Massenmanipulation, Propaganda und Gehirnwäsche

Begonnen von Hans, September 26, 2011, 17:54:52

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Hans

Treffen Sie die (einseitige) Presse
Bei der Berichterstattung über Russland und die Ukraine verzichten die Medien auf Objektivität
Paul W. Lovinger
 
Als Präsident Biden am 7. Dezember sein zweistündiges Gespräch mit seinem Amtskollegen Wladimir Putin führte, wiederholten die amerikanischen Nachrichtenmedien pflichtbewusst, was das Weiße Haus veröffentlicht hatte: eine Warnung Bidens, die Ukraine in Ruhe zu lassen - oder sonst!
Aber hatte Putin Biden nicht etwas zu sagen? Gibt es eine russische Seite in dieser Angelegenheit? Nicht, soweit es einige Medien betrifft.
Nehmen wir NBCs "Meet the Press" am Sonntag (12. Dezember). Chuck Todd eröffnete das Thema mit einem Ausschnitt aus Bidens Warnung an Putin vor "wirtschaftlichen Konsequenzen, wie er sie noch nie gesehen hat", wenn Russland in die Ukraine einmarschiert.
Außenminister Anthony Blinken sagte Todd daraufhin, dass Biden und er, Blinken, ihren Amtskollegen deutlich gemacht hätten, dass die USA bereit seien, außergewöhnliche Schritte zu unternehmen, um die "russische Aggression" zu stoppen.
"Die Ukraine ist wichtig, und wir setzen uns entschlossen für ihre Souveränität und ihre territoriale Integrität ein." sagte Blinken. Aber noch mehr stehe auf dem Spiel: internationale Regeln. "Ein Land kann einem anderen Land nicht seine Wahl, seine Entscheidungen und seine Außenpolitik diktieren .... Ein Land kann keine Einflusssphäre über andere ausüben".
Die USA und ihre europäischen Partner hatten in einer Erklärung vor "massiven Konsequenzen" gewarnt, sollte Russland einmarschieren. "Wir haben die Verteidigung der Ukraine weiter gestärkt ... und wir schauen, was die NATO tun kann, wenn nötig." Blinken fügte im Nachhinein hinzu, dass "Diplomatie, Dialog und Deeskalation" bei weitem vorzuziehen seien. (Glauben Sie?)
Keines der harten Worte der Regierung war für den Interviewer Todd hart genug. Zu seinen Fragen und Bemerkungen gehörten diese:
"Warum ist die Aktion Russlands, Truppen aufzustellen und die Ukraine zu terrorisieren, kein Auslöser für eine Bestrafung gewesen? ... Wir haben diese Rhetorik sieben Jahre lang gehört, über drei Regierungen hinweg, und ... Putins Verhalten hat sich nicht geändert.... Glauben Sie, dass Wladimir Putin aufmerksamer wäre, wenn Deutschland bereit wäre, die Nord Stream 2-Pipeline stillzulegen? Glaubt er, dass Europa die USA im Grunde davon abhält, mehr zu tun?... Sind die europäischen Verbündeten diejenigen, die bei stärkeren Maßnahmen gegen Russland zögerlicher sind als das, was Sie und Präsident Biden gerne tun würden?"
 
Unbeantwortete Fragen
 
Was würde Todd zufrieden stellen? Sicherlich nicht (so hoffen wir) ein Schießkrieg zwischen den USA und Russland, der leicht zu einem Atomkrieg werden könnte. Doch wenn er ein großes Interesse daran hätte, ein Armageddon zu verhindern, hätte er Blinken eher Fragen wie diese stellen können:
- Mit welcher verfassungsrechtlichen und gesetzlichen Befugnis "verstärken Sie die Verteidigung der Ukraine"?
- Wenn ein Land einem anderen nicht seine Entscheidungen diktieren kann, warum haben die USA dem Irak einen Regimewechsel aufgezwungen (mit der eifrigen Unterstützung von Senator Biden als Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Beziehungen des Senats)?
- Können die USA die Welt von ihrer Ablehnung einer Aggression überzeugen, nachdem sie Kriege gegen den Irak, Afghanistan, Libyen, Jugoslawien, Vietnam, Korea und zahlreiche andere Länder geführt haben? Warum gewährt Biden außerdem Saudi-Arabien Militärhilfe und unterstützt dessen Aggression gegen den Jemen?
- Sie "wollen sehen, was die NATO tun kann". Ist das eine Kriegsdrohung? Was hat die NATO jemals bei internationalen Streitigkeiten getan, außer die US-Regierung bei der Kriegsführung zu unterstützen?
- Die Welt verfügt über Mechanismen zur friedlichen Beilegung internationaler Streitigkeiten. Warum bringen Sie die Angelegenheit zum Beispiel nicht vor die Vereinten Nationen?
- Warum ist die Russland-Ukraine-Angelegenheit Amerikas Angelegenheit, wenn wir bedenken, wie kampfeslustig Präsident Kennedy wurde, als Russland unter Chruschtschow sich in Kuba einmischte und seine Verteidigung verstärkte?
- Sie teilen uns mit, was die USA Russland gesagt haben. Was hat Russland den USA gesagt?
RT - der offizielle russische Fernsehsender, der früher "Russia Today" hieß - hatte diese Antwort auf die letzte Frage:
"Putin antwortete, dass es die NATO sei, die aggressive Schritte gegen Russland unter anderem in der Ukraine unternehme, und sagte, Moskau sei daran interessiert, feste rechtliche Garantien zu erhalten, dass die von den USA geführte Allianz sich nicht weiter nach Osten ausdehnen oder offensive Waffensysteme in Ländern einsetzen werde, die an Russland grenzen, wozu auch die Ukraine gehört."
Die Ukraine war zwar das Hauptthema der elektronischen Gipfelkonferenz, doch kamen auch andere Themen zur Sprache, darunter der diplomatische Austausch zwischen Russland und den USA, die Cybersicherheit und die Beziehungen zum Iran.
 
George und Martha
 
Am selben Sonntag eröffnete George Stephanopoulos, Chefmoderator der ABC-Sendung "This Week", einen Beitrag über Russland und die Ukraine mit Bidens Warnung an Putin vor "ernsten Konsequenzen".
"Kann Präsident Biden angesichts der bevorstehenden Invasion Russlands in die Ukraine etwas tun, um sie zu stoppen?" fragte George. Wie Chuck ist er offenbar nicht auf die Idee gekommen, einen russischen Sprecher zu fragen.
Ian Pannell, Auslandskorrespondent von ABC, gab zumindest einen Hinweis darauf, dass Russland einen berrechtigtes Anliegen hat: "Russland hat wiederholt betont, es bereite keinen Angriff vor ... und versuche, die USA und die NATO aus der Ukraine zu drängen." (Die Ukraine ist kein NATO-Mitglied, und Russland will das auch so.)
Martha Raddatz, ABC-Korrespondentin im Weißen Haus, berichtete, dass Putin, "wie mir von US-Beamten gesagt wurde, ebenso hart war. Er hat nicht klein beigegeben. Er spielte das Opfer. Er sagte, er sei der Geschädigte, und dass er mit dieser ganzen Demokratie aufhören müsse."
Hat er wirklich gesagt: "Schluss mit dieser ganzen Demokratie", Martha? Hat sich jemand von Ihnen bemüht, die russische Seite zu erfahren?
Stattdessen interviewten sie William Taylor, den ehemaligen US-Botschafter in der Ukraine. George fragte: "Gibt es hier wirklich ein Geheimnis über Putins Absichten? Er besteht darauf, dass die Ukraine Teil Russlands ist".
Taylor kannte Putins Absichten nicht und sah eine 45-prozentige Chance für einen großen Krieg in Europa wegen der Ukraine, eine 55-prozentige Chance für Frieden. Laut Taylor weiß Putin, dass ein solcher Krieg sehr kostspielig wäre, nicht nur wegen der Wirtschaftssanktionen. Eine große Zahl russischer und ukrainischer Soldaten würde sterben. Außerdem würde Russland seine Pipeline nach Deutschland verlieren, die für Putin so wichtig ist.
Biden hat einen Krieg mit Russland ausgeschlossen, aber könnte er dem Druck der militärisch-industriellen und kongressinternen Bande standhalten? Deren Extrem ist der Senator aus Mississippi, der vorschlug, die Ukraine durch einen Atomangriff auf Russland zu "verteidigen", d. h. den Dritten Weltkrieg zu beginnen. Russische Diplomaten waren darüber nicht erfreut.
http://antikrieg.com/aktuell/2021_12_15_treffensie.htm
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

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Hans

Der Spiegel kritisiert Lisa Fitz und stolpert dabei über seine eigenen Füße
24. Dezember 2021 um 12:00 Ein Artikel von Marcus Klöckner | Verantwortlicher: Redaktion
Der Spiegel ,,berichtet" über einen von den Medien kritisierten Auftritt von Lisa Fitz und versucht dabei, der Kabarettistin zu erklären, was sie darf und was nicht – dumm dabei ist: Florian Diekmann, der Verfasser der ,,Meldung", verletzt dabei selbst journalistische Regeln. Die Grenze zwischen Meldung und Kommentar ist aufgelöst, Einseitigkeit ersetzt Ausgewogenheit. Von Marcus Klöckner.

