird er die Ukraine und Russland dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen, gemäß den Wünschen, die von den Sehern von Fatima während der Russischen Revolution übermittelt wurden.
Der ideologische Krieg
Ein Frieden in der Ukraine wird den seit dem 17. Dezember 2021 offenen russisch-amerikanischen Konflikt nicht lösen. Dieser wird mit weiteren Auseinandersetzungen fortgesetzt. Die Straussianer ihrerseits, die religiöse Argumente benutzt und missbraucht haben, um Russland in Bosnien und Herzegowina, Afghanistan, Tschetschenien und im erweiterten Nahen Osten anzugreifen, beabsichtigen, sie weltweit einzusetzen.
Erinnern wir uns daran, dass der Strauss'sche Orientalist Bernard Lewis (ehemaliger Agent des britischen Geheimdienstes, dann Mitglied des Nationalen Sicherheitsrates der USA, dann Berater von Benjamin Netanyahu) einen Weg gefunden hatte, die Araber anstelle des Westens gegen die Russen zu mobilisieren. Das war die Strategie des "Kampfes der Kulturen". Er hatte erklärt, dass in Afghanistan muslimische Gläubige gegen atheistische Sowjets kämpfen müssten. Das ist diese Vorstellung, die von Osama bin Ladens Araber-Afghanen verwirklicht wurde. Die gleiche Strategie wurde erfolgreich in Bosnien und Herzegowina und Tschetschenien angewendet. Im ersten Operationsgebiet [Bosnien) verließ sich die NATO auf die saudische Armee und die iranischen Revolutionsgarden (sowie einige Elemente der libanesischen Hisbollah). Ein Straussianer, Richard Perle, wurde sogar diplomatischer Berater des bosnischen Präsidenten Alija Izetbegović, dessen Militärberater Osama bin Laden war. Später, während des Zweiten Tschetschenienkrieges, organisierten die Straussianer das Bündnis zwischen den ukrainischen Banderisten und den tschetschenischen Islamisten (Ternopil Kongress, 2007) mit logistischer Unterstützung der Milli Görüş (damals angeführt von Recep Tayyip Erdoğan). Alle kämpften Seite an Seite für das islamische Emirat Itchkerien (Tschetschenien). Letztendlich wurde die Strategie von Bernard Lewis von seinem Assistenten Samuel Huntington populär gemacht. Er präsentierte sie jedoch nicht mehr als militärischen Plan, sondern als ein Schicksal, das die Zuschreibung der Anschläge vom 11. September 2001 vorteilhafter Weise an Muslime im Allgemeinen zuliess.
In Anbetracht der Tatsache, dass Leute, die im Glauben, Gott zu dienen, kämpfen, nichts aufhält, haben die Straussianer seit vier Jahren beschlossen, das Schisma zu reaktivieren, das im elften Jahrhundert Katholiken von Orthodoxen trennte. Sie machten sich zunächst daran, die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche vom Moskauer Patriarchat zu trennen. Sie erreichten dies mit Hilfe der Türkei, die Druck auf den Patriarchen von Konstantinopel ausübte. Es geht jetzt darum, Leidenschaften zu entfesseln, indem man die Prophezeiungen von Fatima wiederbelebt. 1917, kurz nach der Russischen Revolution, hatten portugiesische Seher Erscheinungen der Jungfrau Maria. Letztere vertraute ihnen verschiedene Botschaften an, darunter eine, die implizit die Abkehr des Zaren von göttlichem Rechte anprangerte. Russland wurde so dargestellt, als würde es das Böse wählen und versuchen, es zu verbreiten. Infolgedessen reiste der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan, anlässlich eines Besuches in China, nach Rom, um tatsächlich Papst Franziskus davon zu überzeugen. Und es gelang ihm.
Ein Zeitplan wurde aufgestellt. Präsident Zelensky wird vor dem französischen Parlament sprechen, dann wird Präsident Biden nach Europa kommen, um einen außerordentlichen NATO-Gipfel zu leiten, und schließlich wird Papst Franziskus, der das Gebet der Jungfrau Maria in Fatima verwirklicht, die Ukraine und Russland dem Unbefleckten Herzen der Jungfrau Maria weihen. Diese Montage mag künstlich erscheinen, aber ihre Wirkung sollte mächtig sein. Für viele Katholiken wird der Kampf gegen Russland zu einer religiösen Pflicht.
Schlussfolgerung
In den kommenden Wochen wird sich Präsident Joe Biden an einer neuen Rede versuchen müssen. Es wird darum gehen, den Frieden in der Ukraine als Sieg der Weisheit darzustellen. Egal, ob die Ukrainer gespielt und verloren haben. Egal, ob die Banderisten Gefangene oder Tote sind. Es macht nichts, dass die Ukraine ihren Zugang zum Meer verliert. Die Alliierten werden aufgefordert werden, ihre Militärausgaben zu erhöhen und mit ihrem Geld für all dieses Gemetzel zu zahlen.
https://www.voltairenet.org/article216179.html
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Medien schwenken zurück auf Covid - Auftakt zu False Flag in der Ukraine?
Gavin O'Reilly
 
Im vergangenen Monat konzentrierten sich die Mainstream-Medien auf die russische Militärintervention in der Ukraine, die als Reaktion auf den acht Jahre andauernden Krieg gegen die abtrünnigen prorussischen Republiken Donezk und Luhansk begann. Moskau hatte zahlreiche Versuche unternommen, die Situation friedlich zu lösen - insbesondere die Aufforderung an Kiew, seinen Teil der Minsker Vereinbarungen umzusetzen, die den abtrünnigen Republiken eine gewisse Autonomie zugestehen, während sie unter ukrainischer Herrschaft bleiben -, aber diese Versuche wurden von Kiew und Washington allesamt zurückgewiesen.
In der vergangenen Woche hat sich der Medienfokus jedoch wieder auf COVID-19, insbesondere die neue "BA.2-Variante", verlagert, mit Berichten über die positiven Tests von hochrangigen Persönlichkeiten wie Barack Obama, Hillary Clinton, Jen Psaki und Doug Emhoff, dem Ehemann von US-Vizepräsidentin Kamala Harris. Die Aufmerksamkeit der Medien war so groß wie seit der gleichzeitigen Aufhebung aller Beschränkungen durch mehrere Länder weltweit Ende Januar, als die virtuelle Veranstaltung des Weltwirtschaftsforums in Davos stattfand, und konzentrierte sich plötzlich wieder auf Covid.
Dieser plötzliche koordinierte Schwenk zurück zum Covid-Mainstream-Mediennarrativ wirft viele Fragen auf, und angesichts der jüngsten Bestätigung der derzeitigen Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten Victoria Nuland - selbst maßgeblich an der ursprünglichen Euromaidan-Regime-Change-Operation beteiligt -, dass von den USA finanzierte Labors in der Ukraine Biowaffen entwickeln, sowie der Behauptungen des Weißen Hauses, dass Russland den Einsatz von Chemiewaffen plant, gibt es Anzeichen dafür, dass der plötzliche Medienwechsel zu Covid als Mittel eingesetzt werden könnte, um die Bühne für eine tödliche Eskalation in der Ukraine freizumachen; Konkret geht es um einen chemischen Angriff unter falscher Flagge, für den der Westen Russland die Schuld gibt und der der NATO als Vorwand für die Einrichtung einer Flugverbotszone über der Ukraine dient.
Die Inszenierung eines Chemieangriffs unter falscher Flagge als Mittel zur Ermutigung einer US-geführten Militärintervention ist in der Tat eine Taktik, die von Washingtons Neocons erst kürzlich angewandt wurde.
Im Jahr 2017 befand sich die Arabische Republik Syrien in einem sechsjährigen Regimewechsel, der als Reaktion auf die Weigerung von Präsident Bashar al-Assad, dem mit dem Westen verbündeten Katar den Bau einer Pipeline durch sein Land zu gestatten, eingeleitet worden war.
Im Gegensatz zu Libyen, das zur gleichen Zeit einem ähnlichen Regimewechsel unterworfen war, konnte Syrien dem vom Westen unterstützten Angriff auf sein Territorium erfolgreich widerstehen, auch dank der Interventionen seiner Verbündeten Iran und Russland, was die Regimewechsel-Lobby zu unbedachten Maßnahmen veranlasste.
Am 4. April 2017 wurde in der syrischen Stadt Khan Shaykhun ein chemischer Angriff unter falscher Flagge verübt, woraufhin die damalige US-Regierung unter Donald Trump als Reaktion darauf einen Marschflugkörper gegen einen Luftwaffenstützpunkt der syrischen Regierung einsetzte - der erste direkte Militäreinsatz zwischen dem Westen und Damaskus seit Beginn der Regimewechsel-Operation, der allerdings knapp an der von den Neocons erhofften umfassenden Militärintervention vorbeiging.
Unbeeindruckt davon wurde fast auf den Tag genau ein Jahr später ein ähnlicher Angriff unter falscher Flagge in der Stadt Douma verübt, der diesmal dazu führte, dass die USA, Großbritannien und Frankreich Luftangriffe auf Ziele der syrischen Regierung flogen, ohne jedoch eine Flugverbotszone im Stile Libyens zu verhängen.
Nun, da es fast unvermeidlich ist, dass sich dasselbe Drehbuch in der Ukraine abspielt - möglicherweise Ende Mai, wenn das Weltwirtschaftsforum seinen ersten persönlichen Gipfel seit zwei Jahren abhalten wird -, muss sich die Welt auf die möglichen Folgen vorbereiten, denn selbst ein "begrenzter" Schlag gegen die russische militärische Infrastruktur, ähnlich wie in Syrien, würde die schwerwiegendste aller Konsequenzen nach sich ziehen - den Dritten Weltkrieg.
http://antikrieg.com/aktuell/2022_03_28_medienschwenken.htm
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans


Die unterschätzte Macht: Wie Informationskriege entstanden sind
Alle Welt redet davon, wir befänden uns in einem Informationskrieg. Aber was ist das genau, und wie und warum sind diese Inforationskriege entstanden?

Informationskriege gibt es noch keine hundert Jahre, denn beim Informationskrieg geht es darum, die öffentliche Meinung in einem anderen Staat zu beeinflussen. Die technischen Möglichkeiten dafür, die Menschen in anderen Staaten zu erreichen, entstanden erst mit den Erfindungen von Kino und Radio. Später kamen Fernsehen und Internet (hier ganz wichtig die Internetkonzerne) hinzu. Das sind die Waffen (oder Instrumente) im Informationskrieg.

Das ist im Prinzip nicht neu, man muss es sich jedoch vor Augen führen, denn wenn neue Waffen (oder Instrumente) entstehen, mit denen man Macht erobern, erhalten oder ausbauen kann, dann werden die von den herrschenden Eliten auch eingesetzt – und zwar geplant und bewusst. Als das Internet auf der Bildfläche erschien, wurde in den USA sofort eine Kommission gebildet, die die Aufgabe hatte, zu erarbeiten, wie man dieses neue Medium Internet beherrschen und kontrollieren kann. Das Ergebnis sind die Internetkonzerne und ihre sozialen Netzwerke, Details dazu finden Sie hier.

In der russischen Zeitung Vzglyad, die mir immer wieder durch sehr fundierte Expertenkommentare auffällt, ist zum Thema Informationskriege eine sehr interessante Analyse erschienen, der ich in fast allen Punkten zustimme und die ich daher übersetzt habe und zur Diskussion stelle.

Beginn der Übersetzung:
Wie Informationskriege entstanden sind

Wir hören immer häufiger von Informationskriegen, hybriden Kriegen und Netzkriegen. Im Großen und Ganzen wissen viele Menschen bereits, worum es sich dabei handelt, aber es gibt Nuancen.

Bis zu einem gewissen Punkt war der (traditionelle) Staat eine Art hierarchischer Komplex, in dem die Eliten, in der Regel sakrale oder traditionelle, an der Spitze waren, und das Volk, die Masse, am unteren Ende war. Die Menschen in einem traditionellen Staat sind nicht die mechanische Summe der vielen Einwohner des Staates, sondern eine organische Gemeinschaft. Bei den traditionellen Eliten handelt es sich entweder um die priesterliche Kaste, den Klerus, oder später um die militante, mobilisierte aristokratische Oberschicht.

In einem solchen hierarchischen System ist alles an seinem Platz: Die Geistlichen beten, die Krieger kämpfen, der dritte Stand handelt oder pflügt. Alle zusammen bilden eine Einheit – geistig oder ideologisch – und agieren synchron, monolithisch, zumindest gegenüber einem äußeren Feind. Die Elite formuliert die Symbole, die ideologische Grundlagen, die sie an die Massen weitergibt, und die Massen konsumieren diese Vorstellungen und Bedeutungen. So wird die weltanschauliche und ideologische Einheit des Staates erreicht.

In der Neuzeit begann sich alles zu verändern. Die Revolutionen, die in Europa begannen, zerstörten diese traditionelle Ordnung und führten zur Vermischung der Stände zu einer atomaren zivilen Masse von künstlichen politischen Nationen. Mit der Entstehung des Nationalstaates anstelle des traditionellen Reichsstaates wurde die organische Gemeinschaft der Menschen durch das Konzept der Zivilgesellschaft ersetzt, die die Summe der atomaren Individuen, der Bürger, darstellt: jeder mit seinen eigenen Interessen. Hier eröffnete sich die Möglichkeit, diese Atomisierung, diese Individualisierung, die Zersplitterung der Gesellschaft zu nutzen, um sie unter Umgehung der Eliten, also über deren Köpfe hinweg, zu beeinflussen. Für die Gesellschaft werden die bürgerlichen Massen selbst zum Subjekt, zur Quelle der Macht erklärt, während die Eliten lediglich gewählt oder sogar von der Masse angeheuert werden, um ihre offiziellen Funktionen auszuüben. Das heißt, sie sind formell von den zivilen Massen abhängig, die nominell die Macht hat. Und die Eliten selbst werden wiederum nominell aus den Reihen der Massen gewählt, das heißt, sie unterscheiden sich formal in keiner Weise von ihnen.

Dieser Abstieg der Eliten auf das Niveau der Massen, den Europa und der Westen dem Rest der Menschheit auferlegt haben, stürzt die heiligen, priesterlichen, heroischen und aristokratischen Funktionen der Eliten. Die Eliten des neuen Typs haben nicht mehr den Vorteil, nicht nur die Macht, sondern auch die Hoheit über Vorstellungen und Ideen zu besitzen. In einer solchen gemischten Gesellschaft hat es den Anschein, dass die Ideen auch aus der Masse selbst kommen und gewissermaßen durch die Institution der politischen Parteien und deren politischen Wettbewerb an die Spitze gelangen und zu herrschenden Ideologien werden, die von den Parteien selbst politisch umgesetzt werden.

Ich mache ständig Vorbehalte – ,,nominell", ,,Anschein haben", ,,formell" -, weil all das nur die westliche Vorstellung von einem bürgerlichen, republikanischen, demokratischen, wie auch immer man es nennen will, Staatsaufbau ist. Aber das wird nur im Westen so klar und geordnet wahrgenommen, und auch nicht überall, sondern nur bei den Eliten. Der Rest der Menschheit lebt weiterhin in traditionellen Gesellschaften und nutzt oder imitiert die westliche Staatsstruktur und das politische System nur nominell und sehr oberflächlich.

Dieses System der bürgerlich-politischen Struktur bietet die Möglichkeit, direkt an die Massen zu appellieren, in der Regel, um sie zu beeinflussen, um die in einem Staat stattfindenden Prozesse von außen zu steuern. Und genau das ist die Grundlage, der Hintergrund, das Umfeld für die Führung von Informationskriegen. Es gibt keine unfehlbare Quelle für Vorstellungen und Bedeutungen, geschweige denn für Sakrales. Alles ist verstreut, vermischt und neu zu einer künstlichen politischen Gemeinschaft umgeknetet, in der alle gleich sind. Wenn solche unveränderlichen Quellen des Sakralen oder der philosophischen Ontologie irgendwo geschützt werden oder auftauchen, dann beginnt die Zivilgesellschaft gegen sie zu kämpfen und stürzt sich mit all ihrer Entschlossenheit und Intoleranz auf alles, was den Ideen dieser zivilen, desakralisierten und daher sinnfreien (Sinn, also Vorstellungen und Bedeutungen, sind verboten, weil das totalitär ist) Gesellschaft widerspricht.

Mit anderen Worten: Es gibt niemanden, der für die Vorstellungen und Bedeutungen zuständig ist, es gibt kein Monopol auf Ideen und Sakralität, alle sind gleich, alle sind gleichermaßen bedeutungslos, und wenn jemand versucht, den anderen seine Vorstellungen aufzuzwingen, ist das Totalitarismus. Wenn allerdings die Liberalen an der Macht sind, dürfen sie ihre Vorstellungen durchsetzen, denn sie haben das System erfunden – ihre Vorstellungen und Ideen werden also nicht in Frage gestellt. Der Rest ist verboten. In einem solchen System ist es nur erlaubt, die Massen jener Staaten zu beeinflussen, die noch nicht liberal genug sind, wo es also entweder eine (nicht liberale) Ideologie oder eine Philosophie (das ist bereits Faschismus, denn Platon zum Beispiel ist aus liberaler Sicht ein Faschist) oder, Gott bewahre eine Art von Sakralität herrscht (die dem liberalen Gott widerspricht).