Lesen Sie dazu bitte auch: Eine lesenswerte Leserzuschrift zur Kampagne gegen Lisa Fitz
Der Spiegel setzt sich in einem Beitrag, der nicht namentlich gekennzeichnet ist, mit einem aktuellen Auftritt von Lisa Fitz auseinander. Unter dem ,,Beitrag", der als ,,Bericht" oder als ,,Meldung" angelegt ist, findet sich das Namenskürzel des Verfassers, ,,fdi". ,,fdi" steht, wie ein Blick ins Impressum verrät, für Florian Diekmann.
Unter der Überschrift ,,Lisa Fitz verbreitet falsche Zahlen zu Corona-Impftoten – SWR spricht von Meinungsfreiheit" schildert der Redakteur, was sich im Hinblick auf den Auftritt der bayerischen Kabarettistin zugetragen hat.
Kurz: Fitz war in dem Comedyformat ,,Spätschicht", das der SWR am 10. Dezember ausstrahlte, aufgetreten. Dabei hatte sie sich kritisch zur Corona-Impfung geäußert und unter anderem gesagt, in der EU sei der Impfstoff für 5.000 Menschen tödlich gewesen.
Die Zahl geht letztlich auf den Sicherheitsreport der europäischen Arzneimittelagentur EMA zurück, die Verdachtsfälle über Impfnebenwirkungen und Todesfälle sammelt. Derzeit heißt es etwa, dass für die Impfstoffe von BioNTech und Pfizer 471.824 Verdachtsfälle gemeldet sind. Die Betonung liegt auf: ,,Verdachtsfälle". Das heißt: Ob sich der Verdacht in all diesen Einzelfällen erhärtet, ist derzeit nicht bekannt. Fitz hatte also den Fehler gemacht, die Zahl der 5.000 Verdachtstodesfälle als tatsächliche ,,Todesfälle" zu bezeichnen.
Das darf man der Kabarettistin ankreiden – wenn man denn unbedingt der Überzeugung ist, auch Kabarettisten müssten so akkurat inhaltlich vortragen wie Journalisten, die zu einer wahrheitsgemäßen Berichterstattung durch ihr Berufsethos verpflichtet sind. Das politische Kabarett lebt von dem geistreichen Zusammenspiel zwischen der Kritik an Missständen und der Art und Weise, wie der Kabarettist vorträgt, das heißt: Gelingt es ihm durch Mimik, Gestik, Semantik, ja auch durch die Tonalität, kurzum, sein komplettes Auftreten, seine kritischen Botschaften an die Zuschauer zu bringen? Darum geht es.
Ob bei kabarettistischen Auftritten der Inhalt immer zu 100 Prozent sitzt, ob jede Information ,,wahr" ist und einer knallharten ,,Faktenprüfung" standhält, sollte eigentlich eher Nebensache sein. Ob es 5.000 tatsächliche Impftote oder 5.000 Verdachtsfälle im Zusammenhang mit der ,,Corona-Impfung" gegeben hat, ist in dem veranschlagten Kontext gar nicht so wichtig. Fitz wollte einen Punkt machen, der lautet: Die Impfung ist gefährlich! Und dieser Ansicht darf man sein – selbst wenn man nur die offiziellen Zahlen betrachtet.
Wer meint, man müsse an das politische Kabarett journalistische Maßstäbe anlegen, ist vermutlich auch der Auffassung, dass bei einem Kinderspiel das Kind im ,,Kaufladen" eine ,,falsche" Rechnung ausgestellt habe, weil diese den formalen Vorgaben, wie sie die Finanzbehörden verlangen, nicht erfülle.
Der Spiegel jedenfalls kritisiert Fitz mit den Worten, sie habe ,,eine unhaltbare und von den Fakten nicht gedeckte Falschinformation" verbreitet.
Festzustellen ist: Der Verfasser kann knallhart kritisieren. Aber wie sieht es im Hinblick auf jene Maßstäbe aus, die er selbst als Journalist einhalten sollte?
Die ,,Meldung" beginnt mit den folgenden Zeilen:
ZitatMit einiger Verspätung gerät der Südwestrundfunk (SWR) wegen eines Auftritts der Kabarettistin Lisa Fitz in der Comedysendung »Spätschicht« unter Druck. Fitz hatte in der bereits am 10. Dezember im SWR ausgestrahlten Ausgabe behauptet, allein in der EU seien »die Folgen durch die Covid-19-Impfstoffe« für 5000 Menschen tödlich gewesen.
Schon in den ersten Sätzen hätte eine redaktionelle journalistische Qualitätsprüfung eingreifen müssen. ,,Mit einiger Verspätung"? Und: ,, (...) hatte bereits (...)". Schmuggelt hier etwa der Redakteur seine Meinung gleich zu Beginn der ,,Meldung" in den Beitrag? Wenn ein Zug anstatt um 11 Uhr um 12 Uhr im Bahnhof ankommt, lässt sich feststellen, dass der Zug objektiv verspätet eingetroffen ist. Aber im Zusammenhang mit den Aussagen einer Kabarettistin (die sich auf verschiedene Weise bewerten lassen), die offensichtlich von einigen Journalisten als kritikwürdig betrachtet werden, in einer Meldung zu schreiben, ,,mit einiger Verspätung" und ,,bereits" ist entlarvend.
Hier schiebt sich unter dem Gewand eines nachrichtlichen Beitrags die Ansicht des Redakteurs in den Text. Zwar lässt sich die Auffassung vertreten, dass der SWR ,,verspätet" reagiert" hat und das Adverb ,,bereits" gebraucht werden sollte – nur eben in einem Kommentar und nicht in einer sauberen journalistischen Meldung. Zum Schluss der ,,Meldung" wird deutlich, wie sehr das Format aufgebrochen und durch Meinung aufgeladen wird.
ZitatMit der Meinungsvielfalt kann man also durchaus die meisten Aussagen von Lisa Fitz in der jüngsten »Spätschicht« verteidigen. Etwa das Geraune über die »ein Prozent Panikmacher, die 99 Prozent Lemminge steuern« – gegen die Wissenschaftler gerichtet, die vor den Corona-Gefahren warnen. Oder das Bild der Impfpflicht als »feuchter Traum der Pharma« – was im Kontext schon sehr nach bezahlter Politik klingt. Oder die Verballhornung der nächsten »Zombie-Variante«, die dann vielleicht aus »Usbekistan, Tadschikistan, Kirgisistan und Dingswasweißichdann« käme – auch wenn darin die Verachtung für weit entfernte, ärmere Weltgegenden mitschwingt. Darüber kann man sich freuen oder ärgern, aufregen oder zustimmen, das kann man geschmacklos finden und auch höchst unverantwortlich. Aber es ist eine Meinung.
Diese Zeilen würde wohl jeder Lehrer, der eine Schülerzeitung betreut, den wackeren Jungjournalisten um die Ohren hauen. 2015 erklärte Spiegel Online aufgrund von Leserkritik, wonach das Nachrichtenportal nicht sauber zwischen Meldung und Kommentar trenne, Folgendes:
ZitatWir kennzeichnen unsere Meinungstexte mit den Worten "Kommentar", "Kolumne" oder "Debattenbeitrag" in der Autorenzeile. Doch das allein scheint nicht auszureichen. Daher haben wir uns dazu entschlossen, unsere Meinungsstücke jetzt noch deutlicher mit einem grafischen Element direkt am Anfang des Textes auszuweisen. (...) Bei ausgewiesenen Meinungstexten scheint eine klare Trennung also machbar – aber wie steht es um die ganz normalen Berichte auf SPIEGEL ONLINE? In der Redaktion unterscheiden wir zwischen Meldungen und Autorenstücken. Meldungen sind mit einem Namenskürzel am Ende des Textes gezeichnet und vermerken jeweils die Quellen, meist basieren sie auf Informationen von Nachrichtenagenturen. Hier zählen ausschließlich die Fakten. Autorenartikel sind mit vollem Namen gekennzeichnete Texte. Hier fließen die Expertise und die Einschätzungen der Kollegen ein, beispielsweise in Form einer Analyse oder einer Reportage.
Wie passen diese Ausführungen zu dem Artikel über Fitz? Doch es kommt noch schlimmer. Dem Artikel ist nicht nur vorzuhalten, dass Meinung und Meldung miteinander vermischt werden. Er ist zudem auch noch einseitig, unausgewogen. Diekmann betont, dass die Zahl der gemeldeten Impftoten lediglich eine Verdachtszahl sei. Das ist zwar richtig, aber letztlich suggeriert der Artikel, dass die Anzahl der Impftoten niedriger sein müsste, da sich, so die Annahme, wohl nicht alle Verdachtsfälle auch als tatsächliche Todesfälle bestätigen.
Allerdings: Mit keinem Wort geht der Verfasser auf die Dunkelziffer ein, die sowohl die Anzahl der Impfnebenwirkungen als auch Anzahl der Impftoten betrifft. Seit langem ist bekannt, dass die Erfassung der Impfnebenwirkungen sich vermutlich in einem Bereich zwischen drei bis fünf Prozent bewegt.
Anders gesagt: Selbst unter der (abenteuerlichen) Annahme, dass bei den Covid-Impfstoffen die Dunkelziffer der nicht erfassten Impfnebenwirkungen gering ist, wäre es aus journalistischer Sicht in der vorliegenden Meldung angebracht, dem Leser mitzuteilen, dass von einer Dunkelziffer ausgegangen werden muss und wie diese einzuschätzen ist.
Mittlerweile ist unter dem Spiegel-Artikel eine Anmerkung angebracht.
Zitat,,In einer früheren Version wurde der SWR versehentlich als Südwestdeutscher Rundfunk bezeichnet. Wir haben die Stelle geändert."
Ob ,,Südwestdeutscher Rundfunk", Südwestrundfunk, ob Meldung, Kommentar, einseitig oder ausgewogen: Egal! Solange das Weltbild ,,richtig" sitzt, passt alles.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=79360
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Die Erzählkrise der Talkshows ist auch die Erzählkrise der Demokratie
Von Mario Thurnes

Mo, 27. Dezember 2021


In den großen Shows von ARD und ZDF sitzen immer die Gleichen. Und nicht nur das: Sie sagen auch immer das Gleiche. Diese Tendenz hat sich im Pandemiejahr nur noch verschärft. Da war sie schon lange vorher.
Immer weniger Menschen kaufen Tageszeitungen, noch weniger lesen sie. Die ARD beschneidet ihre eigenen politischen Magazine. Und Bundestagsdebatten sind eine Sache der verschwindend geringen Minderheit von Bürgern, die Phoenix schauen. Das Format, in dem heute Politik gemacht wird, ist die Talkshow. Entsprechend hat sie einen großen Anteil an der Krise der demokratischen Kultur.
,,Schränke und Betten aus dem Fenster zu werfen, ist verboten. Besonders aus dem ersten Stockwerk." Dieser Satz fand sich 1995 in der Hausordnung einer Berliner Jugendherberge. Als Paragraf eins. Der Schluss liegt nahe, dass die Jugendherberge eben jene unerfreulichen Erfahrungen gemacht hat. Sonst wäre wohl kaum einer auf die Idee gekommen, seine Hausordnung mit dieser Regel beginnen zu lassen.
Nachdem der frisch gekürte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Minister seiner Partei vorgestellt hat, meldete sich der Fraktionsvorsitzende der SPD zu Wort, Rolf Mützenich: Er betonte die Bedeutung, die der parlamentarische Betrieb für Gesetzesinitiativen habe. ,,Die sollten nicht in Talkshows entwickelt werden, sondern mit den Fraktionen, mit der Kompetenz in der Regierung. Darauf werde ich auch achten", versprach Mützenich. Ähnlich wie in der Berliner Jugendherberge dürften es Erfahrungen gewesen sein, die den Fraktionsboss veranlasst haben, auf diese Regel zu bestehen.


Zeit zum Lesen
"Tichys Einblick" - so kommt das gedruckte Magazin zu Ihnen
Es braucht nicht viel Gehirnschmalz, um dahinterzukommen, was Mützenich zu seiner Aussage motiviert hat: Mit der Pandemie hat sich der Bundestag oft genug selbst entmächtigt. Das Übrige dazu getan hat eine Regierungschefin, die bis zuletzt nur zu deutlich erkennen ließ, dass sie von Parlamenten wenig und von der Durchsetzung ihrer eigenen Ideen umso mehr hält. Zwar lässt sie sich beraten. Doch nur von Menschen, die ihr das empfehlen, wovon sie eh schon überzeugt war. Zu den Beratern, auf die sie in der Pandemie gehört habe, gehöre auch Karl Lauterbach, ließ Merkel das Parlament wissen. Der Welt-Journalist Robin Alexander hat präzise – und unwidersprochen – beschrieben, wie die Kanzlerin auf Meinungen und Stimmungen hörte, um ihren Regierungskurs festzulegen. Da lag der Schritt nahe, den Talkshow-König schlechthin ins eigene Treiben einzubinden.
Lauterbach erreichte 2021 absurde Werte, wenn es darum ging, in Talkshows präsent zu sein. Schon seine Zahlen allein wären ausreichend, um dem Format Ödnis zu attestieren, wo Vielfalt gefragt wäre. Doch noch spannender in der Auswertung des Fachportals Meedia.de ist der starke Rückgang an unterschiedlichen Personen, die in die großen Shows von ARD und ZDF eingeladen wurden. Um es zu vereinfachen: In den Shows sitzen immer die Gleichen.
Dazu ließe sich ergänzen: Sie sagen auch immer das Gleiche. Diese Tendenz hat sich im Pandemiejahr nur noch verschärft. Geben tut es sie schon seit Jahren, wie die Studie ,,Die Talkshow-Gesellschaft" gezeigt hat, die Paulina Fröhlich und Johannes Hillje für das linksliberale ,,Progressive Zentrum" durchgeführt haben. Demnach waren in den vergangenen Jahren 42,6 Prozent der Gäste parteipolitisch gebunden; 22,9 Prozent waren Journalisten.
Wobei die Redaktionen bevorzugt Grüne einladen: Bis zum Herbst stellten sie die kleinste Fraktion – im Bundestag. In den Talkshows waren sie 2021 aber häufiger präsent, als die Vertreter von FDP und Linken zusammen. Auch luden die Redaktionen die Grünen achtmal häufiger ein als Vertreter der AfD. Zudem gibt es laut Studie eine weitere Schieflage: 70 Prozent der Politiker agieren auf Bundesebene, 20 Prozent auf Landesebene und 7,3 Prozent auf europäischer Ebene. Gerade mal 2,4 Prozent sind demnach Kommunalpolitiker.


Die politische Krankheit
Das Immunsystem der Demokratie ist angegriffen und geschwächt
Das Sein bestimmt das Bewusstsein, wusste Karl Marx. Die Talkshows füllen diese These mit Leben: Bundes- und Landespolitiker beschäftigen sich mit Gesetzen und Verordnungen. Im besten Fall haben sie diese gelesen – oder wenigstens ihre Zusammenfassung. Oft genug dürften Teilnehmer in Talkshows diese aber nur aus Schlagzeilen oder Kommentaren von Kollegen gekannt haben. Der Kommunalpolitiker weiß, wie die Umsetzung der Gesetze und Verordnungen aussieht. So kommt er erst gar nicht auf die Idee, eine Testpflicht für die Fahrt mit dem Bus zu fordern, wenn der Weg zum Testzentrum nur mit dem Bus möglich ist. Und schon gar nicht würde er in einer Pandemie noch zusätzlich fordern, Autofahren unattraktiver zu machen. Zumindest wenn er für eine ländliche Gemeinde arbeitet – und kein Grüner ist.
Doch genau das sind die Talkshows: urban und grün. Hauptstadtbewohner laden Hauptstadtbewohner ein, um über Themen aus einer Hauptstadtperspektive zu reden. Es ist kein Zufall, dass grüne Vertreter in den Shows so überpräsentiert sind. Widmen sich diese der ländlichen Perspektive, dann tun sie das im besten Fall mit der Attitüde eines geheuchelten und überheblichen Verständnisses – meistens aber mit klar erkennbarem Unverständnis, wenn nicht sogar offener Ablehnung.
Dieser Vorwurf ist nicht neu. Und ARD und ZDF reagieren darauf. Nicht etwa, indem sie sich um mehr Ausgewogenheit bemühten. Sondern indem sie der Ausgewogenheit den Kampf ansagen. Um dieses Vorhaben nicht zu deutlich werden zu lassen, beschreiben sie es mit einem englischen Begriff: Es gehe darum, die ,,False Balance" zu bekämpfen. Ausgewogenheit sei schlecht, so die These, weil dann auch Meinungen zu Wort kämen, die falsch seien.


Phoenix-Panel "Streaming kills TV?"
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk offenbart seine ganze Selbstgerechtigkeit
Noch vornehm zurückhaltend agiert Ferdinand Meyen in einem Kommentar für den BR, den er mit ,,Warum False Balancing in Talkshows nicht nur schlecht ist" überschreibt. Das gibt sich immerhin liberal und an Ausgeglichenheit interessiert. Doch die Überschrift suggeriert, dass ,,falsche Ausgewogenheit" in der Regel schlecht sei – und Ausgewogenheit nur in begründeten Ausnahmefällen erlaubt werden dürfe. So raffiniert der Text formuliert ist, so wenig will sein Autor etwas anderes.
Um diese Raffinesse und Zurückhaltung bemüht sich Jan Böhmermann erst gar nicht. Der ZDF-,,Aktivist" wollte in einer Talkrunde falsche Meinungen komplett ausschließen. Wer bestimmen solle, was falsche Meinungen sind, sagte er nicht ausdrücklich. Am Ende würde er vermutlich dazu gehören. Sodass dann ein Mann mit einem abgebrochenem Studium in Soziologie, Geschichte sowie Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften darüber bestimmen würde, welcher Virologe ,,Die Wissenschaft" vertritt und welcher ,,Die Querdenker".
In diese Ecke stellte Böhmermann auch Hendrik Streeck – nur wenige Tage nachdem die Kanzlerin selbst eingeräumt hatte, dass es ihr größter Fehler in der Pandemie gewesen sei, nicht auf Streeck und andere gehört zu haben. Nämlich als diese im Herbst 2020 gefordert hatten, dass Alten- und Pflegeheime gezielter geschützt werden müssten. Diese Quasi-Entschuldigung äußerte Merkel mit einem Jahr Verspätung. Wobei sie immer noch progressiver war als ,,Aktivisten" wie Böhmermann, in deren Welt es das Wort ,,falsch" nur gibt, wenn es um andere Meinungen geht – nicht aber um die eigene. Das gilt gerade in der Welt der Talkshow. Dort zählt der Moment und in dem wiederum zählt es, smarter zu wirken, als der auf dem Stuhl nebenan. Wenn es smart geklungen hat, aber sich danach als falsch erwiesen hat, wird in der nächsten Talkshow einfach das Gegenteil behauptet.