In solchen illiberalen Gesellschaften darf man alles tun, was man will, denn sie sind totalitär, faschistisch und von vornherein schlecht. Zum Beispiel kann man die Massen mit allen Mitteln beeinflussen, indem man über die Köpfe der Eliten an sie appelliert und so die Eliten selbst – die Entscheidungen, die sie treffen – beeinflusst. In einem Nationalstaat will die Elite wissen, was in den Köpfen der Massen vorgeht, sie bittet stets um Feedback, führt statistische Erhebungen durch und versucht zu verstehen, was in den Köpfen der Massen vorgeht, um auf dieser Grundlage Entscheidungen auf staatlicher Ebene zu treffen. Aber die Massen haben in ihren Köpfen, was die Eliten in ihre Köpfe pflanzen. Und wenn die Eliten nichts (außer dem erlaubten Liberalismus) in die Köpfe pflanzen, dann kommt jemand von außen und pflanzt etwas ein: den erlaubten Liberalismus. Das bedeutet, wenn man die Massen beeinflusst, so dachten die Theoretiker der neuen Ansätze zur Kriegsführung, kann man durch die Beeinflussung der öffentlichen Meinung die Eliten dazu zwingen, sich dem Willen eines externen Akteurs zu unterwerfen, der, indem er an die Massen appelliert, dadurch die Eliten beeinflusst. Das ist die ursprüngliche Prämisse der Informationskriegsführung.

Diese Entdeckung war eine Art Ausgangspunkt für die Entstehung eines (in jeder Hinsicht) revolutionären Ansatzes zur Neubetrachtung der Kriegsführung insgesamt. Auf dieser Grundlage entstanden Konzepte wie zum Beispiel das Konzept der Kriegsführung ,,von innen nach außen" von John Warden, das zunächst ausschließlich unter dem militärischen Aspekt betrachtet wurde, also zuerst die militärisch-industrielle Infrastruktur (militärische Anlagen, Fabriken, Reparaturwerkstätten) durch gezielte Raketenangriffe zu vernichten und dann die Kommunikationsmittel auszuschalten. Das alles zusammengenommen entzieht der Armee den Rückhalt, den inneren Zusammenhalt. Im Ergebnis ist die geschwächte Armee nicht in der Lage, Widerstand zu leisten. Und erst danach kommt es zum Zusammenstoß mit einer geschwächten und ausgebluteten Armee, als letzte, abschließende Etappe.

Dasselbe Konzept der Kriegsführung von ,,innen nach außen" wurde später auf den Bereich der Information, der Ideen, Vorstellungen und Bedeutungen übertragen. Es entstand der logische Gedanke, dass man auf genau dieselbe Weise, aber eben auf semantische, ideologische Weise, zuerst die nationalen, staatlichen Eliten vernichten kann, dann die ihnen dienenden wissenschaftlichen und intellektuellen Kreise, dann die Fachwelt und schließlich den medialen Raum. Der mediale Raum beeinflusst die Massen und die Bevölkerung, die die Grundlage und die Quelle der Rekrutierung für die Armee bilden. Auf diese Weise kann man nicht nur den Staat selbst, seine Eliten, Wissenschaft, Bildung, Kultur und Medien, sondern auch die Armee zersetzen. Erinnert Sie das nicht an etwas?

Am wichtigsten ist, dass diese Zersetzung auf der Ebene der Vorstellungen und Bedeutungen, auf der Ebene der Ideen stattfindet. Die neue Methode der Kriegsführung, zu der auch die Informationskriegsführung gehört, legt den Schwerpunkt auf Ideen, auf Ideologie, auf die ,,Eroberung der Vorstellungskraft", wie es die Theoretiker des ,,Great Reset" ausdrücken. Auf diese Weise wird eine Gesellschaft erobert, was sich folglich auf die Armee als Derivat dieser Gesellschaft auswirkt.

So kann ein Staat ausschließlich durch die Sphäre der Ideen, durch ideologische Beeinflussung, durch die Bildung von Ideologemen, ohne den Einsatz von konventionellen Waffen erobert werden. Aber in der Informationskriegsführung ist es nicht nur wichtig, über die Kriegsmittel – Netze, Medien, Kommunikation – zu verfügen. Das Wichtigste ist die Frage, was durch sie verbreitet werden soll, welche Ideen, welche Bedeutungen sie vermitteln sollen. Mit Hilfe von Ideen und Bedeutungen wird eine Gesellschaft ohne einen heißen Krieg erobert. Und dann kann man mit ihr machen, was man will.
https://www.anti-spiegel.ru/2022/die-unterschaetzte-macht-wie-informationskriege-entstanden-sind/?doing_wp_cron=1648736161.3041090965270996093750

"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans


Was hinter der Preiserhöhung für Weizen steht
Der Krieg treibt die Preise für Nahrungsmittel in die Höhe – das ist das gängige Narrativ. Aber die Preise werden weniger von der realen Versorgungslage bestimmt, als von den spekulativen Erwartungen der Börsenhändler.

Weil Putin in die Ukraine einmarschiert ist, gehen die Preise hoch und es drohen Hungersnöte. Dieses von den Medien verbreitete Narrativ wirkt realistisch und wird daher gerne geglaubt. Immerhin machen die Weizenexporte der beiden kriegführenden Länder rund ein Viertel des Weltmarktes aus, wie die New York Times in einer Warnung vor sozialen Unruhen schreibt.

Aber das Narrativ ist mehrfacher Hinsicht falsch. Russland ist 130 Mio. Tonnen zwar ein wichtiger Weizenproduzent, liegt aber weit hinter China (615 Mio. T.), den USA (434 Mio. T.) und Indien (335 Mio. T.) zurück. Der meiste Weizen kommt zudem gar nicht auf den Weltmarkt, sondern wird im Inland verbraucht. Russland und die Ukraine sind jedoch wichtige Exporteure.

Was das bedrohliche Szenario ebenfalls verschweigt, ist die Tatsache, dass der Weizen im Durchschnitt ein Jahr lang gespeichert wird. Der Konflikt beeinflusst also zur Zeit die reale Versorgung mit Weizen nicht. Und wenn der Krieg bald aufhören würde, könnten die Bauern in Frieden ihre Felder bestellen und die Weizenversorgung wäre auch in Zukunft gesichert.

Hier kommt der Preis ins Spiel: Entscheidend ist dabei nicht der inländische Preis, sondern der Weltmarktpreis, der an der Börse in Chicago gebildet wird. Und da spielen die Mengen, die überhaupt auf den Weltmarkt kommen und die Erwartungen die entscheidende Rolle. Der Weltmarktpreis dominiert die inländischen Preise, da sich die Händler bei höheren inländischen Preisen jederzeit auf dem Weltmarkt eindecken können.

Die Preisbildung am Chicago Mercantile Exchange, der grössten Börse für Waren und Rohstoffe, wird von drei Faktoren bestimmt: der Erwartung des künftigen Verhältnisses von Angebot und Nachfrage, der vorhandenen Geldmenge und den alternativen Anlagemöglichkeiten.

 

Die Preisentwicklung des Weizens zeigt eine absolute Spitze 2008, als die Anleger fluchtartig den Aktienmarkt verliessen und sicherere Anlagen suchten. Die Spitzen von 2010 und 2012 gingen auf die Erhöhung der Geldmenge in Folge der «Finanzkrise» zurück, als das Vertrauen in den dauerhaften Anstieg der Aktienmärkte noch nicht wirklich da war.

Fazit: Der Weizenpreis wird weniger von den realen Verhältnissen geprägt als von den spekulativen Launen des Finanzcasinos, hat aber zum Teil drastische Auswirkungen auf die Versorgungslage in den ärmeren Ländern.

Ein wichtiger Faktor für die reale Versorgung ist im weiteren die Inflationserwartung. Händler, die über grössere Mengen Weizen verfügen und höhere Preise erwarten, werden die Ware tendenziell zurückhalten, da sie mit einem späteren Verkauf höhere Gewinne realisieren. Das befeuert die Inflationsspirale.

Das Versagen der neoliberalen Märkte in der Versorgung der Menschheit wird höchstwahrscheinlichg staatliche Interventionen zur Folge haben. Der französische Präsident Macron spricht bereits von einer globalen Hungerkrise als Folge des Krieges und hat Lebensmittelmarken angekündigt.