Wissenschaft kein Verbündeter der Freiheit
Sepsis statt Skepsis. Von der Blutvergiftung der Demokratie

Dennoch hat sich in den Shows der Ton der Unfehlbarkeit durchgesetzt. Und die Herabwürdigung der anderen Meinung – so weit, dass sie als ,,False Balance" überhaupt nicht mehr vorkommen soll. Viele mögen diese Tendenz mit der Pandemie verbinden – doch sie war schon vorher da. Bevor andere Meinungen als die Äußerungen von ,,Corona-Leugnern" oder ,,Covidioten" abgetan wurden, war ,,Klimaleugner", wer das E-Auto nicht für die Mobilität der Zukunft hält, oder Nazi, Rechtsextremer und Rechtsradikaler, wer es nicht für eine gute Idee hielt, Menschen ohne Ausweis leichter ins Land einreisen zu lassen als Menschen mit Ausweisen.
Talkshows verstärken diese gesellschaftliche Konfrontation. In Talkshows werden keine Gespräche geführt, geschweige denn Kompromisse gesucht. In Talkshows werden bekannte Positionen konfrontativ gegenübergestellt – in einer vorher feststehenden Inszenierung. Wenn ARD und ZDF nun der ,,falschen Ausgewogenheit" den Kampf ansagen, lässt das für den gesellschaftlichen Frieden nichts Gutes erwarten. Der Schritt von der verbalen Abwertung zur tätlichen Abwertung ist zwar ein gewaltiger – aber ist er erst einmal getan, ist dieser Schritt kaum noch umkehrbar.
Es bleibt Rolf Mützenich zu wünschen, dass er sich durchsetzt – und dass Gesetze wieder im Parlament entwickelt werden. Doch seine Chancen stehen schlecht. Viel wahrscheinlicher ist da, dass aus den Fenstern der Berliner Jugendherbergen keine Schränke mehr geworfen werden.
https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/die-erzaehlkrise-der-talkshows-ist-auch-die-erzaehlkrise-der-demokratie/
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

»Der Beweis ist da: Impfung zerstört Immunsystem«

Bewegender Appell von Prof. Dr. Sucharit Bhakdi, Doctors for Covid Ethics, zur dringenden Notwendigkeit der Beendigung des Impfprogramms gegen Covid. Pathologische Befunde zeigen, so Bhakdi, dass in allen Menschen, die eine Covid-Impfung erhalten, die Immunzellen beginnen, sich selbst zu zerstören.
Video hier:  https://uncutnews.ch/der-beweis-ist-da-impfung-zerstoert-immunsystem/
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denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Gezielte Desinformation durch Correctiv: Am Beispiel des ,,Faktenchecks" meines Krankenhaus-Beitrags
29 .12. 2021 | Unter Verweis auf die Krankenhausstrukturfonds-Verordnung hatte ich geschrieben, dass es sonderbar sei, dass mitten in der Pandemie Krankenhausbetreiber Subventionen für Bettenabbau bekommen können. Correctiv hat diesen Beitrag einem ,,Faktencheck" unterworfen. Er eignet sich als Lehrstück für die perfiden Methoden, mit denen diese Anti-Journalisten alles diskreditieren, was das Narrativ der Regierung stört.

Mein Beitrag ,,Krankenhausbetreiber werden mitten in der Pandemie fürstlich für Bettenabbau belohnt" erschien am 25.11.2021.
Am 13.12. veröffentlichte Correctiv einen Beitrag dazu von der stellvertretenden Leiterin des Faktencheck-Teams, Alice Echtermann, mit dem Titel: ,,Prämien für Bettenabbau während der Corona-Pandemie? Krankenhaus-Verordnung von 2015 wird irreführend interpretiert" . Im Gegensatz zu Correctiv verlinke ich zum Originalbeitrag.
Der ,,Faktencheck" ist mit gut 10.000 Zeichen mehr als fünfmal so lang wie mein Beitrag. Er enthält unbelegte, teils ehrenrührige Behauptungen, verfälschte Wiedergaben meiner Aussagen und eigene Falschaussagen. Alles wirkt zielgerichtet in Richtung auf Diskreditierung eines lästigen Beitrags bzw. Autors.
Über den Faktencheck bekommen Leser eine Box mit folgendem Text eingeblendet:
ZitatGezielte Falschmeldungen werden genutzt, um unsere Gesellschaft zu spalten, Hass zu verbreiten oder Geschäfte zu betreiben. Einseitige oder falsche Informationen kreieren verzerrte Weltbilder und gefährden unser demokratisches Miteinander. Unsere Faktencheck-Redaktion wirkt dem entgegen und deckt tagtäglich Falschinformationen, Gerüchte und Halbwahrheiten auf."
Durch die Einblendung wird ein Zusammenhang mit meinem Beitrag hergestellt und mir damit unterstellt, ich streue gezielte Falschmeldungen um die Gesellschaft zu spalten und Hass zu verbreiten oder Geschäfte zu machen. Das ist mehr als dreist. Einen Beleg für Vorsatz bei den gefundenen Fehlern gibt es nicht, nur gefälschte Indizien. Gefragt wurde ich nicht.
Falsche Darstellungen meiner Aussagen
Einer der beliebtesten Tricks der Anti-Journalisten von Correctiv ist es, die überprüften Aussagen nicht zu zitieren, sondern in indirekter Rede verzerrt oder unvollständig wiederzugeben, um sie dann leichter widerlegen zu können.
1. Meine Hauptthese wird so formuliert:
ZitatKrankenhausbetreiber würden mitten in der Pandemie ,,fürstlich" für Bettenabbau belohnt: Sie bekämen laut einer Verordnung für jedes abgebaute Bett 4.500 bis 12.000 Euro"
Wörtlich schreibe ich jedoch:
Zitat,,Sonderbar nur, dass mitten in diesem Notstand Krankenhausbetreiber bis zu 12.000 Euro Subvention für jedes Bett bekommen können, (...)"
Aus ,,bekommen können", macht Correctiv ,,bekämen", nur um meine unvollständig dargestellte Aussage dann mit der Information zu widerlegen, dass die Betreiber das Geld zwar laut Verordnung bekommen können, aber seit März 2020 laut Regierungsauskunft nicht mehr tatsächlich bekommen haben. Zur Verstärkung wird noch ein Kronzeuge damit zitiert, dass die Krankenhäuser die Subvention nicht ,,wie vielfach behauptet, bekommen können, indem sie einfach eine Art Rechnung einreichen." Nichts dergleichen habe ich behauptet, auch wenn Correctiv kunstvoll den Eindruck erweckt.
Damit will ich nicht bestreiten, dass die von Correctiv eingeholte Information, dass die laut Verordnung möglichen Abbausubventionen während der Pandemie nicht tatsächlich ausgezahlt wurden, wichtig und interessant ist, und in meinem Bericht leider fehlt. Allerdings würde die Information den Tenor meines Berichts nur maßvoll ändern, wie ich am Ende noch ausführen werde. Ein ,,verzerrtes Weltbild" beim Leser dürfte daraus also nicht resultieren.
2. Meine Nebenbemerkung zu Covid-Fällen im Krankenhaus ohne Testnachweis wird wie folgt verfälscht wiedeergegeben:
ZitatAls Quelle für eine weitere Behauptung, in Krankenhäusern gäbe es dreimal so viele Covid-19-Fälle ohne wie mit Virusnachweis, nennt Häring einen Bericht der Initiative Qualitätsmedizin. Dieser bezog sich jedoch nur auf das erste Halbjahr 2020."
Das sagt aus: Der Übeltäter Häring hat eine Aussage über den heutigen Zustand irreführend mit einem Bericht über längst vergangene Zeiten belegt. Das meine ich mit ,,gefälschten Indizien". Es ist falsch, denn ich habe geschrieben:
ZitatNach Untersuchungen der Initiative Qualitätsmedizin und der InEK gab es in den Krankenhäuser mindestens zeitweise dreimal so viele abgerechnete Covid-Fälle ohne Infektionsnachweis wie solche mit Nachweis."
Ganz schön perfide, wie die ,,Faktencheckerin" hier vorgeht. Sie verfälscht durch Auslassung und durch Änderung der Zeitebene (gäbe vs. gab) meine Aussage, um mich so in den Ruch der absichtsvollen Täuschung der Öffentlichkeit zu bringen.
Scheinwiderlegungen von Aussagen
1. Echtermann wirft mir fehlenden Kontext vor und schreibt, es müsse zwischen Krankenhausbetten und Intensivbetten unterschieden werden. In meinem Beitrag geht es aber nicht um Intensivbetten und muss es in einem kurzen Beitrag über den Abbau von Krankenhausbetten auch nicht. Ich erwecke auch nicht den Eindruck, dass es darum ginge. Sie fährt fort mit:
ZitatIn der Corona-Pandemie sind vor allem Intensivbetten relevant – ihre Zahl wurde in Deutschland über die Jahre nicht reduziert, sondern erhöht."
Aha, die Krankenhausbetten, um die es bei mir geht, sind also in der Pandemie nur von nachrangiger Bedeutung. Aber wie passt das damit zusammen, dass die Regierung 2020 sage und schreibe 10,2 Mrd. Euro an die Krankenhäuser bezahlt hat, vor allem dafür, dass sie Krankenhausbetten für mögliche Corona-Patienten freigehalten haben (S.47). Ich finde, auf die Fortgeltung einer Verordnung zur Subvention von Bettenabbau bei gleichzeitiger hoher Subvention für Bettenfreihaltung darf man schon skandalisierend hinweisen.
In sehr langen Ausführungen beschreibt Echtermann als angeblich fehlenden Kontext meines kurzen Beitrags die Hintergründe des Bettenabbaus in den letzten Jahrzehnten. In einem Nachfolgebeitrag  vom 8. Dezember (,,Die ,,drohende" Überlastung der Krankenhäuser ist ein seit 20 Jahren wiederkehrendes Problem, dem mit Abbau von Krankenhausbetten begegnet wurde") bin auch ich ausführlich auf diesen Bettenabbau in den letzten Jahrzehnten eingegangen, worauf die Correctiv-Leser aber nicht hingewiesen werden. Mein Tenor ist deutlich weniger staatstragend und rechtfertigend als die Passagen von Echtermann. Aus meinem Beitrag wird deutlich, dass es zur Bewältigung einer Pandemie eben nicht nur auf die Intensivbetten ankommt.
Die Behauptung Echtermanns, dass die Anzahl der Intensivbetten ,,über die Jahre nicht reduziert, sondern erhöht" worden sei, ist mindestens fragwürdig, wenn man ,,über die Jahre" bis 2021 laufen lässt. Das weiß auch Echtermann und so fügt sie später zur Erklärung hinzu, der Rückgang der ,,freien Intensivbetten" in der DIVI-Statistik sei zu großen Teilen mit Personalmangel zu erklären. Anders als beim Statistischen Bundesamt gehe es bei dieser Statistik nicht um ,,vorhandene Betten," sondern um die tatsächlich mit Personal ausgestatteten und somit ,,betreibbaren" Intensivbetten.
Anders als Echtermann es darstellt sind laut der Divi-Statistik seit August 2020 nicht nur die ,,freien" Intensivbetten zurückgegangen, sondern die Summe der belegten und freien Intensivbetten. Einschließlich Notfallreserve gab es einen Rückgang von ca. 40.000 auf ca. 30.000, ohne Notfallreserve von ca. 30.000 auf ca. 25.000.
Warum Echtermann ein Krankenhausbett, dass nicht für die Intensivbehandlung zur Verfügung steht, weil man nicht das Personal hat, um es zu betreiben, als vorhandenes Intensivbett zählen will, erschließt sich mir nicht. Schließlich wurde die Divi-Statistik ja gerade geschaffen, um eine aussagekräftige Statistik darüber zu haben, wie viele Intensivbetten tatsächlich zur Verfügung stehen. Was soll da der Verweis auf eine nicht-aussagekräftige Statistik über irgendwann einmal dem Statistischen Bundesamt gemeldete Intensivbetten.
2. Ich schreibe in meinem Beitrag:
ZitatEs soll laut Rechnungshof schon vielfach vorgekommen sein, dass Krankenhausbetreiber die Zahl der Intensivbetten künstlich reduziert haben, um in den Genuss von Prämien für hohe Auslastung zu kommen."
Dem hält die Faktencheckerin scheinbar entgegen:
ZitatDer Bundesrechnungshof hat allerdings keine solchen Praktiken nachgewiesen; das haben wir in diesem Hintergrundbericht erklärt."
Dass der Rechnungshof solche Praktiken ,,nachgewiesen" habe, wurde von mir mit ,,es soll laut Rechnungshof vorgekommen sein" nicht behauptet. Der Hintergrundbericht auf den die Anti-Journalistin verweist und verlinkt arbeitet sich an stärkeren Aussagen anderer ab. Meine Aussage wird darin in Wahrheit eher bestätigt als widerlegt. Das ist Irreführung der Leser, die erfahrungsgemäß mehrheitlich dem Link nicht folgen und es nicht merken werden.
Unwidersprochen zitierte Falschaussage
Um über die Statistik der Krankenhausbettenentwicklung zu berichten, bemüht Correctiv einen (interessengeleiteten) Experten:
ZitatDer Sprecher der Deutschen Krankenhausgesellschaft schrieb uns, die Phase des Bettenabbaus sei ,,seit etwa zehn Jahren gestoppt". Die Gesamtzahl der Betten habe sich auf einen Wert von knapp 500.000 ,,eingependelt".
Das scheint falsch zu sein. Laut einer Grafik zu den Krankenhausbetten bei Statista ist der Abbau in den letzten zehn Jahren bis 2019 zwar gebremst aber ungebrochen weitergegangen. Es ist mindestens eigenwillig, hier von ,,einpendeln" zu sprechen. Wie die Aussage, der Bettenabbau sei seit zehn Jahren ,,gestoppt" worden, mit der von Correctiv so betonten Verabschiedung der Verordnung zur Subvention des Bettenabbaus im Jahr 2015 und der effektiven Subventionierung des Abbaus bis 2019 zusammenpasst, lässt Correctiv offen.
In einem früheren ,,Faktencheck" zur anhaltenden Reduktion der Zahl der Krankenhäuser, auf den Echtermann zusätzlich verlinkt und verweist, fällt vor allem auf, dass die Autorin fast krampfhaft vermeidet, irgend etwas Konkretes zur Entwicklung der Bettenzahl zu sagen, obwohl deren Bedeutung mehrfach angesprochen wird. Stattdessen wird an einer Grafik zum Krankenhaussterben ellenlang bekrittelt, dass eine Y-Achse gestaucht ist, sodass der Rückgang ausgeprägter erscheint. Das ist kein schönes, aber auch in den Mainstream-Medien nicht unübliches Verfahren, eine Grafik interessanter aussehen zu lassen.
Was das Jahr 2021 angeht, so schreibt das Bündnis Klinikrettung von bundesweit insgesamt neun Klinikschließungen und 22 Fällen von Teilschließungen.
Reaktion von Correctiv
Ich schrieb am 22. Dezember eine höfliche ausführlich begründende Mail an Echtermann und das Faktenchecker-Team, in der ich sie aufforderte, die monierten Falschdarstellungen zu korrigieren und den verleumderischen Einblender zu entfernen. Ich erhielt zwar eine automatische Eingangsbestätigung, aber sonst keine Reaktion. Der Beitrag wurde bisher nicht korrigiert. Wenn man Falsches schreibt, kann das Absicht oder Versehen sein. Wenn man darauf hingewiesen wird, dass es falsch ist, und es daraufhin nicht korrigiert, ist es gezielte Desinformation.
Ich nenne Echtermann und die anderen Mitglieder des Faktenchecker-Teams von Correctiv ,,Anti-Journalisten", weil für mich ein (wohl fälschlicherweise) George Orwell zugeschriebenes Zitat den harten Kern des Journalismus beschreibt:
ZitatJournalismus bedeutet, etwas zu drucken, von dem andere wollen, dass es nicht veröffentlicht wird. Alles andere ist PR."
Die Anti-Journalisten von Correctiv bekämpfen mit Spitzfindigkeiten und hinterhältigen Tricks diejenigen, die Dinge schreiben, von denen die Regierung möchte, dass sie nicht veröffentlicht werden. Sie tun das mit der Grundannahme, dass alles, was eine Behörde oder unsere Regierung sagt, die Wahrheit ist, und alles, was davon abweicht, Desinformation. Dafür lassen sie sich von Facebook, EU- und Regierungsstellen bezahlen. Das ist Anti-Journalismus.
Wo die Faktencheckerin Recht hat
1. Ich schrieb in Zusammenhang mit den bis zu 9500 Euro Ausgleichszahlungen aus der Bundeskasse, die Krankenhäuser könnten auch Patienten ohne Labornachweis als Covid-Patienten klassifizieren. Das können sie zwar, aber den neu eingeführten Versorgungsaufschlag gibt es ausdrücklich nur für laborbestätigte Fälle. Da lag ich falsch. Das habe ich mit Dank für den Hinweis korrigiert.
2. Ich schrieb zwar, die Krankenhausbetreiber könnten laut Verordnung Subventionen für Bettenabbau bekommen, und nicht ausdrücklich, dass sie diese auch tatsächlich bekommen. Aber impliziert habe ich das mit meinem Bericht natürlich schon. Ich habe das mit Dank für den Hinweis korrigiert.
Während ein Sprecher des Gesundheitsministeriums Correctiv gegenüber sagte, seit März 2020 habe es keine Genehmigungen solcher Abbauprojekte mit Subvention mehr gegeben, präzisierte eine Sprecherin auf meine Nachfrage, dass die letzte Förderzusage 2019 erteilt worden sei. Was Correctiv nicht verrät: Es gab während der Pandemie auch keine Anträge auf Bettenabbauförderung und somit auch keine abgelehnten Anträge, wie mir auf Nachfrage aus dem Ministerium beschieden wurde. Ich vermute, das lag auch daran, dass man so hohe Subventionen für nicht belegte, ,,freigehaltene" Betten bekommen konnte.
Bleibt der Tenor meines Beitrags korrekt?
Der Grundtenor meines Beitrags ist, dass selbst die Pandemie, in der die drohende Knappheit von Krankenhauskapazitäten durch die Regierung so betont und zur Rechtfertigung einschneidender Maßnahmen herangezogen wurde, nicht zu einer grundsätzlichen Abkehr von der Bettenabbaupolitik geführt hat. Dieser Tenor bleibt leider korrekt. Die einschlägige Verordnung mit dem Subventionsversprechen für Bettenabbau wurde nicht geändert, wie man das bei einem Politikwechsel erwarten dürfte. Die Klinikschließungen gingen während der Pandemie (gebremst) weiter.
Leider steht zu befürchten, dass die Fortgeltung der Verordnung zur Bettenabbauförderung kein Versehen ist, sondern dass nach Abflauen der Pandemie wieder Anträge gestellt und genehmigt werden. Im ,,Krankenhaus Rating Report 2021: Mit Wucht in die Zukunft katapultiert" von RWI und anderen, heißt es, der Anteil der von Insolvenz bedrohten Kliniken werde nach Auslaufen der Corona-Subventionen in den kommenden Jahren voraussichtlich weiter steigen.
Auch die Antwort des Sprechers des Gesundheitsministeriums, die Correctiv zitiert, klingt nicht, als habe man dort aus der Pandemie den Schluss gezogen, dass ausreichend große Reservekapazitäten in den Krankenhäusern wichtig und wertvoll sind und man daher Bettenabbau nicht weiter fördern sollte:
ZitatDer Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums schrieb auf unsere Anfrage für diesen Faktencheck: Welche Auswirkungen die Epidemie auf die ,,vielfach diskutierte Frage einer bedarfsgerechten Krankenhausplanung" haben werde, und welche Konsequenzen man daraus ziehen müsse, werde ,,nach Abklingen der Pandemie zu bewerten sein". Es sei aber schon erkennbar, dass nicht alle Krankenhäuser gleichermaßen betroffen seien: ,,Besonders belastet sind derzeit die Krankenhäuser, auf deren Intensivstationen eine große Zahl von mit SARS-CoV-2 infizierter Patientinnen und Patienten behandelt wird." Bei anderen Häusern gebe es deutliche Patientenrückgänge im Vergleich zu 2019."
P.S. (11:45 Uhr): Eben wurde ich noch auf eine etwas versteckte Möglichkeit zur Subvention des Bettenabbaus in der Krankenhausstrukturfonds-Verordnung hingewiesen:: Laut Paragraph 19 (1) Nr. 11 sind förderfähig:
ZitatVorhaben zur Anpassung von Patientenzimmern an die besonderen Behandlungserfordernisse im Fall einer Epidemie, insbesondere durch Umwandlung von Zimmern mit mehr als zwei Betten in Ein- oder  Zweibettzimmer, sofern das Vorhaben zu einer entsprechenden Verringerung der Zahl der  krankenhausplanerisch festgesetzten Betten führt."
Die Nr. 11 ist die letzte in Absatz 1. Die ersten zehn sind, wie in der Einleitung des Absatzes angekündigt ,,Vorhaben, insbesondere zur Digitalisierung der Prozesse und Strukturen". Deshalb war mir diese spezifisch für den Fall einer Pandemie geschaffene Förderform des Bettenabbaus vorher entgangen.
Eine Anfrage dazu, ob diese Förderform während der Corona-Pandemie genutzt wurde, läuft.
https://norberthaering.de/medienversagen/correctiv-krankenhausfinanzierung/
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