Natürlich kann man die Lösung von Krisen nicht den «Märkten» überlassen, die, wie eine Börsenweisheit sagt, die grössten Gewinne machen, wenn Blut auf den Strassen fliesst. Aber anstatt die Endverbraucher zu entlasten und dadurch tiefer in staatliche Abhängigkeit zu treiben, müssten die Preise reguliert und die Märkte entmachtet werden. Sonst wird die spekulativ befeuerte Hungerkrise zu einem Instrument des Great Reset.
https://zeitpunkt.ch/was-hinter-der-preiserhoehung-fuer-weizen-steht
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Hans

           Aufklärung gegen Propaganda ist schwierig – aber nötig
Im Informationskrieg ist der Westen überlegen, so der Eindruck der letzten Jahre. Die Spirale aus propagandistischer Empörung und Sanktionen oder anderen Kriegshandlungen läuft wie ein gut geöltes Uhrwerk. Und dennoch ist es unverzichtbar, nüchtern dagegenzuhalten.             

von Dagmar Henn

Wenn man die westliche Kriegsführung länger beobachtet, ist Butscha nur eine weitere Wiederholung eines altbekannten Musters. Erst geschieht irgendetwas, das ganz, ganz schrecklich ist, dann folgt die nächste Runde ökonomischer oder militärischer Kriegsmaßnahmen. Manchmal kommen diese Ereignisse, echt oder inszeniert (öfter Letzteres) wirklich überraschend, aber oft hat man schon eine Weile davor das Gefühl von "jetzt müsste eigentlich" und ist dann im Grunde nur noch daran interessiert, welche Maßnahmen danach aus dem Hut gezogen werden.

Russischer Kriegsreporter über die wahren Täter des Massakers von Butscha
So war das in Syrien: Wann immer die Syrisch-Arabische Armee Fortschritte machte, kam gleich der Gedanke daran, dass der nächste Film, der nächste vermeintliche Giftgaseinsatz bereits in Arbeit ist. Und nachdem jüngst nicht nur das Video mit der Misshandlung russischer Kriegsverbrecher durchgerutscht war, sondern auch noch – zumindest in Deutschland – eine Debatte über die Schäden angefangen hatte, die diese Sanktionen hier anrichten, ist es logisch, dass irgendetwas kommen musste. Schließlich gibt es zwei Punkte, die der Bevölkerung im Westen und ganz besonders der europäischen nicht klar werden dürfen: wie zweifelhaft der Verbündete ist, der da gestützt werden soll, und wie schrecklich die Folgen der Sanktionen für ihren eigenen Alltag sind.

Aber wie kann man auf diese Art der Propaganda reagieren? Ist es möglich, die Menschen zu erreichen, die all diese Geschichten ohne ein Körnchen Salz schlucken? Das ist keine banale Frage, schließlich beeinträchtigt diese Bereitschaft mittlerweile nicht nur das private wie das politische Leben; sie stellt die Zukunft dieses Landes und womöglich sogar die Zukunft der Menschheit in Frage, sollten die Bilder aus Butscha als Vorwand genutzt werden, um einen Eintritt der NATO in einen Krieg gegen Russland zu begründen. Noch vor einiger Zeit hätte ich das als unmöglich abgetan, aber eine Beendigung von Nord Stream 2 konnte ich mir ebenfalls nicht vorstellen, weil das in etwa das ökonomische Gegenstück dazu ist, sich die Pulsadern zu öffnen. Und trotzdem ist es geschehen.

Der erste Schritt, der diese Propaganda kennzeichnet, ist die Selektivität. Die Bilder aus dem Krieg im Jemen sind um ein Vielfaches schrecklicher als selbst die schlimmsten aus der Ukraine (und damit meine ich jetzt nicht Butscha, das liegt auf einer Ukraine-bezogenen Skala von 1 bis 10 maximal auf 5), weil es um verhungernde Kinder geht; aber diese werden gar nicht erst gezeigt. Bei den Bildern, die gezeigt werden, und den Ereignissen, über die berichtet wird, gibt es dann eine weitere Auswahl zwischen jenen, die man mal eben notiert, jenen, die einen Artikel oder eine Schlagzeile wert sind, und jenen, die in allen Medien unter vollem Einsatz emotionaler Manipulation hochgespielt werden. Zwischen den Nachrichten, die in diese drei Kategorien sortiert werden, gibt es technisch keinen Unterschied. In welcher Kategorie sie landen, ist der Punkt, an dem sich eine Agenda manifestiert.

Jemen: Waffenstillstand nach wenigen Stunden gebrochen
Das ist alles noch mehr oder weniger normales Handwerk. Die Gegenreaktion besteht darin, die meist einheitliche Sortierung zu durchbrechen, also auch von jenen Dingen zu berichten, die höchstens mal eine Kurzmeldung wert sind, wie der Jemen, und kritisch zu bleiben gegenüber der sofort mitgelieferten Deutung. Es gab Phasen, in denen diese Art des Dagegenhaltens funktionierte, das Bekanntmachen von anderen, abweichenden Tatsachen eine vorhandene Deutung auflösen oder abschwächen konnte; die Enthüllungen über Mỹ Lai durch Seymour Hersh waren so ein Fall.

Aber das ist 50 Jahre her. Und nicht nur die Art und Weise, wie die Ereignisse, die eine neue Angriffswelle einleiten, dargestellt werden, hat sich geändert. Berichterstattung heute ist viel emotionaler als vor 30, 40 Jahren. Man kann sich alte Berichte von Peter Scholl-Latour vornehmen, um einen Vergleich zu finden; nicht, dass diese Berichte frei von einer Deutung gewesen wären, aber diese lag auf der Ebene der Gedanken, nicht der Gefühle. Heute wird das emotionale Etikett gleich mitgeliefert. Was gezeigt wird, ist "schrecklich", "entsetzlich" oder "aufwühlend" oder wird gleich als Verbrechen eingestuft; was nicht gezeigt wird, kann naturgemäß weder gedeutet noch gefühlt werden.

"Massaker", "Grauen", "Schrecken" sind die Worte, die auf den Bildern aus Butscha als Etikett kleben. Das wirkt in mehr als eine Richtung. Es signalisiert nicht nur den "Gläubigen", was sie in diesem Moment fühlen sollen, nämlich Zorn und Abscheu, es signalisiert ihnen auch, wie sie andere wahrnehmen sollen, die sich nicht so leicht überzeugen lassen. Denn wer sich dem vorgegeben Gefühl verweigert, ist entweder ein herzloser Schuft oder ein Gegner. Schon das Nachdenken, die nüchterne Distanz, die gerade bei der Bewertung von Kriegsereignissen eigentlich unverzichtbar ist, verstößt dann gegen das, was als menschlich definiert wird. Diese Form emotionalen Drucks ist in dieser Intensität etwas, das in Deutschland zuerst für den Angriff auf Jugoslawien eingeführt worden war, seitdem aber von Runde zu Runde neue Höhen erklimmt und im Umfeld von Corona in alltäglichen Gefühlsterror verwandelt wurde. Was wiederum jetzt das Spiel in Bezug auf die Ukraine deutlich erleichtert.

Analyse
Human Rights Watch: Unabhängig und neutral im Ukraine-Konflikt?
Man kann diese Emotionalisierung nicht mit einer ebenso emotionalen Gegenerzählung kontern. Schon allein, weil man sich gegenüber einer vereinheitlichten Medienlandschaft, die komplett den gleichen Akkord anstimmt, unvermeidlich in einer unterlegenen Position befindet. Aber auch, weil es nicht das Ziel sein kann, eine manipulative Erzählung durch eine andere zu ersetzen. Das heißt nicht, eigene Gefühle zu verleugnen – aber sie als eigene Gefühle kenntlich zu machen, was dem Leser immer die Option lässt, auf Distanz zu gehen und selbst zu reagieren. Genau das versucht die emotionale Erzählung des Mainstream zu verhindern.

Doch selbst mit der transparentesten Betrachtung, mit Offenlegung aller Überlegungen, die der eigenen Deutung vorausgehen, und bei sorgfältigster Anführung der Quellen gibt es einen großen Teil der Menschen, die nicht zu erreichen sind. Die selbst durch Hinweise auf massive logische Brüche nicht anfangen, nachzudenken. Mein Lieblingsbeispiel dazu bezieht sich auf die Skripal-Erzählung (auch ein Auslöser für Sanktionen gegen Russland). Zwei Personen sollen beim gemeinsamen Durchschreiten einer Tür durch eine am Türgriff aufgetragene Substanz vergiftet worden sein. Zwei? Wenn man sich die Situation bildlich vorstellt – wie viele Personen fassen nach dem Türgriff? Immer nur eine. Ein einfacher, logischer Einwand, der eigentlich dazu führen müsste, zumindest eine Bresche für ein längeres Nachdenken zu schlagen. Aber es funktioniert nicht.