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Hans

Video: Wie man Journalisten auf Linie bringt
05. Januar 2022 um 10:00 Ein Artikel von: Tobias Riegel
Medienkonzerne, die intern Regierungstreue von den Journalisten einfordern – und Journalisten, die solchen internen Leitlinien teilweise Folge leisten: In einem Video bestätigt der Chef eines großen Medienunternehmens Vorgänge, die bisher als ,,Verschwörungstheorie" abgetan wurden. Medienkritiker werden nicht überrascht sein, aber die im Video dokumentierte Unverfrorenheit kann Wirkung entfalten. Von Tobias Riegel.

Der Chef des Medienkonzerns Ringier, Marc Walder, macht in einem kürzlich aufgetauchten
Video entlarvende Aussagen zum Verhältnis von Konzern und Regierung. Er gibt darin vor allem zwei Sichtweisen Nahrung, die beide bisher als ,,Verschwörungstheorie" abgetan wurden. Zum einen: Der in der Schweiz ansässige Ringier-Konzern mit seinen über 6000 Mitarbeitern in mehreren Ländern hat sich entschieden, die Corona-Politik der Regierung aktiv zu unterstützen, anstatt sie distanziert und kritisch zu begleiten. Das wurde von ,,ganz oben" intern verfügt. Zum anderen: Offenbar werden solche internen Losungen der Konzernführung von den Redaktionen auch weitgehend befolgt – zumindest kann die jüngere Berichterstattung von Ringier-Medien diesen Eindruck vermitteln.
Prinzipienlosigkeit als Leitlinie
Das journalistische Prinzip der Distanz wurde also von der Konzernführung bewusst begraben – und diese Prinzipienlosigkeit wurde dann (offensichtlich erfolgreich) als interne Linie festgelegt. Solche Vorgänge sollten auch Anhänger der Corona-Politik beunruhigen, weil es hier um Grundsätze geht und der Vorgang darum über konkrete politische Inhalte hinausgeht.
Andererseits sind die Erkenntnisse aus dem Video für kritische Medienbeobachter nicht überraschend. Bereits lange vor Corona fragten sich skeptische Bürger, wie gleichförmige Presseberichte in zahlreichen Medien entstehen – etwa zum ,,War on Terror", zum Maidan, zur Dämonisierung Russlands, zur Weißwaschung der USA, zu Steuern, Renten, sozialen Fragen, zum Wirtschaftssystem, zu Privatisierungen, Aufrüstung und vielen anderen Themen.
Aber selten wird eine Praxis der vorgegebenen inhaltlichen Linien so unverblümt, ,,offiziell" und von einem Eingeweihten ausgesprochen und auf Video aufgezeichnet: Das Video und die dort wiedergegebene Deutlichkeit und Selbstverständlichkeit, mit der die eigentlich ungeheuerlichen Aussagen getätigt werden, können Wirkung entfalten:


https://www.youtube.com/watch?v=rw1fJoe2YzI

Interne Leitlinien streitet die Ringier-Konzernführung dennoch ab. Auf die Frage, ob inhaltliche Vorgaben des Verlags für die Redaktionen bei Ringier üblich seien, hieß es von dort laut Medien:
Zitat,,Die Redaktionen und Mitglieder der Konzernleitung (...) tauschen sich konstant aus. Die Verantwortung und Hoheit der publizistischen Berichterstattung liegt stets bei den Redaktionen."
Komplizenschaft zwischen Staats- und Medienmacht
Zuerst berichtet hatte vor einigen Tagen das Schweizer Medium ,,Nebelspalter" über das Video, das bereits einige Monate alt ist und eigentlich nicht zur Veröffentlichung bestimmt war. Das Medium spricht angesichts der Aufnahmen von ,,unverfrorener Komplizenschaft zwischen Staats- und Medienmacht". Diese Komplizenschaft erkläre, warum die Zeitungen der Ringier-Gruppe, darunter das ,,Bild"-Pendant ,,Blick", immer so gut über Pläne der Regierung informiert gewesen seien und sie die Regierungspolitik immer so freundlich begleitet und kommentiert hätten.
Weitere Berichte gab es unter anderem bei Norbert Häring. Häring zitiert auch ein aktuelles NZZ-Interview mit Ringier-Chef Marc Walder zu dem Vorgang. Darin entschuldigt sich Walder für seine Bemerkungen über die ,,Bild"-Zeitung, deren damaliger Chefredakteur Julian Reichelt inzwischen geschasst worden ist.
So beklagt Walder im Video etwa die ,,unglaubliche Härte" der ,,Bild" gegenüber der deutschen Regierung. Mit dieser ,,Härte" aus dem Hause Springer war es mit Julian Reichelts Abgang jedoch weitgehend vorbei – dem Rest der etablierten deutschen Medienlandschaft konnte man eine solche Haltung ohnehin zu keinem Zeitpunkt der Corona-Phase unterstellen. Im Gegenteil: Fast alle Beiträge des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und der großen Privatmedien haben die destruktive, nicht angemessene und nicht evidenzbasierte Corona-Politik in Deutschland unterstützt oder sogar noch härtere Maßnahmen verlangt.
,,Wir wollen die Regierung unterstützen durch unsere mediale Berichterstattung"
Weist man auf solche medialen Gleichförmigkeiten hin, wird oft entgegnet, eine gezielte ,,Gleichschaltung" der Journalisten sei ja in der Praxis gar nicht möglich. Aber zum einen beweist die Medien-Realität bei Corona und bei den oben aufgezählten Themen, dass die Gleichförmigkeit sehr wohl existiert und tagtäglich stattfindet. Wie das (zumindest beim Medienkonzern Ringier) praktisch zustande kommen kann, dazu geben Aussagen Walders in dem diskutierten Video Einblick:
Zitat,,Wir hatten in allen Ländern, wo wir tätig sind – und da wäre ich froh, wenn das in diesem Kreis bleibt – auf meine Initiative hin gesagt: ,Wir wollen die Regierung unterstützen durch unsere mediale Berichterstattung, dass wir alle gut durch die Krise kommen.'"
Walder nennt als ein Beispiel die Blick-Gruppe: ,,Auch die Blick-Gruppe, die jetzt in der Schweiz sehr prägend ist in der Covid-Berichterstattung, könnte deutlich härter (...) sein." Aber, so Walder: ,,Das (die harte Kritik, Red.) nützt im Moment niemandem etwas." Man müsse ,,versuchen", dass ,,die Politik das Volk nicht verliert". Walders Definition der Medienarbeit gleicht einem Blankoscheck für die Regierung – und das egal, ,,ob sie jetzt genug schnell, genug hart, zu wenig hart und so weiter" agiere. Die Medien dürften keinen Keil treiben, so Walder.
Kommunikation verroht
Dabei entsteht ein solcher Keil aber auch durch die eindeutige Positionierung (,,Komplizenschaft") vieler großer Medien an Regierungsseite. Die Gräben durch die Corona-Politik kommen noch zu bereits bestehenden (vor allem sozialen) Spaltungen hinzu. Brücken beim Thema Corona könnten die etablierten Medien bauen, indem sie alle Sichtweisen abbilden würden und Kritik an der Regierung aus der Bevölkerung ebenfalls wiedergeben würden, anstatt diese pauschal zu diffamieren. Wenige Aspekte bringen die Menschen so auf die Palme wie die extrem unseriöse Berichterstattung (nochmals gesteigert) seit Corona. Die Medienkampagnen sind ein Hauptproblem der Corona-Phase, auch gutmeinende Politiker würden nur mit Mühe dagegen ankommen. Neben der nationalen Kommunikation verroht momentan auch die internationale, etwa gegenüber Russland.
Proteste werden nach der Logik von Walder nicht durch die berechtigte Wut auf die unangemessenen und nicht evidenzbasierten Maßnahmen ausgelöst – Bürger-Widerstand gegen die Corona-Politik wird demnach von Medien erst geschürt. Zumindest für Deutschland kann man diese These ausschließen. Aber für den Medienkonzernchef liegt die Verantwortung der Medien auch darin, bereits potenzielle Proteste zu vermeiden, indem man die Regierungslinie nicht kritisch und distanziert begleitet, sondern (anscheinend vorbehaltlos) unterstützt.
Hätte sich dieser Vorgang in einem nicht-westlichen Land zugetragen, er würde nun maßlos ausgeschlachtet: Wie nennen es westliche Medien sonst, wenn sich ,,unabhängige" Propagandisten mit der Regierung zusammentun?
Gründe für Opportunismus lassen sich immer finden
Eine Ausrede für diesen wahrscheinlich bald als ,,Ausrutscher" und ,,Schwarzes Schaf" kleingeredeten Vorgang wird sein: Es herrscht ,,Ausnahmezustand", wir haben schließlich Pandemie! Doch ,,erhabene" Gründe für Opportunismus lassen sich immer finden, wenn das Prinzip der journalistischen Distanz erst einmal beschädigt ist. Dieses Prinzip gilt unabhängig von politischen Inhalten. Und gerade im angeblichen oder tatsächlichen Ausnahmezustand wäre eine kritische Presse besonders wichtig.
Sind überhaupt extreme Ausnahme-Situationen denkbar, in denen eine Symbiose von Staat und Journalismus gerechtfertigt sein könnte, um ein höheres gesellschaftliches Gut zu sichern? Möglicherweise ja – aber die Corona-Pandemie ist keine solche Situation.
Viele Mainstream-Journalisten, vermutlich auch solche von Ringier-Medien, werden nun rufen: ,,In unseren Redaktionen findet eine inhaltliche Bevormundung nicht statt!" Zahllose Medienbeiträge zeigen aber jeden Tag das Gegenteil. Diese Gleichförmigkeit bei zentralen Themen entsteht entweder nach der im Video beschriebenen ,,Ringier"-Methode – oder diese Methode ist wegen vorauseilendem Gehorsam vieler Journalisten gar nicht nötig. Beide Varianten sind beunruhigend.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=79486
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Wer die Kurve kriegt, darf die Elefanten füttern
Von
Roger Letsch(Unbekannt)
Na, können Sie das Getrommel noch ertragen? Oder zappen Sie bei ,,Inzi..." und ,,Coro..." schon auf den Shopping-Kanal oder Radio Brocken? Gehört ,,Nachrichten-Diät" zu Ihren guten Vorsätzen für 2022? Dann verpassen Sie im Moment die unterhaltsamste Zeit dieser seltsamen Pandemie, die sich gerade beharrlich weigert, von der Politik auf Ewigkeit gestellt zu werden. Da hat man zwei Jahre gebraucht, um all die schönen Maßnahmen und Abhängigkeiten zu errichten, hat in Ermangelung von Leichenbergen viel Luft und Zeitungspapier bewegt und nun macht ausgerechnet der zur Nemesis aufgeblasene Gegner schlapp. How dare you, Delta! Do something, Omikron!
Zum Glück hat man rechtzeitig im Galopp das Pferd gewechselt und erprobt seine Waffen statt an einem Virus nun an Kritikern der Grundrechtseinschränkungen. Denn im Gegensatz zum schlapp machenden Virus werden die immer lauter. Und wären Bildqualität, Mode und Frisuren im Jahr 1989 nicht so fürchterlich und unverwechselbar gewesen, könnten die Medien 2022 statt aktuelle Berichte von der Infektionsfront anzufertigen, die Archivkonserven des DDR-Fernsehens senden, so sehr ähneln sich Wortwahl, Framing und staatstragendes Entsetzen über die Insubordination, den öffentlichen Raum für ,,Spaziergänge" zu benutzen. Natürlich habe man das Recht, spazieren zu gehen, aber diese Leute missbrauchen dieses Recht, jawohl!
Aus aller Welt erreichen uns indes Nachrichten, die das mühsam aufgebaute politische Narrativ ins Wanken bringen. Australien gesteht angesichts steigender C-Zahlen mehr oder weniger kleinlaut das Scheitern seines rigiden (um nicht zu sagen: semifaschistischen) Vermeidungsregimes ein, in den USA verbreitet sich die neue Omikron-Variante ohne Ansehen der verschiedenen Impfraten, Klimata und Lockdownmaßnahmen gleichmäßig rasant und in Südafrika flaut die Welle nach einem kurzen und heftigen Anstieg der Fallzahlen schon wieder ab, ohne dass die Zahl der Hospitalisierungen mehr als nur leicht angestiegen wäre. Die ungestellte Frage ist nun, was ein Ersteweltland wie Deutschland, in dem es eine C-Impfquote von 71-74% gibt, zu befürchten hat, wenn die Omikron-Welle selbst im angeschlagenen Südafrika mit seiner Impfquote von schlappen 26-32% sehr mild und glimpflich verlaufen ist? Ein Schelm, wer da nicht ,,trotz", sondern ,,wegen der hohen Quote" in die Frage hineininterpretiert. Aber das tue ich hier natürlich nicht, ich will schließlich keine Angst verbreiten.
Es ist auch gar nicht nötig, große Mörser aufzufahren und sich auf noch nicht gesichertes Gelände bezüglich Gefahr und Wirksamkeit von Stöffchen zu begeben, aus denen schlichte Politikerträume geschneidert sind. Es genügt ein Blick in die veröffentliche Realität, um zu erkennen, wie groß die Widersprüche mittlerweile sind und wie erfolglos die Versuche, sie zu verdecken oder zu ignorieren. Das Elefantengedächtnis des Internet verarbeitet seit Monaten öffentliche Verlautbarungen von gestern zuverlässig zu lustigen Memes von morgen.
Apropos ,,Elefant"
Bekanntlich steht dieses transparente und graziöse Tier meist im Raum, wenn eine Simulation der Realität Risse bekommt und so gerät manchmal unfreiwillig komisch, was uns als ernsthafter Vorwurf, Belehrung oder Quintessenz einer aufwändigen Recherche präsentiert wird. Beispiele dafür sind zwei Dokumentationen von Arte. Der Elefant in
,,Kinderpsychatrie am Limit"
braucht eine Weile, um sichtbar zu werden. Zunächst bekommt der Zuschauer ein völlig korrektes und sehr einfühlsames Nahbild aus dem Lockdownleben der mental angeschlagenen Jugend, spürt ihre Depressionen, empfindet ihre neu entwickelten Essstörungen und ihr isoliertes Leben nach. Keine Schule, keine Vereine, keine Musik, keine Party, keine Sozialkontakte. Unsicher, zurückgeworfen auf sich selbst und von der Politik buchstäblich zum Verstummen und Verschwinden gebracht.
Ein Horror für alle Betroffenen, Betreuer und Beteiligten und der Arte-Zuschauer mittendrin. Gut gemacht, wirklich. Doch der üppige Garten und die Zeitbezüge lassen uns wissen, dass sich all das im Sommer 2021 abspielte. Solche Produktionen brauchen ihre Zeit, zumal wenn sie dokumentarisch das Leben der jungen Patienten begleiten. Man bekommt den Eindruck, hier hat sich das Team wirklich große Mühe gegeben, die Finger in eine Wunde zu legen und die staatliche Willkür von Lockdowns und anderen sinnlosen Maßnahmen klar aufzuzeigen. Doch ach, natürlich hat jede Zeit ihr Narrativ und im Covidzän wechseln die im Takt der Jahreszeiten. Im Sommer, wir erinnern uns, galt es als bolzenfest, dass die Impfung ein Akt der brüderlichen Nächstenliebe sei und so kommt bei Minute 30 pflichtschuldigst der Vorwurf des sonst sehr verständnisvollen Kinderpsychologen an jene Erwachsene, die zwar die Möglichkeit hätten, sich impfen zu lassen, dies aber nicht täten – was ein sehr egoistisches Verhalten sei und – der Vorwurf liegt in der Luft – die Ursache der Probleme der Jugendlichen und der überfüllten Jugendpsychatrie.
Wir, die wir auf dem Karussell des Wahnsinns schon ein paar Narrative weiter sind, ,,wissen" heute natürlich, dass sich diese ,,mangelnde Solidarität" längst umorientiert und sich nun (dank nachweislich mangelhaftem Schutz der Impfung vor Übertragung) nur noch auf die mutmaßliche Verstopfung der noch nicht verschwundenen Intensivbetten bezieht. Und so kommt der (gespielte?) Vorwurf seltsam hilflos und uninformiert daher, obgleich er im Film sehr deutlich die Verantwortung für die psychologische Verelendung vieler Jugendlichen weg von der Politik und hin zu den ,,Unsolidarischen" lenken soll. Eine Kleinigkeit nur, ein Stich, der statt ins schlechte Gewissen ins Alberne triff. Sonst ist die Doku wirklich gut.
Der zweite Elefant steht in der Doku
,,Impfgegner – wer profitiert von der Angst"
sehr viel größer und von Anfang an im Raum. Gegen die Idee, ,,dem Geld zu folgen" und zu untersuchen, wer wie und wo von welchen Studien, Meinungen oder Spenden profitiert, ist selbstverständlich nichts einzuwenden. Der alte deutsche Spruch ,,Wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing" ist eine durchaus zulässige Arbeitsthese, mit der man starten kann. Doch wenn Arte im Film dem britisch-amerikanischen Mediziner Andrew Wakefield nachspürt, seine Spender und Geldgeber nennt (,,Spendengelder in Millionenhöhe"), eine offenbar für 450.000 Dollar gekaufte und vor Jahren schon von ,,The Lancet" zurückgewiesene Studie anprangert und ihm bescheinigt, ,,in höchstem Maße Karriere- und Gewinnorientiert" zu sein, muss ich herzlich lachen angesichts der Milliardenbeträge, die im letzten Jahr zusätzlich in die Taschen von nur zwei großen Pharmakonzernen geflossen sind. ,,Millionenbeträge" kommen in diesem Zusammenhang vielleicht in einem Impfzentrum in Bottrop vor, aber für 450.000 Dollar stand selbst ein Betreiber von 20 Berliner Testzentren im Mai 2021 morgens nicht mal mehr auf.  Ich übertreibe natürlich, Sie wissen, worauf ich hinaus will, verehrter Leser.
Wer von dieser Art Angst profitiert, wusste übrigens nicht nur die Süddeutsche im Jahr 2015 noch. Heute ist das alles vergessen. Ebenso die typischerweise linke, manchmal lästige aber nicht ganz unberechtigte Kritik an Monopolen, Konzernen und Machtverflechtungen. Die Linken haben sich durch den gekaperten Solidaritätsbegriff ins Joch spannen lassen und laufen nun gehorsam vor dem Pflug.