Der Grund dafür liegt darin, dass die sorgfältig manipulative Auswahl der titelseitenwürdigen Objekte und die damit verbundene emotionale Überwältigung nur die Hälfte der Strategie darstellt. Die zweite Hälfte ist das, was existenziell neu ist oder zumindest sehr lange nicht mehr gebraucht wurde. Sie wurde seit 2014 etabliert, anfänglich mit dem "Querfront"-Vorwurf über Putintroll bis zu Corona-Leugner und Querdenker, und sie blühte inzwischen, wie man an der Entlassung des Dirigenten Waleri Gergijew sieht, längst zu einer Größe auf, die man in der Bundesrepublik höchstens während der Kommunistenhatz der Adenauerzeit, eher noch im Deutschland der Jahre vor 1945 vorgefunden hatte.

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Die zweite Hälfte besteht nämlich schlicht in der stetig wiederholten Mitteilung, dass eine Abweichung von vorgegebenen Deutungen und Gefühlen sofort sanktioniert wird; mit verschiedenen Formen gesellschaftlicher Ächtung, aber auch direkt, durch Verlust des Arbeitsplatzes beispielsweise. Das unterscheidet sich zwar de jure, aber nicht de facto von einer unmittelbaren Strafbarkeit, und selbst an Letztere tastet sich dieses Deutschland schrittweise heran.

Wir sind längst so weit, dass nur wenige Leser dieser Seiten sie am Arbeitsplatz aufrufen dürften und es vermutlich viele gibt, die nicht einmal ihren Freunden erzählen, dass sie einen Blick auf die Meldungen des "Feindsenders" werfen. Und das sind noch die Hartnäckigen, die Zweifler. Diejenigen, die grundsätzlich Argumenten zugänglich sind. Es gibt aber inzwischen große Teile der Gesellschaft, bei denen die permanenten Drohungen so tief ins Unbewusste gesickert sind, dass sie schon gar nicht mehr auf den Gedanken kämen, über die präsentierte Erzählung auch nur nachzudenken.

Selbst ohne diese Drohkulisse gibt es eine Hemmschwelle, die nicht leicht überwunden werden kann. Bis zu einem bestimmten Punkt neigt jeder Mensch dazu, Informationen, die den eigenen Überzeugungen zuwiderlaufen, zu ignorieren. Das ist das Phänomen, das als kognitive Dissonanz bekannt ist – wenn zwei Informationen einander widersprechen, wird eine davon ausgeblendet, und zwar diejenige, die das persönliche Wohlbefinden beeinträchtigt.

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Der ganz materielle Druck, der aufgebaut wurde, führt dazu, dass sich der Punkt, an dem diese kognitive Dissonanz durchbrochen werden kann, immer weiter nach außen schiebt. Es bräuchte dafür eine ganze Flut abweichender Informationen oder unabweisbare, materielle Tatsachen, die einem auf die Haut rücken, wie sie die ökonomische Katastrophe, die die Sanktionen auslösen werden, liefern dürfte. Wenn ein möglicher Jobverlust angesichts eines gegebenen Mangels an Nahrungsmittel zu einer Banalität wird, beispielsweise. Aber das ist eine ungewisse Hoffnung, weil sowohl das emotionale Bombardement als auch die Sanktionsdrohung immer noch weiter aufgedreht werden können. In Tschechien stehen mittlerweile prorussische Äußerungen unter Strafe.

Politisch ist das ein Zeichen der Schwäche, und eine höchst gefährliche Strategie. Schon die massive Gleichschaltung der Medien, die spätestens seit 2014 zu beobachten ist, hat einen Preis – sie schneidet auch eine Informationsquelle ab, aus der die Herrschenden erfahren, wie die Stimmung in der Bevölkerung wirklich ist. Es ist kein Zufall, dass die Meinungsforschung, die das zumindest partiell kompensieren kann, in Deutschland von Joseph Goebbels eingeführt worden war. Wenn über Hunderte von Demonstrationen nicht berichtet wird, wie das bei den Spaziergängen der Fall war, dann ist das eine wichtige Information, die in gebündelter Form nicht mehr zur Verfügung steht. Für alle Beteiligten.

Dann gibt es noch die Frage der Kooperation. Kooperation ist das Kernstück jeder Macht; ihr Fehlen lässt sich nur kurzfristig und unvollkommen durch schiere Gewalt ersetzen. Die Beherrschten müssen beherrscht werden wollen. Wenn die Kooperation bricht, heißt das zwar noch nicht zwingend, dass eine Macht fällt, aber es heißt auf jeden Fall, dass sie jederzeit fallen kann. Ein kleines Beispiel dafür, wie zerbrechende Kooperation aussieht, konnte man sehen, als die USA jüngst versuchten, Ersatz für das russische Öl zu finden, und in den Golfstaaten schlicht niemand telefonisch erreichbar war.

Aber das gilt auch auf der unteren Ebene. Je schwächer die Kooperation, desto mehr Aufwand erfordert es, die eigenen Regeln durchzusetzen. Schon die Vereinheitlichung der öffentlichen Meinung, noch weit mehr aber die beständige Drohung, falls vom Pfad der Tugend abgewichen wird, sind Versuche, eine Kooperation zu erzwingen, die ansonsten nicht mehr gegeben wäre.

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Riskant ist das aus mehreren Gründen. Zum einen, weil große Teile der Konformen nicht überzeugt, sondern nur überwältigt oder durch den Druck eingeschüchtert sind, aber, je stärker die Erzählung von der Wahrheit abweicht, die Gefahr steigt, dass ein einzelnes Ereignis sie zusammenbrechen lässt. Dieser Schaden ist dann nicht mehr kompensierbar, die Glaubwürdigkeit ist ein für alle Mal komplett dahin. Importierte ukrainische Faschisten, die nur begrenzt kontrollierbar sind, wären etwa erstklassige Kandidaten dafür, solche Ereignisse zu liefern, die die jetzt mühsam heraufbeschworene "Solidarität mit der Ukraine" durch eine abrupte Begegnung mit einer widerlichen Wirklichkeit platzen lassen könnten.

Die ständige Erhöhung des Drucks auf Abweichler oder solche, die Abweichler werden könnten, hat ebenfalls eine unberechenbare Seite. Was, wenn die schiere Äußerung einer Meinung eine Strafe nach sich zieht, die einer schweren Körperverletzung entspricht? In Tschechien reicht der Strafrahmen für prorussische Äußerungen bereits bis zu drei Jahren Haft. Da kann man doch dem Gegenüber, statt ihm einen Satz ins Gesicht zu schleudern, gleich einen Schlag verpassen. Das ist jetzt nicht als Anregung gemeint, sondern als Feststellung. Je höher der Preis der abweichenden Meinung wird, desto weiter sinkt relativ der Preis des abweichenden Handelns. Auch solche Verschiebungen hatte es historisch bereits gegeben, aber man landet wieder bei den gleichen historischen Zeiträumen.

Eine stabile demokratische Gesellschaft hat so etwas nicht nötig. Je weiter diese Entwicklung fortschreitet, desto weiter schwinden Stabilität wie Demokratie, was wieder mit einer weiteren Erhöhung des propagandistischen Drucks aufgefangen werden muss. Die Perspektive ist also nicht hübsch, aber in ihren Tiefen verbirgt sich die Möglichkeit plötzlichen Wandels.

Meinung
Ein paar Worte zu Butscha
Wenn es aber darum geht, dieser Technik etwas entgegenzusetzen, sind die Möglichkeiten sehr begrenzt. Schließlich ist selbst bei größten Anstrengungen nur die erste Hälfte des Mechanismus angreifbar, die Propaganda selbst; die zweite Hälfte, die Drohkulisse, steht nur den Herrschenden zur Verfügung, sie ist Ausfluss materieller Macht, die mit Worten nicht aufgehoben werden kann. Damit einen Umschwung einer öffentlichen Meinung zu erreichen, die zwischen Überwältigung und Bedrohung eingekeilt ist, bleibt Illusion.

Und dennoch sind diese Bemühungen wichtig, denn auch solche Phasen dauern nicht ewig, und eine derart im Kern schwache Macht schwindet irgendwann. Wenn der Westen die Vorherrschaft endgültig verloren hat, wird die wirkliche Welt ihr Recht einfordern. Für diesen Moment braucht es genug klare Köpfe, und daran kann man selbst mit dem augenblicklich schwachen Mittel publizistischer Aufklärung arbeiten. Auch, wenn es nicht gelingt, den Kriegstreibern des Westens in den Arm zu fallen – die Grundsteine für den Frieden werden hier gelegt.

https://rtde.team/meinung/135422-aufklaerung-ist-gegen-propaganda-schwach-aber-noetig/
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denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Fälschung von Putin-Zitaten und Ausschluss von behinderten Sportlern

Wie tief kann der Westen sinken, wenn es um die Dämonisierung Russlands geht?

Rick Sterling

 

Eine Bevölkerung zu mobilisieren, um einen gezielten Feind zu verunglimpfen und zu hassen, ist eine Taktik, die von den Führern seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte angewandt wird, und sie wird im aktuellen Konflikt zur Dämonisierung Russlands und Wladimir Putins eingesetzt. Wenn wir den Marsch in den Krieg mitmachen wollen, können wir uns dem Hassfest anschließen. Wenn wir jedoch eine objektivere und ehrlichere Bewertung der Ereignisse wünschen, müssen wir uns auf Fakten stützen, die unsere Regierung und die von ihr angeführten Mainstream-Medien uns nicht zeigen wollen.

Nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine wird alles, was mit Russland zu tun hat, bestraft. Russische Sportler, darunter auch Querschnittsgelähmte, werden von internationalen Sportwettkämpfen ausgeschlossen. Jahrhundertalte russische Schriftsteller und Musiker wie Tolstoi und Tschaikowsky werden aus den Bücherregalen und von Konzertprogrammen entfernt. Selbst russische Rassekatzen sind nicht ausgenommen.

Wenn solche Maßnahmen gerechtfertigt sind, warum wurden dann nach der US-Invasion im Irak keine US-Sportler, -Musiker oder -Schriftsteller mit einem solchen Verbot belegt? Und warum empören sich so wenige Menschen über die Bombardierung und Tötung von 370.000 Menschen im Jemen? Warum empören sich so wenige Menschen darüber, dass Tausende von Afghanen verhungern, weil die Vereinigten Staaten das afghanische Staatsvermögen beschlagnahmen, das in westlichen Banken liegt?

 

Warum die Ukraine?

 

Über die Ukraine wurde viel und breit in der Öffentlichkeit berichtet. Es ist ein einfaches Hollywood-Drehbuch: die Ukraine ist der Engel, Russland ist der Teufel, Zelensky ist der Held und alle guten Menschen tragen blau-gelbe Bänder.

Die Aufrechterhaltung dieses Bildes erfordert Propaganda, um es zu fördern, und Zensur, um zu verhindern, dass Herausforderer es entkräften.

Dies erforderte die Abschaffung einiger lang gehegter westlicher Traditionen. Mit dem Ausschluss aller russischen Athleten von internationalen Wettkämpfen haben das Internationale Olympische Komitee und verschiedene Sportverbände gegen die Olympische Charta verstoßen, die eine Diskriminierung aufgrund der Nationalität verbietet.

 

Zensur

 

Der Westen rühmt sich der freien Meinungsäußerung, doch die Zensur alternativer Standpunkte ist in Europa und Nordamerika inzwischen weit verbreitet. Russia Today und andere russische Medien werden sowohl im Internet als auch im Kabelfernsehen blockiert. Ironischerweise wurden zahlreiche Sendungen auf RT von Amerikanern moderiert, zum Beispiel von dem Journalisten Chris Hedges und dem Komiker Lee Camp. Die USA bringen ihre eigenen Bürger zum Schweigen.

Zensur oder Schattenverbote sind in den sozialen Medien weit verbreitet. Am 6. April wurde einer der bestinformierten Militäranalysten, Scott Ritter @realScottRitter, bei Twitter gesperrt. Und warum? Weil er angedeutet hatte, dass die Opfer von Bucha möglicherweise nicht von Russen, sondern von ukrainischen Ultranationalisten ermordet wurden und dass die USA und das Vereinigte Königreich ebenfalls schuldig sein könnten.

Der Netflix-Dokumentarfilm von 2015 mit dem Titel "Winter on Fire: Ukraine's Fight for Freedom" befasst sich mit dem Aufstand auf dem Maidan (Kiewer Hauptplatz) von 2013-2014. Dabei werden die wichtigsten Elemente der Ereignisse ignoriert: die von den USA bereitgestellte Führung und die von den Ultranationalisten des Rechten Sektors und des Asow-Bataillons bereitgestellten Kräfte. Die Angriffe und Morde an ukrainischen Polizisten werden beschönigt.

Der Dokumentarfilm "Ukraine on Fire" aus dem Jahr 2016 hingegen liefert die Hintergründe und wesentlichen Elemente des Konflikts. Er ist nicht auf Netflix verfügbar und war eine Zeit lang auf YouTube verboten.

Die meisten Menschen im Westen wissen nichts von der Beteiligung der USA am Staatsstreich in Kiew 2014, der anschließenden Finanzierung und Ausbildung ultranationalistischer und neonazistischer Bataillone durch die USA und dem achtjährigen Krieg in der Ostukraine, der vierzehntausend Tote forderte.

 

Sensationelle Anschuldigungen

 

Die Ukraine, die von amerikanischen und britischen Geheimdiensten unterstützt wird, weiß, wie wichtig der Informationskrieg ist. Sie erhebt sensationelle Anschuldigungen, über die die Medien unkritisch berichten. Wenn die Wahrheit schließlich ans Licht kommt, wird sie ignoriert oder auf den hinteren Seiten vergraben. Hier ein paar Beispiele:

- Im Jahr 2014 wurden in der Ostukraine elf Zivilisten getötet, als eine Wohnung in einem von Rebellen gehaltenen Gebiet getroffen wurde. Die Ukraine versuchte, Russland die Schuld zu geben, obwohl keine Bomben aus Russland kamen und die Bevölkerung ethnisch russisch ist.

- Zu Beginn des aktuellen Konflikts behauptete der ukrainische Präsident Zelensky, die Soldaten auf der Schlangeninsel seien heldenhaft gestorben, anstatt sich zu ergeben. Tatsächlich haben sich alle Soldaten ergeben.

- Die Ukraine und westliche Medien behaupten, ein Entbindungskrankenhaus in Mariupol sei von Russland bombardiert worden. Beweise zeigen, dass das Krankenhaus am 7. März, zwei Tage vor der Bombardierung am 9. März, von ukrainischen Streitkräften übernommen wurde.

- Die jüngsten sensationellen Anschuldigungen beziehen sich auf tote Zivilisten in Bucha, nördlich von Kiew. Auch hier gibt es viele gegenteilige Beweise. Die russischen Soldaten verließen Bucha am 31. März, der Bürgermeister von Bucha verkündete am 31. März, dass die Stadt befreit sei, ohne Gräueltaten zu erwähnen, das Asow-Bataillon rückte am 1. April in Bucha ein, das ukrainische Verteidigungsministerium veröffentlichte am 3. April Videos von "russischen" Gräueltaten.

In den meisten Fällen gehen die westlichen Medien den Anschuldigungen nicht nach und fragen auch nicht mit einfacher Logik, ob sie einen Sinn ergeben. Im Fall der Bucha-Geschichte musste die NY Times jedoch zugeben, dass sie "nicht in der Lage war, die Behauptungen des ukrainischen Verteidigungsministeriums unabhängig zu überprüfen."

 

Selbstzensur

 

Neben der eigentlichen Zensur gibt es auch eine weit verbreitete Selbstzensur. Anstatt zu lesen, was die Russen sagen, beschäftigen sich westliche politische "Analysten" mit haarsträubender Amateurpsychologie und Spekulationen. Ohne faktische Grundlage spekulieren sie darüber, was Putin will und wie sein Geisteszustand ist.

Das ist praktisch, wenn man sich nicht mit den wirklichen Fragen und Argumenten auseinandersetzen will.

Die meisten westlichen Analysten und Journalisten haben Angst oder sind nicht gewillt, zu lesen oder zu hören, was die russische Führung sagt. Das ist bedauerlich, denn diese Reden sind klarer und direkter als die von westlichen Politikern, die sich auf Public Relations, Spin und Plattitüden verlassen.

 

Fälschung von Zitaten

 

Die Unkenntnis der russischen Außenpolitik ist so groß, dass das Online-Magazin Truthout kürzlich einen Artikel veröffentlichte, der ein sensationelles, aber frei erfundenes Zitat von Putin enthält. Darin heißt es: Putin ist hier deutlich genug: "Die Ukraine hat keine nationalen Rechte, die die Russen zu respektieren verpflichtet sind. Bereiten Sie sich auf eine Wiedervereinigung, eine Wiederaufnahme oder einen anderen Euphemismus für einen subalternen Status bei Mütterchen Russland vor."