So gut wie niemand kommt heute auf die Idee, dem wirklich großen Geld zu folgen, Abhängigkeiten zu untersuchen und Manipulationen aufzudecken. Hier die Seriosität zu prüfen ist leider auch nicht so leicht wie bei einem Lancet-Artikel aus den 90ern, weil politisches Kalkül, Geheimverträge und Sperrfristen bis nach Sankt Nimmerlein die Nachforschungen behindern. Wie genau es dieser Herr Wakefield aus der Arte-Doku mit der Wahrheit tatsächlich nimmt, kann ich natürlich nicht beurteilen. Ganz im Gegensatz zur Wahrheitsliebe und den Motiven jener, die über ihn bei Wikipedia schreiben. Denn 2016 traf sich Wakefield – und das soll der Leser zweifelsohne als Letztbeweis für Scharlatanerie nehmen – mit Trump, ,,der als Impfskeptiker gilt". Trump, den kennen Sie noch, oder? Das ist dieser doppelcoronageimpfte und geboosterte Ex-Präsident aller Impfskeptiker, der ,,Operation Warpspeed" ins Leben rief und damit allen autoritären Träumern den Stoff verschaffte, den sie heute zur Umsetzung ihres Volkserziehungsprogramms brauchen. Wenn Arte also salbadert, Wakefield mache ,,Geschäfte mit falschen Hoffnungen", ,,die Menschen wollen an Wundermittel glauben" und ,,Ärzte als Aushängeschild" gar nicht gerne sieht, mag das alles sogar stimmen. Doch denken Sie bitte auch an den unsichtbaren, trompetenden Elefanten mit dem Pharma-Tattoo im Raum, denken Sie über seine Geschäfte und die Hoffnungen nach, die er verbreitet und geben sie ihm eine Banane. Er freut sich sicher.
Propaganda in Spielfilmlänge ist eine feine Sache und manchmal sogar unterhaltsam. Doch das gut abgezirkelte Tempo der Beweisketten erweist sich als Hindernis, wenn man zum Zeitpunkt der Ausstrahlung eigentlich noch schnell die Richtung ändern müsste. Denn die Richtung hat sich auch sonst bereits überall geändert! Wieder einmal sind uns die Vereinigten Staaten ein Stück voraus, vielleicht auch nur versehentlich. Wiederholte Biden im Wahlkampf noch täglich sein Mantra, er werde ,,nicht die Wirtschaft, sondern das Virus abschalten" oder von ,,federal Mask-Mandates" sprach, erklärte er nun die Pandemiebekämpfung zur Aufgabe der Bundesstaaten.
Ein höchst erstaunlicher und plötzlicher Sinneswandel und ich kann jeden verstehen, der nun empört auf die eigenen Wunden vergangener Medienschlachten verweist und Urheberrechte für derlei Pragmatismus geltend machten will. ,,Haben wir dies nicht schon immer gesagt? Haben wir nicht gewarnt vor Zentralismus und ,,one-fits-all"? Wo bleibt unsere Anerkennung, wo eure Entschuldigung? Ihr lagt falsch und wir lagen richtig! Ihr habt an Wunder geglaubt und uns verlacht und ausgegrenzt!" – ja, alles richtig. Doch es nützt nichts, denn über diese Brücke gehen die nie! Sie werden ihre Irrwege einfach der Wissenschaft anlasten, der sie ja nur gefolgt seien und ich glaube, wir werden sie willkommen heißen müssen, ganz gleich, wie sie zu uns herüber gefunden und was alles sie uns ein Jahr lang an Beleidigungen hinübergeworfen haben. Achten Sie einfach auf den Tonfall, kramen Sie im Archiv nach der Herkunft des Arguments und freuen Sie sich diebisch, wenn plötzlich als Argument gilt, was gestern noch Verschwörungstheorie war.
Trump lag richtig?
Da wäre zum Beispiel der der FC Bayern, der momentan einige Personalprobleme im durchgeimpften Kader hat. Acht Spieler positiv getestet! Wie konnte das denn passieren? Der Focus hilft gern bei der sachlichen Erklärung: ,,Profispieler wie beim FC Bayern werden besonders oft und regelmäßig getestet. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit eines positiven Tests zusätzlich – auch bei Personen, die keine Symptome zeigen. Je mehr getestet wird, desto mehr Fälle findet man auf Dauer, die sonst unentdeckt geblieben wären." 
Schon wieder ein Trump-Argument! Nur musste der sich im Wahlkampf noch ein mediales ,,Aber hallo!" gefallen lassen, weil er doch frech behauptete, wo viel getestet werde, bekomme man eben auch viele positive Ergebnisse und wenn man immer so viel teste, wie man Fälle brauche, höre die Sache nie auf!
Auch was die Eigenschaften der schnell zusammengefiedelten Impfstoffe angeht, hat sich längst Ernüchterung eingestellt. Entwickelt gegen die Ur- bzw. Alpha-Variante und begleitet von großen Hoffnungen und besten Wünschen, entwischen den im Körper produzierten Antikörpern neue Virus-Varianten schneller als man B-O-O-S-T-E-R buchstabieren kann. Vergessen wir mal die berechtigte Skepsis bezüglich der unbeabsichtigten Wirkungen und unterstellen einen gewissen Schutz. Schon im Sommer mehrten sich jedoch die Studien, welche eine verblüffend schnell nachlassende Wirksamkeit feststellten. Und dann kam im Dezember auch noch das geradezu quecksilbrige Omikron hinzu, dass bei seiner Weltreise offenbar keinen Unterschied mehr macht zwischen ungeimpften, geimpften, geboosterten oder in der hintersten Ecke der Antarktis gelegenen Airbnb's.
Und erinnern Sie sich noch an Curevac, jene Firma, die versprach, als erste einen Impfstoff gegen Corinna zu entwickeln? Die Bundesregierung kaufte sich gleich mal für 300 Millionen Euro dort ein. Um die Firma ist es still geworden seit bekannt wurde, dass der entwickelte Impfstoff es in der Wirksamkeit gerade mal über die 50-Prozent-Hürde geschafft habe. Die Tagesschau sprach im Juni 2021 von ,,niedriger Wirkung" und nannte das Ergebnis ,,enttäuschend". Leider sind wir heute mit den aktuell verwendeten mRNA-Mitteln schon in derselben Größenordnung angekommen. Tendenz: schnell fallend. Höchste Zeit zu konstatieren, dass die neuen Impfstöffchen, selbst wenn sie völlig ungefährlich sein sollten und sogar eine Überdosis für Kinder bei einer ,,Impfpanne im Zoo Hannover" (Gucken Sie nicht so! Wo sonst soll man denn Kinder impfen? Etwa beim Kinderarzt? Außerdem gab es Freikarten als Belohnung!) absolut harmlos sei, auf Dauer nicht viel taugen. Im besten Fall sogar, weil man sie nicht überdosieren kann, was ich allerdings bezweifle. Auf ein Urteil ,,enttäuschend" in der Tagesschau wie im Fall Curevac müssen wir vielleicht noch etwas warten.
Vercheckt
Pünktlich zum Jahresbeginn hat die amerikanische CDC auch noch den PCR-Test aus der Diagnostik verbannt und damit dem Inzidenz-Seismographen gewissermaßen den Rotstift aus der Hand geschlagen, der dank der Komplexität des Tests unter staatlicher Statistik-Kontrolle stand. Doch Moment, war da nicht mal ein Faktencheck der allseits beliebten Correctivlinge, die sich so gerne mit Joachim Steinhöfel und Achgut vor Gericht treffen? Richtig! Im August hatte man sich wegen der CDC-Zulassung noch schützend vor Drosten geworfen, weil böswillige Covidioten es gewagt hatten, den von ihm entwickelten PCR-Test in den Schmutz zu ziehen. ,,Nein, dem ,,Drosten-PCR-Test" wird nicht die Zulassung in den USA entzogen", stampfte die Schraven-Combo auf. Es gehe lediglich um eine von der CDC selbst entwickelte Variante des Tests und die werde nur deshalb vom Markt genommen, weil es mittlerweile genug Alternativen gebe.
Das klingt zwar, als hätte BMW beschlossen, keine Autos mehr zu bauen, weil es ja Hyundai und Renault gäbe, aber der Text stammt ja aus dem August 2021 und wer hat die Debatte von damals schon noch so detailliert im Kopf? Wer kann das noch nachvollziehen...? Vielleicht die CDC selbst? Deren Mitteilung dazu stammt jedenfalls vom 19. Juli 2021, datiert also noch vor der Faktencheckerei. Darin heißt es: die CDC ermutige Labore, in Anbetracht der bevorstehenden Grippesaison (und spätestens zum 31.12.2021) auf Testverfahren umzustellen, die eine Differenzierung von Covid- und Grippeviren besser sicherstellen können. Daraus folgt zwingend, dass es diesbezüglich beim PCR-Test zumindest ernsthafte Zweifel gab. Von einer Art ,,Marktbereinigung" ist bei der CDC nichts zu lesen und in der dort verlinkten Liste der von der FDA zugelassenen Testverfahren findet sich auch – soweit ich das überblicken kann – kein einziger anderer PCR-Test. Also bauen entweder auch Hyundai und Renault keine Autos mehr, oder da ist mal wieder ein neuer Faktencheck-Check fällig.
Folge ,,der Wissenschaft", wenn es dir gerade passt
Ein weiteres Indiz für den Richtungswechsel ist, dass sich mittlerweile der Pragmatismus (muss ein schwedisches Wort sein) gegen die gesinnungsethische Maximalforderung ,,jede Infektion ist eine zu viel" durchzusetzen beginnt. ,Man könne doch nicht die ganze Wirtschaft gegen den Baum fahren' galt noch vor kurzem als Argument herzloser, neoliberaler Omakiller. Nun plötzlich und Omikron sei Dank machen sich Politiker Gedanken über soziale und ökonomische Sollbruchstellen und Belastungsgrenzen. Alles Dinge, die sie bisher kaum interessierten. Vorgeprescht war der CEO von Delta Airlines, der die CDC im Dezember bat, die Regeln zu ändern und die Isolation positiv getesteter Mitarbeiter von zehn auf fünf Tage zu verkürzen.
Und siehe da, das Weihnachtswunder geschah tatsächlich! Nun muss man wissen, dass zu dem Zeitpunkt nicht nur in den Staaten ganz allgemein, sondern auch bei Delta Airlines die Delta-Variante noch vorherrschend war. Die Politik folgte hier also nicht ,,der Wissenschaft", denn die hatte sich gar nicht bewegt. Die Politik ging voran. Einfach so, weil sie es immer tut! Delta als Carrier ist auch für Politiker wichtig und geflogen werden muss ja! Zwischen Wahlkreis und DC, der Gala in LA und dem Urlaub in Miami, zu Klimagipfeln – CO2 hin oder her! Da kann man schon mal das ,,Primat der Wissenschaft", hinter dem man Entscheidungen sonst gern versteckt hat, ins Handgepäck tun. Das Virus wird sich schon noch an die kürzere Quarantänedauer gewöhnen, genau wie der Rotmilan an deutsche Windkraftanlagen.
Omikron, die ,,schmutzige Impfung"
Womit wir bei unserem Gesundheitsminister Lauterbach, seinem Interview mit RND und seiner Lieblingsbeschäftigung wären: der Bewirtschaftung dieser Pandemie bis zum letzten Droplet. Seine Begründung für alles hat er lässig wie ein Zauberer von ,,Delta" auf ,,Omikron" gewechselt. Auch für die angestrebte Änderung des Infektionsschutzgesetzes, die ebenfalls eine Verkürzung der Isolation enthalten soll.
Sonst lässt er gern vieles im Ungefähren, deutet nur an, droht, kündigt an, wird selten konkret. Gute Nachrichten zerreden, schlechte notfalls vermuten und erwarten und immer warnen, warnen, warnen. Ich weiß aus der Geschichte nur von einem Politiker, der ähnlich drohend nebulös Ängste schüren konnte, der niemals konkret Angst einjagte, sondern immer nur aus einem Prinzip heraus, das nur ihm zugänglich und verständlich war. Ein Rechthaber, der an der Realität verzweifelt, weil sie ihm selten Recht gibt, einer vom Schlag Robespierres. Wen will er diesmal treffen? Auch Lauterbach hält starr und unbeweglich an seinen Prinzipen fest und ich will ihm sogar attestieren, dass auch er sich nicht im Amt bereichert, dass er also im Wortsinn das verkörpert, was jener in der französischen Revolution war – der ,,Unbestechliche" zu sein.
Doch wo andere das Leben sehen, das endlich zu seinem Recht und zur Freiheit kommen will, sah jener den Verrat an seinen Prinzipien. Wo andere ein Geschenk der Natur sehen und in Omikron ein gutes Maß breiter und nachhaltig erworbener Immunität (sogar gegen die Delta-Variante) erkennen, sieht dieser nur eine ,,schmutzige Impfung". Wo andere aufatmen, weil der Schierlingsbecher der Zustimmung zum Impfzwang, mit dem auch einige seiner Politikerkollegen so ihre Bauchschmerzen haben, an ihnen vorüber gehen könne, sieht er eine verpasste Gelegenheit. Zu spät zu kommen, sein Werk nicht vollenden zu können, die Angst, verlacht zu werden...wir wissen, dass Robespierre so tickte. Unser Gesundheitsminister scheint aus derselben Uhrmacherwerkstatt entsprungen zu sein:
,,Die Impfpflicht muss schnell kommen. Wir können nicht darauf warten, dass eine Impfpflicht überflüssig wird, weil wir eine sehr hohe Durchseuchung der Bevölkerung haben. Omikron als schmutzige Impfung ist keine Alternative zur Impfpflicht. Das wäre sehr gefährlich."
Nein, ist es wohl nicht mal für Ungeimpfte. Und die stellen in Südafrika mit über 60% die Mehrheit. Diese ,,schmutzige Impfung" wird wohl vielmehr zu uns allen kommen. Für wirklichen Zwang braucht es also keine Minister, das besorgt die Natur schon selbst. Vielleicht weiß er das sogar, unser Robespierre der Volksgesundheit, denn Ihnen ist doch sicher auch die Tür aufgefallen, liebe Leser, die dieser Prinzipienreiter in seiner Mauer gelassen hat. Ein Impfregister will er nicht haben – was auch realistisch ist angesichts der Tatsache, dass schon die bisherigen Impfdaten nicht einheitlich und konsequent erfasst wurden. Deshalb haben wir ja das Chaos mit dem Impfstatus der Intensivpatienten, den jeder Viertelfürst in diesem Land nach Belieben auszunutzen versteht. Diese Informationslücke lässt sich kaum schließen. Sie sehen, liebe Leser, eine unfähige Regierung ist manchmal ein Segen für die Bürger.
Bei der Durchsetzung des Zwangs setzt Lauterbach voll auf die im Gleichschritt mit der Politik gehende Privatwirtschaft. Die soll sanktionieren, diskriminieren und melden. Wenn das mal so gut funktioniert, wie der Minister denkt – falls er so denkt! Hauptsache, er kann noch eine Weile an der Pandemie und damit an der Aushebelung von Verfassungsrechten festhalten. Denn unser Minister berichtete ja im Interview, dass er gerade groß einkaufen war und nun pro Woche zehn Millionen Dosen Moderna zur Verfügung hat. Nur an Biontec mangele es noch ein wenig. Wenn nur die Stiko die Empfehlung überarbeiten könnte, das Mittel nicht an unter 30-jährige zu geben...vielleicht könnte ja der CEO von Delta? Oder der Lufthansa? Das Zeug war so teuer...
Knurrt da etwa auch ein Elefantenmagen? Hier mein Bester, lass dir die Banane schmecken!
https://unbesorgt.de/wer-die-kurve-kriegt-darf-die-elefanten-fuettern/
"Vertrauen Sie denen, die nach der Wahrheit suchen, und mißtrauen Sie
denen, die sie gefunden haben."
(André Gide)