Putin hat nichts dergleichen gesagt, und jeder halbwegs sachkundige Mensch würde erkennen, dass dies eine Fälschung ist.

Als ich den Mitverfasser, Carl Davidson, per E-Mail fragte, woher das Zitat stamme, gab er zu, es erfunden zu haben. Dies ist insofern von Bedeutung, als die Aussage den Kern des Konflikts trifft. Versucht Russland, sich die gesamte Ukraine einzuverleiben? Beabsichtigt es, die Ukraine zu besetzen? Jeder, der die Reden von Putin und Lawrow liest, z. B. hier und hier und hier (Links auf englischsprachige Websites), weiß, dass dies nicht der Fall ist. Davidsons erfundenes Zitat deutet darauf hin, dass er die Reden selbst nicht gelesen hat.

 

Die Ukraine im globalen Kontext

 

In dem Artikel mit dem erfundenen Zitat wird behauptet, dass "Putin Teil einer globalen rechtsautoritären Bewegung ist, die das 20. Jahrhundert 'stürzen' will". Diese Analyse ähnelt der der Demokratischen Partei in den USA, die die große globale Kluft zwischen "Autoritarismus" und "Demokratie" sieht.

Sie ist sehr US-zentriert und parteiisch, wobei Putin mit Trump in einen Topf geworfen wird. Es ist auch eigennützig, denn die US-Demokraten sind die Verkörperung der "Demokratie". Sie steht im völligen Gegensatz zu einer Klassenanalyse.

Diese fehlerhafte Analyse weist erhebliche Widersprüche auf. Es ist bekannt, dass Biden unpopulär ist. Bidens letzte Zustimmungsrate liegt unter 42 %. Dass Putin in Russland beliebt ist, ist im Westen weniger bekannt. Seit der Intervention in der Ukraine ist seine Zustimmungsrate auf über 80 % gestiegen.

Ebenfalls im Westen weitgehend unbekannt ist, dass der Großteil der Welt die westliche Analyse des Ukraine-Konflikts NICHT unterstützt. Länder, die 59 % der Weltbevölkerung repräsentieren, enthielten sich der Stimme oder stimmten gegen die Verurteilung Russlands in der UN-Generalversammlung. Diese Länder neigen dazu, den US-Exzeptionalismus und die wirtschaftlich-militärische Vorherrschaft als Hauptproblem zu betrachten. Sie halten es nicht für hilfreich, Russland zu dämonisieren, und drängen auf Verhandlungen und eine schnelle Lösung des Ukraine-Kriegs.

Kuba sagte: "Die Geschichte wird die Vereinigten Staaten für die Folgen einer zunehmend offensiven Militärdoktrin jenseits der NATO-Grenzen zur Rechenschaft ziehen, die den internationalen Frieden, die Sicherheit und die Stabilität bedroht. ... Russland hat das Recht, sich zu verteidigen."

Der südafrikanische Präsident Ramaphosa gab der NATO die Schuld: "Der Krieg hätte vermieden werden können, wenn die NATO über die Jahre hinweg Warnungen aus den eigenen Reihen beherzigt hätte, dass ihre Osterweiterung zu mehr und nicht zu weniger Instabilität in der Region führen würde."

Der chinesische Vertreter sagte: "Die endgültige Lösung der Ukraine-Krise erfordert die Abkehr von der Mentalität des Kalten Krieges, die Abkehr von der Logik, die eigene Sicherheit auf Kosten der Sicherheit anderer zu gewährleisten, und die Abkehr von dem Ansatz, regionale Sicherheit durch die Ausweitung von Militärblöcken zu erreichen."

Viele westliche Anti-Kriegs-Bewegungen stehen dem Einmarsch Russlands kritisch gegenüber. Andere, wie der US-Friedensrat, sehen die USA und die NATO als Hauptverantwortliche. Sie alle sehen jedoch die Notwendigkeit, darauf zu drängen, den Krieg zu beenden, bevor er sich verschlimmert.

Im Gegensatz dazu heizt der westliche militärisch-industrielle Medienkomplex den Krieg mit Propaganda, Zensur, Verboten, Dämonisierung und mehr Waffen an. Es scheint, dass sie keine Lösung des Konflikts wollen. Genauso wie sie die NATO bei ihrem Vorstoß gegen Russland unterstützt haben, wohl wissend, dass sie damit Russland bis zum Punkt der Vergeltung provozieren, scheinen sie auf einen langwierigen blutigen Konflikt in der Ukraine zu drängen, wohl wissend, dass sie damit einen globalen Flächenbrand riskieren. Dennoch machen sie weiter, während sie Krokodilstränen vergießen.
http://antikrieg.com/aktuell/2022_04_08_faelschung.htm
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans


Ukrainekrieg: Deutsche Medienlandschaft endgültig im Rausch
07. April 2022 um 13:45 Ein Artikel von: Tobias Riegel

Deutsche und ukrainische Meinungsmacher aus Medien und Politik entfalten aktuell gemeinsam einen massiven Propaganda-Aufwand, der selbst die Corona-Kampagne übertrifft. Die willige Hingabe vieler Redakteure und Politiker an einen ideologischen Rauschzustand ist gefährlich. Selbst gestandene Medienkritiker – weit davon entfernt, naiv zu sein – müssen angesichts der aktuellen Wucht der Meinungsmache und der geballten Verantwortungslosigkeit in den Redaktionen eingestehen, geschockt zu sein. Ein Kommentar von Tobias Riegel.
Die Erfahrungen der Bürger mit weiten Teilen der deutschen Medien in den letzten Wochen sind erschütternd. Bereits die Steigerung der Meinungsmache während der Corona-Kampagne stellte vieles von dem in den Schatten, was die Bürger von ,,ihren" Redakteuren ohnehin auszuhalten hatten. Aber seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine ist bei vielen deutschen Redakteuren und Politikern eine nochmalige Entfesselung zu beobachten. Die Corona- und die Kriegs-Aspekte kommen zu den bereits vorher bestehenden sozialen Verwerfungen hinzu.

Verrohung und Verantwortungslosigkeit

Die umfassende und mutmaßlich vorsätzliche Aufladung der deutschen Bevölkerung durch Teile von Medien und Politik mit antirussischer Feindschaft wird mit einer Haltung vollzogen, als gäbe es kein Morgen. Auch dadurch wird eine während der Corona-Kampagne eingenommene verantwortungslose Grundhaltung nun fortgeführt. Ebenso kann die antirussische Kampagne nun mit ihren verrohenden Tendenzen auf die durch die Corona-Propaganda verstärkte sprachliche Verrohung aufbauen. Der Verweis auf drakonische neue Mediengesetze in Russland und die Existenz russischer Kriegspropaganda ist bei dem Thema berechtigt, entlastet aber nicht die Journalisten hierzulande.

Die aktuell praktizierte Verantwortungslosigkeit in vielen Redaktionen hat wahrscheinlich gravierende und langfristige Folgen. Albrecht Müller hat gerade die wichtige Warnung davor ausgesprochen, ,,weiter in den Rausch der Konfrontation zu verfallen", die aktuelle Meinungsmache werde ,,die Einstellung zum Verhältnis zu Russland für lange Zeit prägen, wahrscheinlich für eine ganze Generation". Zu diesen gesellschaftlichen Gefahren kommen die militärischen. Hinzu kommt die Sinnlosigkeit der Wirtschaftssanktionen: Während die deutschen Sanktionen mutmaßlich keinen Einfluss auf das Leid ukrainischer Bürger haben, können sie potenziell schwere soziale Verwerfungen in Deutschland auslösen.

Butscha als fragwürdige Steilvorlage

Die politischen und medialen Reaktionen auf die noch ungeklärten Vorgänge von Butscha müssen als unseriös und verfrüht betrachtet werden. Der Wissensstand hat sich seit dem Artikel der NDS-Redaktion zum Thema nicht entscheidend geändert, darum werden wir weiterhin keine Einschätzung der Vorgänge vornehmen. Daran ändern meiner Meinung nach auch die vorgelegten, aber wenig aussagekräftigen Satellitenbilder noch nichts. Und auch (vorerst) nicht die Intervention des deutschen Geheimdienstes beim Thema, denn auch dem BND ist in diesem Fall nicht ohne Skepsis zu begegnen.