Hans

Wir haben versagt" – dänische Zeitung entschuldigt sich für ihre Corona-Berichterstattung

13. Januar 2022 um 11:04 Ein Artikel von: Jens Berger
Während Deutschlands Medienmacher sich keiner Schuld bewusst sind und die Korrektheit ihrer Corona-Berichterstattung selbstbeweihräuchernd in stets den gleichen Mantren verteidigen, ist man bei unserem nördlichen Nachbarn auch in diesem Punkt ein wenig weiter. Nun entschuldigte sich Dänemarks auflagenstärkstes Boulevardblatt sogar für seine Fehler. Man habe versagt, so das bittere Resümee des Ekstra-Bladet-Journalisten Brian Weichardt. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer Schritt für eine Branche. Weichardts deutsche Kollegen könnten sich daran ruhig einmal ein Beispiel nehmen. Von Jens Berger.
Die Corona-Pandemie ist nicht nur ein epidemiologisches, sondern auch und vor allem ein massenpsychologisches Phänomen. Wie kommt es, dass ganze Völker kollektiv in eine Angstpsychose verfallen und pro forma demokratische Regierungen mit Unterstützung der Mehrheit das liberale Fundament ihrer Verfassungen aushöhlen? Die Antwort ist denkbar einfach: Nur das Meinungsmonopol der Medien hat die Macht, Menschen derart zu beeinflussen. Und gerade beim Thema Corona war und ist der transportierte Alarmismus kaum zu toppen oder – wie es der dänische Kollege ausdrückt – die Angst vor einem Monster unter dem Bett zu maximieren.
Lesen Sie nun, was Brian Weichardt für das Ekstra Bladet geschrieben hat. Der Text ist mangels echter Dänisch-Kenntnisse mithilfe einer Software übersetzt. Nageln Sie uns also bitte nicht auf jede Formulierung fest.
Wir haben versagt
von Brian Weichardt
Seit fast zwei Jahren sind wir – die Presse und die Öffentlichkeit – wie hypnotisiert von der täglichen Corona-Erzählung der Behörden.
Wir haben das Auf und Ab bei den Infiziertenzahlen, den Krankenhausaufenthalten und den Todesfällen miterlebt. Und wir haben uns die Bedeutung der kleinsten Bewegungen dieser Zahlen von Experten, Politikern und Behörden erklären lassen, die uns immer wieder vor dem schlummernden Corona-Monster unter unseren Betten gewarnt haben. Ein Monster, das nur darauf wartet, dass wir einschlafen, damit es in der Dunkelheit der Nacht zuschlagen kann.
Die ständige Beschäftigung mit dem Thema hat uns allen zugesetzt. Wir – die Presse – müssen also auch eine Bilanz unserer eigenen Bemühungen ziehen. Und wir haben versagt.
Wir haben nicht aufgepasst, als die Behörden Antworten schuldig blieben, was es eigentlich heißt, wenn Menschen nicht wegen, sondern mit Corona ins Krankenhaus eingewiesen werden. Doch das macht einen Unterschied. Einen großen Unterschied. Um genau zu sein, wurde festgestellt, dass die offiziellen Einweisungszahlen um 27 % höher liegen als die tatsächliche Zahl der Menschen, die nur wegen Corona im Krankenhaus sind. Das wissen wir erst jetzt.
Es ist natürlich in erster Linie Aufgabe der Behörden, die Öffentlichkeit korrekt, genau und ehrlich zu informieren. Die Zahlen darüber, wie viele Menschen an Corona erkrankt sind und sterben, hätten aus offensichtlichen Gründen schon vor langer Zeit veröffentlicht werden müssen, damit wir uns ein möglichst klares Bild von dem Monster unter dem Bett machen können.
Insgesamt lassen die Botschaften der Behörden und Politiker an die Öffentlichkeit in dieser historischen Krise viel zu wünschen übrig. Und so lügen sie, wie sie es getan haben, wenn Teile der Bevölkerung das Vertrauen in sie verlieren.
Ein anderes Beispiel: Impfstoffe werden immer wieder als unsere "Superwaffe" bezeichnet. Und unsere Krankenhäuser werden als "Superkrankenhäuser" bezeichnet. Dennoch stehen diese Superkrankenhäuser offenbar unter maximalem Druck, obwohl fast die gesamte Bevölkerung mit einer Superwaffe bewaffnet ist. Selbst Kinder werden in großem Umfang geimpft, was in unseren Nachbarländern nicht der Fall ist.
Mit anderen Worten: Hier gibt es etwas, das die Bezeichnung "super" nicht verdient. Ob es an den Impfstoffen, an den Krankenhäusern oder an einer Mischung aus beidem liegt, lässt sich nur vermuten. Aber die Art und Weise, wie die Machthaber mit der Öffentlichkeit kommunizieren, verdient ganz sicher nicht das Prädikat "super". Ganz im Gegenteil.
https://www.nachdenkseiten.de/?p=79709
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Hans

Deutsche Medien: Höchste Zeit für eine Entschuldigung
14. Januar 2022 um 11:11 Ein Artikel von: Tobias Riegel
Das Beispiel der neuen ARD-Chefin Patricia Schlesinger zeigt: Während sich etwa in Dänemark eine große Tageszeitung für ihr ,,Versagen" bei der Corona-Berichterstattung entschuldigt (wir haben berichtet), zeigen viele große deutsche Medien eine gegenteilige Haltung: Flucht nach vorne, Selbstbespiegelung und Eigenlob. Dabei kann es keinen Zweifel geben: Die aktuell dominierenden Redakteure haben das Vertrauen in ihren Berufsstand so schwer erschüttert, dass es mit einer (folgenlosen) Entschuldigung nicht getan sein wird: Es wäre aber ein Anfang. Ein Kommentar von Tobias Riegel.

Die neue ARD-Chefin Patricia Schlesinger hat in einem kürzlichen Interview mit DPA deutlich gemacht, wie sie zu Selbstkritik steht und wie sie ihre Aufgabe als eine mächtige Journalistin in Deutschland interpretiert:
ZitatFrage: Welche Fehler hat die ARD in der Corona-Berichterstattung gemacht?
Antwort: ARD, ZDF und Deutschlandradio haben unter erschwerten Bedingungen wirklich viel geleistet. Der RBB hatte selbst Corona-Fälle und musste von heute auf morgen mobil arbeiten. Aber wir haben das Informationsbedürfnis gut abgedeckt und auf allen Ausspielwegen auch große zusätzliche Kulturangebote gemacht, was mir ganz besonders wichtig war. Was Fehler angeht: Vielleicht sind wir zu spät auf jene Menschen eingegangen, die Impf-Vorbehalte haben. Wir hätten ihnen früher erklären können, warum Impfen richtig und wichtig ist.
Diese Aussagen sind in mehrfacher Beziehung fragwürdig: Schlesinger entfaltet hier zum einen Selbstlob, das noch für den naivsten Medienbeobachter an der Realität der letzten Monate zerschellen muss. Und sie offenbart zum anderen mit dem letzten Satz ein ,,pädagogisches" Verständnis von Journalismus: Die Redakteure sollen demnach nicht neutral und distanziert über das Für und Wider etwa der Corona-Impfung berichten, sondern sie sollen die Bürger im Sinne der Regierung erziehen – schließlich ist Impfen ja (anscheinend zweifellos) ,,richtig und wichtig".
Mutige Ausnahmen
Hier wird selbstverständlich von Medien keine prinzipielle Anti-Impf-Position verlangt – aber doch ein Abrücken von der intensiven Parteilichkeit, das man vor allem von den durch Bürger bezahlten öffentlich-rechtlichen Mitarbeitern einfordern kann. Die durch die Dramatisierung des existenten Virus erzeugte ,,Alternativlosigkeit" bei der Corona-Politik ist lange als Manipulation enttarnt.
Es gibt aber auch während Corona positive Ausnahmen in großen deutschen Medien, die man allerdings mit der Lupe suchen muss. Umso mehr gebührt Kollegen Respekt, die sich durch eine feindliche Atmosphäre nicht von ihrer Meinung abhalten lassen: Denn dass es selbst für mutige und gewissenhafte Mitarbeiter im öffentlich-rechtlichen Rundfunk (ÖRR) schwer ist, gegen den internen Druck zur Anpassung zu widerstehen, zeigen die Aussagen zweier ÖRR-Mitarbeiter aus der jüngeren Vergangenheit (hier und hier).
Dass es in vielen großen deutschen Privatmedien nicht besser bestellt ist mit der Distanz zur Regierung und ihrer destruktiven Corona-Politik, haben die NachDenkSeiten in vielen Artikeln beschrieben, einige finden sich unter diesem Text. Beim konkreten Fall zeigt schon die Überschrift des oben im Text verlinkten Artikels des ,,Tagesspiegel" eine Haltung, die selbst noch die fragwürdigen Sätze von Schlesinger als ,,Selbstkritik" adelt.
Auf dem Sockel des Selbstlobs
Manchen Lesern mag die selbstkritische Analyse des auflagenstärksten Boulevardblatts Dänemarks, ,,Ekstra Bladet", nicht weit genug gehen. Aber immerhin begibt sich die Redaktion vom Sockel des Selbstlobs herunter, auf dem viele deutsche Journalisten noch verharren, indem sie, wie Jens Berger schreibt, ,,die Korrektheit ihrer Corona-Berichterstattung selbstbeweihräuchernd in stets den gleichen Mantren verteidigen". Mutmaßlich auch, um nicht künftig als Mitverantwortliche für die zerstörerische Corona-Phase identifiziert zu werden, wird von vielen deutschen Redakteuren versucht, eine inhaltlich nicht mehr haltbare Panikkampagne mit allen Mitteln am Leben zu erhalten – denn dadurch wird eine rationale Analyse der Situation und der Verantwortlichen sehr erschwert.
Wenn es in großen deutschen Medien Kritik an der Corona-Politik gab, dann hatte die oft den Tenor, dass die Maßnahmen nicht hart genug seien – das ist für mich keine Kritik, sondern eine Strategie, um eine radikale Politik auch noch moderat erscheinen zu lassen. Wie gesagt: Es gab auch positive Ausnahmen, zum Beispiel hier.
Umfallende Elefanten
Es ist zu befürchten, dass die (unvermeidlichen) Entschuldigungen für die anti-journalistische Unterstützung der Corona-Politik durch viele deutsche Medien erst dann kommen, wenn es endgültig zu spät ist. Wenn also an den momentan etablierten Tendenzen zu Protestverboten, Diffamierung Andersdenkender, Social-Media-Zensur, Überwachung (digitale ID), Isolation, Impf-Abo, Hygiene-Gängelung und vielem mehr nur noch sehr schwer etwas geändert werden kann.
Es gab selbstverständlich bereits lange vor Corona bedenkliche Kampagnen in deutschen Medien, unter vielem anderen zur Stützung von Sozialkürzungen, Privatisierungen und Angriffskriegen oder um das Feindbild Russland aufzubauen. Seit 2020 wurden aber diese bereits abzulehnenden Praktiken nochmals verschärft. Eine Entschuldigung – wenn sie denn kommt – wird auch nicht ausreichen, um den zerstörten Ruf weiter Teile der deutschen Medienlandschaft zu reparieren: Erst eine durch Distanz zu Regierung und großen Firmen geprägte Praxis könnte Glaubwürdigkeit zurückerobern.
Aber nichts ist für die Ewigkeit: Laut diesem Artikel auf Corodok gibt es momentan trotz der noch immer überwältigenden Medienkampagnen zu Corona und trotz der giftigen Ausgrenzung Andersdenkender Beispiele für ,,umfallende Elefanten" – darunter auch Journalisten. Und der Regisseur Dietrich Brüggemann brachte kürzlich einen aktuell unter vielen deutschen Journalisten verbreiteten Zeitgeist auf den Punkt, indem er twitterte:
Zitat,,Im chinesischen Horoskop ist 2022 das Jahr des umfallenden Elefanten. (Habe ich mir gerade ausgedacht, aber das macht man ja heutzutage so.)"
https://www.nachdenkseiten.de/?p=79753
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Hans

Die ARD-aktuell-Zentrale ,,empfiehlt" Redakteuren die ,,richtige" Wortwahl
Von Redaktion

Sa, 15. Januar 2022


Getarnt als ,,Empfehlung" weist die politische Chefetage ihre öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten an, die stark zunehmenden Proteste der Bürger in deutschen Städten nicht mehr Corona-,,Spaziergänge", sondern nur noch ,,Demonstrationen" und ,,Versammlungen" zu nennen.