Und darum bleibt unser Plädoyer für eine große Zurückhaltung bezüglich Butscha vorerst bestehen: Weil die Vorgänge in Butscha noch nicht geklärt sind, ist jede Propaganda und jede Politik, die auf den noch nicht bewiesenen Schuldzuweisungen gegen Russland aufgebaut wird, unseriös. Dazu gehören auch Artikel, die Butscha jetzt schon zum ,,Wendepunkt" stilisieren. Ebenso ist aber die Behauptung einer Entlastung Russlands im Fall Butscha als unseriös zurückzuweisen.

Von Skepsis gegenüber den ukrainischen Behauptungen fehlt in vielen deutschen Medien oft jede Spur. Es gibt bestimmt positive Ausnahmen, auch in den großen Medien. In der Gesamtwirkung, die auf die Bürger einprasselt, fallen solche Ausreißer aber kaum ins Gewicht. Ich habe zudem keine wirklich konsequent kritische Ausnahme in den großen deutschen ,,Leitmedien" entdecken können, etwa zum Thema Butscha. Vielleicht ist unseren Lesern etwas aufgefallen?

,,Sexualisierte Gewalt gehört zur Tradition der russischen Armee"

Das Problem ist darum ein eher allgemeines: Würde man nun einzelne skandalöse Beiträge aus den letzten Wochen in diesem Text analysieren, so entstünde der falsche Eindruck, diese Beispiele würden negativ herausragen, das ist nicht der Fall: Die Meinungsmache ist großflächig und unentrinnbar. Dennoch folgen hier zur Einstimmung ein paar willkürlich ausgewählte Zitate.

Besonders abzulehnen ist eine Tendenz, nicht mehr nur den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu dämonisieren, sondern indirekt eine Art dunkle ,,russische Seele" oder gewalttätige Traditionen Russlands zu suggerieren. So behaupten ,,Experten" in der ,,Welt":

    ,,Sexualisierte Gewalt gehört zur Tradition der russischen Armee. Berichte über offenbar systematische Vergewaltigungen ukrainischer Frauen und Kinder durch russische Soldaten häufen sich. Experten sehen darin ein Mittel, das Widerstand brechen und Truppen `belohnen' soll."

Für Sasha Lobo ist die russische Schuld in Butscha bereits ,,offenbar". Und im ,,Spiegel" möchte er diese Schuld der russischen Regierung dann auf eine ,,Mehrheit" der Russen ausdehnen :

    ,,Dass russische Truppen offenbar derart monströs handeln, enthüllt wohl das Ziel des russischen Überfalls: die Vernichtung der Ukraine. (...) Butscha und die propagandistische Reaktion bedeuteten, dass es sich nicht mehr (nur) um einen Angriffskrieg handelt, sondern um einen Vernichtungskrieg. (...) Ich halte es gerade aus deutscher Sicht für essentiell, die russische Bevölkerung nicht samt und sonders aus ihrer Verantwortung rauszuentschuldigen, jedenfalls den putinstützenden Teil. (...) Es geht hier nicht um eine Generalverurteilung aller Russinnen und Russen – aber um die Verantwortung der Mehrheit."

,,Putins hemmungslose Gewalt"

Es gäbe zahllose weitere Artikel, die scharfe Kritik verdient hätten. Nach meinem Empfinden handeln manche Redakteure noch unverantwortlicher als manche Teile der Politik, die auf mich manchmal einen getriebenen Eindruck machen. Aber hier sollen die verantwortlichen Politiker keineswegs über Gebühr in Schutz genommen werden: Vor allem die grünen Mitglieder der Bundesregierung erzeugen den Eindruck einer radikalen und zielgerichteten Verantwortungslosigkeit.

Außenministerin Annalena Baerbock erklärte angesichts der ,,unerträglichen Bilder" aus Butscha laut Medien bereits vor einigen Tagen vorverurteilend: ,,Putins hemmungslose Gewalt löscht unschuldige Familien aus und kennt keine Grenzen." Als Konsequenz kündigte sie weitere Sanktionen gegen Moskau und zusätzliche ,,Unterstützung für die Ukraine bei ihrer Verteidigung" an. Im Duktus des Feindmodus gefällt sich Verteidigungsministerin Christine Lambrecht, die laut Medien sagte: Es gehe aus militärischer Sicht darum, dass Russland im Unklaren über die Menge und Typen der gelieferten Waffen bleibe und sich nicht darauf einstellen könne:

    "Denn der Feind hört nämlich mit", so Lambrecht.

Deutsche und ukrainische Meinungsmache

Zu dem verantwortungslosen Teil der deutschen Medien und Politik kommt seit Wochen die anmaßende ukrainische Meinungsmache hinzu, die etwa der ukrainische Botschafter verbreitet. Zu Andrij Melnyk haben sich die NachDenkSeiten etwa hier oder hier oder hier geäußert.

Ausnahmen in dem niederschmetternden Gesamtbild der deutschen Medienlandschaft bilden beim Thema Ukrainekrieg einige Alternativmedien, die ,,Junge Welt" oder (zum Teil) ,,Berliner Zeitung" und ,,Freitag". RT wurde bekanntlich verboten und ist zunehmend schwer zu erreichen. Das bevorzugte Mittel der aktuellen Propaganda ist (vor der direkten Falschbehauptung) die Verkürzung oder das Verschweigen. Dass man den Krieg Russlands gegen die Ukraine ohne die Vorgeschichte des Kriegs nicht beurteilen kann, wird in diesem Artikel beschrieben.

Sie haben uns damals ,,Weißhelme", Bellingcat, die ,,Syrische Stelle für Menschenrechte" oder ,,Bana aus Aleppo" als glaubhaft verkauft

Zu den aktuellen Verfehlungen kommt folgender Aspekt aus der Vergangenheit: Die Medien haben bereits bei ähnlichen Vorkommnissen ihren Ruf verspielt. Wer den Bürgern jahrelang vorgaukelt, dass die ,,Weißhelme", Bellingcat, die ,,Syrische Stelle für Menschenrechte" oder ,,Bana aus Aleppo" glaubhafte Quellen sind, um russische Kriegsverbrechen (in Syrien) zu belegen, denen ist vorerst nicht mehr zu glauben.

Bekannt ist auch, dass die ukrainische Regierung in westlichen Medien nur selten Objekt genauerer Untersuchungen wird, selbst wenn sich Indizien stapeln. So wird die Ukraine etwa bei den Fällen MH17, Maidan-Massaker oder Donbas-Krieg von westlicher Seite erheblich weniger mit Anschuldigungen behelligt, wenn diese überhaupt erhoben werden. Auch bei den aktuellen Hinweisen auf mutmaßliche ukrainische Kriegsverbrechen reagierte etwa die ,,Tagesschau" vor einigen Tagen viel zurückhaltender als nun bei Butscha. In dem Fall war das aber richtig: Auch die Videos der ukrainischen Gräuel müssen natürlich erst geprüft werden, bevor man mit ihnen Politik und Propaganda gegen Kiew macht. Der Skandal ergibt sich aus der gleichzeitigen und radikalen Ungleichbehandlung der Vorgänge.

Der Triumph der Heuchelei

Unter anderem die ,,Tagesschau" nutzte aber wenigstens teils die korrekte Einschränkung ,,mutmaßlich", wenn es um die Vorfälle in Butscha ging. Diese Konzessionen an die eigene Berufsethik ging unter anderem dem Journalisten Filipp Piatov schon zu weit, wie er auf Twitter kundtat. Und die durch ihre ,,Berichterstattung" vom Maidan restlos diskreditierte Golineh Atai fordert offen die Ungleichbehandlung von Gesprächpartnern, je nach politischer (oder gar geografischer?) Herkunft – schließlich soll der geforderte Nachsatz ja mutmaßlich nur bei Russen angehängt werden:

    ,,Wie oft in den vergangenen acht Jahren haben wir immer wieder davor gewarnt, Kreml-Behauptungen (sprich: LÜGEN) einfach nur wiederzugeben, ohne den Nachsatz: "Das entspricht nicht den bekannten Fakten." Wie oft? Ich kann echt nicht mehr. Ich hab's aufgegeben."

Der hier aufblitzende Aspekt der Heuchelei (etwa angesichts der völlig anders wahrgenommenen US-Verbrechen) durchzieht die Ukraine-Propaganda wie ein roter Faden. Auf den Punkt gebracht wurde er kürzlich in dem Artikel ,,Das Völkerrecht ist ein bedeutungsloses Konzept, wenn es nur für US-Gegner gilt".

Summiert man die in diesem Artikel beschriebenen Vorgänge, so kann man Teile des deutschen Medienbetriebs aktuell nur als unseriösen Zirkus wahrnehmen, der sich einem ideologischen Rausch hingibt und sich vollends von den Regeln des eigenen Berufes verabschiedet hat.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=82754

"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)