Wer bis heute glaubte, politische Sprachregelungen und Einschränkungen journalistischer Meinungsfreiheit gebe es in deutschen Fernsehanstalten nicht, der wird seit dieser Woche endgültig eines Besseren belehrt.
Quod erat demonstrandum, würde ein Wissenschaftler die Beweislage nennen. Die Chefetage von ARD-aktuell aus Hamburg, überregional verantwortlich für tagesschau und tagesthemen, hat an die Chefs der Funkanstalten in allen Ländern eine politische Sprachregelung per Mail versandt, die Tichys Einblick vorliegt. Darin heißt es wörtlich:
Betreff: Empfehlung AG Sprache zu Corona-,,Spaziergänge" – mit der Bitte um Beachtung
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
 die AG Sprache hat sich mit der Formulierung rund um den Begriff ,,Spaziergang" befasst und gibt folgende Empfehlung in Rücksprache mit der Rechtsredaktion in Karlsruhe ab: Wir sollten demnach nicht mehr von Spaziergängen, sondern von Demonstrationen oder Versammlungen reden.
Mit freundlichen Grüßen
Marcus Bornheim
,,Spaziergänge" wären ja die positive Übernahme der Diktion von Demonstranten und rechtlich eher schwer angreifbar. Deswegen muss eine strafbare Ordnungswidrigkeit wie eine nicht erlaubte Versammlung her.
Der Absender ist kein geringerer als der Erste Chefredakteur von ARD-aktuell, der Gemeinschaftsredaktion für tagesschau und tagesthemen in Hamburg. Marcus Bornheim fungiert seit Oktober 2019 als Nachfolger von Kai Gniffke. Die sogenannte Arbeitsgemeinschaft Sprache der ARD beschäftigt sich neben der politischen Ausrichtung zudem mit dem verstärkten Gendern der Sendersprache.



Auch das ZDF soll bereits eine Arbeitsgruppe für eine gender- wie diversitätsgerechte Sprache eingerichtet haben, wie Mitarbeiter unter dem Siegel der Verschwiegenheit berichten. Einige wenige noch mutige Kollegen bei ARD und ZDF bezeichnen diese Arbeitsgruppen im vertrauten Gespräch bereits als ,,interne Sprachpolizei".
Denn was scheinbar wie ein harmloser Mailhinweis an die Chefs der ARD-Anstalten daherkommt, ist nichts anderes als eine politische Handlungsanweisung für den journalistischen Sprachgebrauch in Funk-, Fernseh- und Onlinebeiträgen.
Die Hamburger ARD-Politikzentrale hat diese Mitteilung dafür als ,,Empfehlung" getarnt. Doch genau diese ,,Empfehlung" wirkt in der Praxis wie eine Anordnung für alle Journalisten und Mitarbeiter, das weiß selbst der Pförtner beim NDR.
Die Arbeitsweisen der Sprachpolizei sind nicht neu
Mit ähnlichen Methoden hat schon das Presseamt der DDR vor über 30 Jahren gearbeitet. Dessen Funktionäre riefen in den Chefredaktionen der Zentralorgane an. Sie gaben ,,Hinweise", wie und in welcher Wortwahl zu berichten sei, wo und wie groß staatliche Botschaften zu platzieren seien. Auch dies waren eigentlich nur Empfehlungen. Doch wenn ein Chef vom Dienst solche ,,Hinweise" nicht beachtete oder ernst nahm, musste er mit erheblichen Konsequenzen für sich, die Mitarbeiter, den Sender oder Verlag rechnen.
Genauso aktuell wie damals, sind dieser Tage nicht nur die erneut um sich greifenden politischen und journalistischen Sprachvorschriften und Reglementierungen, sondern auch die stark anwachsenden Proteste mit spontanen Spaziergängen am Montagabend oder am Wochenende auf Deutschlands Straßen – gegen Regierungen, die ihre Bürger entmündigen.


Forsa-Umfrage:
Das Vertrauen der Bürger gegenüber Medien und anderen Institutionen schmilzt
Zum Bespiel haben sich in den achtziger Jahren zehntausende Polen gegen Bevormundung durch Politik und Staatsmedien dank des Mutes der Arbeitergewerkschaft Solidarnosc gewehrt. So wurden während der Abendnachrichten des staatlichen Fernsehens demonstrativ Spaziergänge unternommen, Staub gesaugt oder sogar das Licht ausgeschaltet. Nachzulesen auch für ARD– und ZDF-Journalisten im Werk der Theaterwissenschaftlerin der Ludwig-Maximilians-Universität München, Prof. Berenika Szymanski, unter dem Titel ,,Theatraler Protest und der Weg Polens zu 1989".
Etwas mehr als dreißig Jahre nach dem Mauerfall sind wir offensichtlich selbst in der ,,freiheitlich demokratischen Grundordnung" Deutschlands fast wieder so weit gekommen. Bürger wehren sich wie einst die Solidarnosc-Bewegung Polens in den achtziger mit Abendspaziergängen gegen staatliche und mediale Bevormundung, Willkür und Stigmatisierung.
Wie einst im Ostblock dienen Journalisten von Presse, Funk und Fernsehen als willige Agitatoren, Propagandisten und Sprachrohre der Regierenden, den meist friedlichen Protest grundsätzlich als Aktionen radikaler und vermeintlich ,,rechter" Gruppen darzustellen.


Gleiche Vorwürfe in Israel
Dänemark: Tageszeitung entschuldigt sich bei Lesern wegen falscher Corona-Berichterstattung
Montagsdemonstranten ließen die Staatsorgane der DDR von den Massenmedien kontinuierlich als ,,Rowdies" bezeichnen, um die immer kritisch werdende Bevölkerung vor einer Teilnahme an den Montagsdemonstrationen abzuschrecken. Gleichzeitig brauchten die Staatsorgane das Stigma ,,Rowdies", um gegen Demonstranten wegen angeblicher ,,Gewalttaten" vorzugehen. Dazu schleusten die Geheimdienste auch Provokateure in die Reihen der prostierenden Bürger ein.
Das schlimme an solchen sprachpolizeilichen Methoden im öffentlich-rechtlichen Rundfunk heute ist: Die Bürger müssen in einer Demokratie die staatliche Gehirnwäsche auch noch mit jährlichen Zwangsgebühren in Höhe von 220,32 Euro je Haushalt finanzieren. Die Gesamteinnahmen der öffentlich-rechtlichen Sender summieren sich nach der Beitragserhöhung 2021 jetzt auf über 8,5 Milliarden Euro pro Jahr.
https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/die-ard-aktuell-zentrale-empfiehlt-redakteuren-die-richtige-wortwahl/
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Hans

Doktor Pharma

Nur Kranke sind gesund
Autor: Uli Gellermann
Datum: 19.01.2022

Genesen? Das hieße ja, dass man gesund wäre. Das geht zu weit. Jedenfalls dem verlängerten Arm der Pharma-Industrie, dem Robert Koch-Institut. Das hat gerade entschieden: Bisher galt der ehemalige Corona-Kranke nach seiner Genesung sechs Monate lang als genesen, ab jetzt nur noch drei Monate. Hat er schon wieder Corona? Nein. Ist er krank? Nein. Aber er könnte ja vielleicht krank sein, oder? Weiß man es? Schließlich könnten ja manche nur so tun als wären sie gesund. Um sich den Genesenen-Status zu erschleichen, der Status mit dem du wieder reinkommst: In die Kneipe, das Kino, zum Sport. Und die arme Pharma-Industrie? Wenn keiner mehr seinen Arm hinhalten will, nur weil er genesen ist, dann wird sie pleite gehen.
Am Immunsystem verdient keiner
Eine bankrotte Pharma-Industrie ist offenkundig den Robert Koch-Funktionären ein Horror. Und der EU-Kommission auch. Denn die hat entschieden, dass EU-Impfzertifikate ohne Booster spätestens neun Monate nach der Grundimmunisierung ungültig sind. Grundimmunisierung? Im Grunde hat zwar jeder gesunde Mensch ein Immunsystem. Aber im Grunde genommen verdient daran ja keiner. Und wenn die Pharma-Mafia nichts verdient, dann ist das krank. Für die Bilanz. Für den Aktien-Kurs. Für das Kapital. Wer kann eine solche Krankheit nur wollen?
Wo ,,ständig" draufsteht, ist auch ,,ständig" drin
Die ,,Ständige Impfkommission" gehört zum Robert Koch-Institut und das untersteht dem Herrn Lauterbach. Und der kann lesen: Wo ,,ständig" draufsteht, sagt der, da ist auch ,,ständig" drin! - Baby, mach den Arm frei, nichts ist schöner als Impfen! Deshalb hat die ständige Kommission mal eben entschieden, dass einer der schädlichen Impfstoffe, der von ,,Johnson & Johnson", noch eine ,,Auffrischimpfung" braucht. Dann, sagt die Kommission, besteht die Immunisierung glatte drei Monate. So frisch kann nur Impfen sein!
Pharma-Industrie hat Geschichte
An der Spitze der deutschen Pharma-Industrie steht die Bayer-AG mit einem Umsatz von 47,2 Milliarden US-Dollar. Bayer ist ein Unternehmen mit Geschichte. Der Konzern gehörte ursprünglich zur IG Farben AG. Das war die Firma, die 1933 mehr als vier Millionen Reichsmark auf die Konten der NSDAP überwies. Das war die Gesellschaft, die mit der Reichsregierung den kriegswichtigen ,,Benzinvertrag" abgeschlossen hatte. Das war die Gesellschaft, die über ihre Tochterfirma ,,Degesch" das Giftgas Zyklon B für die Gaskammern von NS-Konzentrationslagern zur systematischen Ermordung von weit mehr als einer Million Häftlingen lieferte. Dass war das Unternehmen, das am 7. April 1941 offiziell die Gründung eines Unternehmens zur Herstellung von synthetischem Kautschuk in Auschwitz verkündete. Wie viele zehntausende Zwangsarbeiter für die IG Farben ihr Leben ließen, ist nicht genau zu beziffern. Die Schätzungen reichen von 40.000 bis 200.000.
Kein IG-Farben-Verbrecher wurde gehängt
Nicht einer der IG-Farben-Verbrecher wurde gehängt. Wenn sie überhaupt vor ein alliiertes Gericht kamen, dann bekamen sie kurze Haftstrafen und wurden vorzeitig entlassen. Typisches Bespiel war Ulrich Haberland, der erste Vorstandsvorsitzende der Bayer AG nach dem Krieg: Zwar wurde er noch in der Nazi-Zeit in den Vorstand der IG Farben berufen und war natürlich an all den profitablen Verbrechen des Chemie-Konzerns führend beteiligt, aber er wurde nicht einmal angeklagt. Noch heute ist die Bayer AG in ihrem Image-Prospekt stolz auf ihn. Von seiner Beteiligung an Nazi-Verbrechen kein Wort.
Quellen der Corona-Diktatur
Wer heute fragt, wo die Quellen der Corona-Diktatur sind, der muss auch in der deutschen Geschichte graben: Die Deutschen haben sich von der Nazi-Diktatur nicht selbst befreit, sie mussten von außen befreit werden. Die Nazi-Eliten in der Wirtschaft, der Justiz und der Beamtenschaft wurden ziemlich reibungslos in die Bundesrepublik re-installiert. Ihr ideologisches Erbe lebt fort. Vor allem aber: In der offiziellen Geschichtsschreibung spielt die Symbiose von Kapitalismus und Faschismus bis heute keine Rolle.
Antifa: Treppenwitz der Geschichte
Es ist ein Treppenwitz der Geschichte, wenn heute die sogenannte ,,Antifa", die mit dem Transparent ,,Wir impfen Euch alle" unterwegs ist, die Verteidiger der Demokratie bekämpft. Dass sie nicht mal weiß, dass die Impferei ein Milliardengeschäft ist und dass auch in der Pharma-Industrie die Erben der Nazis das Sagen haben, beweist ihre Verblendung.
Demokratiebewegung: Einzige Kraft gegen die Erben der Nazis
Dass die Demokratiebewegung als ,,rechts" oder gar ,,antisemitisch" diffamiert wird, ist ein übler Trick der Herrschenden. Denn die Demokratiebewegung, die sich aus sehr unterschiedlichen politischen Quellen speist, ist zur Zeit die einzige Kraft, die sich konsequent gegen die Erben der Nazis wendet. Mit ihrem Erfolg könnte das Land gesunden.
https://www.rationalgalerie.de/home/doktor-pharma
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Hans

Medizinerverein von Sucharit Bhakdi macht Kritik an Pandemiedarstellung in Medien öffentlich

16 Referenten aus fünf Ländern stellten im Rahmen einer Pressekonferenz der Gesellschaft "Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V" ein Ausstiegskonzept aus der Corona-Pandemie vor. Auch die aktuelle tendenziöse Berichterstattung wurde von dem Verein kritisiert.     

Weiter hier:  https://de.rt.com/inland/130381-medizinerverein-von-dr-bhakdi-macht-kritikpunkte-offiziellen-pandemiedarstellung-oeffentlich/
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